Ammoniak
Ammoniak (NH3) ist eine gasförmige Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff, die unangenehm stechend und ähnlich wie alter Urin riecht. Für den menschlichen Körper ist Ammoniak ein Zellgift. Im Körper liegt Ammoniak hauptsächlich als Salz vor (Ammonium, NH4+), das in Wasser leicht löslich ist.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Überblick
Da Ammoniak als Zellgift den Körper schädigen kann, gibt es Mechanismen, um den Stoff möglichst rasch wieder aus dem Körper hinauszubefördern beziehungsweise unschädlich zu machen: In der Leber wird Ammoniak in den unschädlichen Harnstoff (Urea) umgewandelt und schließlich über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.
Auf diese Weise gelingt es dem Körper, den Ammoniak-Gehalt in Zellen und in Körperflüssigkeiten relativ konstant und auf einem sehr niedrigen Level zu halten. Wie hoch die Ammoniak-Konzentration ist, lässt sich mit einer Blutabnahme feststellen.
Ammoniak-Normwerte bei Erwachsenen
SI-Einheit | konventionelle Einheit |
27 bis 90 µg/dl (Mikrogramm pro Deziliter) | 16 bis 53 µmol/l (Mikromol pro Liter) |
Mögliche Ursachen für erhöhte Ammoniak-Werte sind zum Beispiel:
- fortgeschrittene Lebererkrankungen (z.B. Leberzirrhose, Hepatitis, Leberversagen)
- Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
- eiweißreiche Ernährung (bei gestörter Entgiftungsfunktion der Leber)
- Enzymdefekte
- Reye-Syndrom (lebensbedrohliche Erkrankung bei Kindern, in deren Verlauf es zu Hirn- und Leberschäden kommt)
- Harnwegsinfekte
- Chemotherapie
Eine Ammoniak-Vergiftung macht sich vor allem bemerkbar durch Symptome wie:
- Krampfanfälle
- Verwirrtheit, Desorientierung
Zu niedrige Ammoniak-Werte haben aus medizinischer Sicht keine Bedeutung.