Ein Arzt/eine Ärztin führt bei einer Frau eine Laserbehandlung durch.
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Laserbehandlung

Von: Till von Bracht (Medizinredakteur, M.A. Sportwissenschaften), Brit Weirich (Medizinautorin, M.A. Mehrsprachige Kommunikation)
Letzte Aktualisierung: 24.10.2022

Eine Laserbehandlung in der Medizin dient dazu, Gewebe abzutragen, wegzuschneiden oder zu verdampfen. So ist es mithilfe des Laserlichts zum Beispiel möglich, kleine Blutgefäße zu veröden, überschüssiges Gewebe zu entfernen oder Verfärbungen der Haut aufzuhellen. Lesen Sie hier, welche Lasertypen es gibt und wie die Behandlungen ablaufen.

Allgemeines

Laser kommen zum Einsatz, um krankhafte Strukturen (z. B. Narben, Feuermale, Blutschwämme) zu behandeln. Auch gutartige Neubildungen der Haut, virusbedingte Hautveränderungen und Hautveränderungen, die als Krebsvorstadien zählen, lassen sich durch eine Laserbehandlung entfernen. Mediziner können eine Laserbehandlung außerdem nutzen, um Kurz-oder Weitsichtigkeit durch gezieltes Abtragen von Hornhaut zu korrigieren sowie Nieren- oder Gallensteine zu zertrümmern (Lithotripsie).

Auch in der ästhetischen Medizin gibt es zahlreiche Einsatzgebiete für Laserbehandlungen, wie etwa

  • die Behandlung von Falten und Besenreisern,
  • die Entfernung lästiger Haare
  • oder Tätowierungen.

Dabei dienen die unterschiedlichen Laser je nach Wellenlänge als Messer, zum Verschmoren (Koagulation) oder zur Photothermolyse, das heißt zur Zerstörung einer Gewebestruktur durch eingestrahlte Wärme.

Lasern: Was bedeutet das eigentlich?

Laserstrahlung ist hochenergetisches gebündeltes Licht, das ein Lasermedium kontinuierlich oder gepulst, das heißt in zeitlich begrenzten Pulsen, abgibt.

Eine Laserbehandlung hat den großen Vorteil, dass der Arzt oder die Ärztin die Strahlen genau positionieren und darüber hinaus kontrollieren kann, wie tief das Licht in das Gewebe eindringt – so können bestimmte Hautareale ganz gezielt behandelt werden, ohne, dass dabei umliegende Hautbereiche verletzt oder zerstört werden.

Kosten

Die meisten Laserbehandlungen, die einem kosmetischen/ästhetischen Zweck dienen, müssen Betroffene selber tragen. Bei einigen medizinischen Maßnahmen (z. B. die Behandlung von Feuermalen) kommen die gesetzlichen Krankenkassen für die Kosten der Laserbehandlung auf.

Für folgende Behandlungen kommen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht auf:

  • Narbenkorrekturen (außer bei Funktionsbehinderungen und schweren Entstellungen)
  • Gesichts- und Hautstraffungen
  • Korrekturen am Augenlid
  • Verödungen von Besenreisern
  • Entfernung von Pigmentflecken der Haut (außer bei Verdacht auf Entartung)
  • Laserepilation

Die Kosten für eine Laserbehandlung hängen stark vom Angebot und der Ausstattung der einzelnen Ärzte sowie von der zu behandelnden Fläche ab, sodass es schwierig ist, pauschale Behandlungspreise einzuschätzen.

Lasertypen

In der Medizin kommen im Rahmen der Laserbehandlung verschiedene Lasertypen zum Einsatz. Sie unterscheiden sich einerseits nach dem Lasermedium, das die Energie weitergibt.

Als Lasermedium dienen

  • Festkörper (z. B. Rubinkristall),
  • Halbleiter,
  • Flüssigkeiten (z. B. gelöste Farbstoffe)
  • oder Gase (z. B. Gemisch aus Helium und Neon).

Andererseits variieren Lasertypen in der Stärke der abgegebenen Energie und darin, wie sie die Energie abgeben, das heißt, ob sie kontinuierlich oder in unterbrochenen, einzelnen Impulsen strahlen.

Verschiedene Lasertypen in der Medizin

Argonionenlaser

Ein Argonionenlaser gibt blaugrünes Licht mit zwei Hauptwellenlängen ab. Er sendet kontinuierlich Strahlung aus, die besonders stark von braunen und schwarzen Pigmenten (Melanin) und dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin aufgenommen wird. Deshalb ist der Laser zum oberflächlichen Verschmoren von Pigment- und Gefäßveränderungen (bis zu einer Tiefe von 1 mm, bei längeren Bestrahlungszeiten von drei mm) geeignet. Während der Bestrahlung wird die Hautoberfläche gekühlt, um die durch Hitze entstehenden Schäden zu verringern.

Kupferdampflaser

Kupferdampflaser geben Strahlung nicht kontinuierlich, sondern unterbrochen, das heißt gepulst, ab. Auch auf dieses Licht reagiert Hämoglobin besonders stark, sodass sich dieser Laser zur Behandlung von veränderten Blutgefäßen eignet. Die Anwendungsgebiete decken sich in etwa mit denen des Argonionenlasers.

Neodym-YAG-Laser

Ein Neodym-YAG-Laser gibt Infrarotstrahlung ab, die relativ schwach vom Gewebe aufgenommen und gestreut wird und deshalb tief in die Haut vordringt. Mit diesem Laser ist es möglich, Gewebe in einer Tiefe von fünf bis sechs Millimetern Tiefe zu verschmoren. Um die Narbenbildung möglichst gering zu halten, ist es ratsam, die Hauoberfläche während der Anwendung zu kühlen.

Neodym-YAG-Laser mit Güteschaltung ermöglichen extrem kurze Impulse mit hoher Leistung. Ein Güteschalter ist ein optischer Schalter. Wenn dieser Schalter geschlossen ist, lässt er kein Licht durch. Dadurch lässt sich das Licht "anstauen" – beim Öffnen des Schalters entsteht ein intensiver Lichtblitz. Gütegeschaltete Neodym-YAG-Laser kommen bei der Entfernung von Tätowierungen zum Einsatz, da sie sehr gezielt einsetzbar sind und so das umliegende Gewebe schonen. Mit einem frequenzverdoppelten Neodym-YAG-Laser lassen sich auch hartnäckige rote Pigmentierungsfarbstoffe entfernen.

CO2-Laser

Ein CO2-Laser sendet ebenfalls infrarote Strahlung aus. Das Licht absorbiert stark im Wasser, sodass in kleinen Geweberäumen sehr viel Energie entsteht. Mit diesem Laser ist es möglich, Gewebe oberflächlich zu verschmoren, zu verdampfen oder zu schneiden. Die Abtragungstiefe hängt von der Laserleistung und der Bestrahlungsdauer ab: Je höher die Laserleistung und je länger die Bestrahlung, desto mehr Gewebe wird abgetragen.

Farbstofflaser

Ein blitzlampengepumpter Farbstofflaser sendet gelbes Licht in sehr kurzen Impulsen aus. Die Impulse sind so kurz, dass das bestrahlte Gewebe die durch die Strahlung aufgenommene Wärme nicht an seine Umgebung weitergeben kann. So wird bei der Behandlung kleiner Hautgefäße das umliegende Gewebe geschont. Dieser Laser kommt allerdings für dickere Hautveränderungen wie zum Beispiel knotenförmige (tuberöse) Feuermale oder größere Blutschwämme eher nicht infrage, da der Laser nicht sehr tief in die Gefäßwände eindringen kann.

Um Krampfadern wie Besenreiser zu behandeln, bieten sich Farbstofflaser mit variablen längeren Wellenlängen und einer längeren Impulsdauer an. Mit diesem Laser lassen sich auch größere Blutgefäße behandeln.

Rubinlaser

Gütegeschaltete Rubinlaser geben sehr kurze energiereiche Impulse ab. Die hochenergetische Strahlung dringt tief in die Haut ein, wo sie stark von Melanin und Tätowierungsfarbstoffen aufgenommen wird. So eignet sich dieser Laser dazu, Tuschetätowierungen zu entfernen, ohne dass Narben zurückbleiben. Um Tätowierungen zu entfernen, kommen außerdem sogenannte gütegeschaltete Alexandrit-Laser und Pigmented Lesion Dye Laser (PLSL) zum Einsatz.

Erbium-YAG-Laser

Ein Erbium-YAG-Laser ist ein gepulster Laser, der infrarote Strahlung abgibt. Wie auch bei einem CO2-Laser wird die Strahlung stark von Wasser absorbiert, allerdings um das zehnfache stärker. Dadurch ist es mit diesem Laser möglich, Haut abzutragen, ohne das darunter liegende Gewebe zu schädigen.

Hämangiome (Blutschwämme) und Feuermale (Naevi flammei)

Auch Hämangiome (Blutschwämme) und Feuermale (Naevi flammei) gehören zu den Hautveränderungen, bei denen eine Laserbehandlung helfen kann.

Behandlung von Hämangiomen

Ein Hämangiom oder Blutschwamm ist ein gutartiger Tumor, der entsteht, wenn Blutgefäße wuchern und sich neu bilden. Man unterscheidet zwischen kapillären und kavernösen Hämangiomen. Ein kapilläres Hämangiom besteht aus kleinsten Blutgefäßen und hat einen sehr geringen Innendurchmesser (englumige Kapillaren). Ein kavernöses Hämangiom besteht aus weiten Gefäßräumen. Es ist meist bläulich oder rötlich gefärbt. Es findet sich vorwiegend in der Gesichtshaut oder am Rumpf. Kavernöse Hämangiome werden auch als Feuermal (Naevus flammeus) bezeichnet.

Bei flachen, sich im Anfangsstadium befindlichen Blutschwämmen (Hämangiome) bei Säuglingen sollte möglichst früh eine Therapie erfolgen. Größtenteils lässt sich dadurch verhindern, dass die Blutschwämme weiter wachsen. Oft bilden sie sich zurück.

Flache Blutschwämme lassen sich in der Regel schnell und mit wenigen Nebenwirkungen behandeln. Hierbei kommen wie bei Feuermalen Argonlaser oder gepulste Farbstofflaser zum Einsatz. Größere Blutschwämme im Säuglingsalter können auch mit einem Neodym-YAG Laser mit Oberflächenkühlung abgetragen werden.

Zur Behandlung von unebenen, eruptiven Blutschwämmen bei Erwachsenen eignen sich Argonionen- oder Kupferdampflaser.

Behandlung von Feuermalen

Feuermale (Naevi flammei) lassen sich mit einer Laserbehandlung entfernen oder zumindest aufhellen. Sie erscheinen als hellrote bis dunkelblau-rote Flecken auf der Haut besonders im Gesicht, im Nacken und an den Extremitäten. Rote und bläulich-rote Feuermale im Hals-Kopf-Bereich lassen sich bei Erwachsenen am besten mit einem Argonlaser behandeln.

Melanin (braune oder schwarze Pigmente) und Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) nehmen die blau-grüne Strahlung dieses Lasers stark auf, sodass die Hautveränderungen "verkochen". Bei der Laserbehandlung mit dem Argonlaser kann es zu einer Verfärbung oder Aufhellung des Gewebes (Hyper- und Hypopigmentierung) kommen, die sich aber mit der Zeit bessert. Selten treten eingesunkene Narben auf, die sich aber dem Hautniveau nach und nach wieder angleichen.

Bei flachen, hellen und dunkelroten Feuermalen kommt meist ein gepulster Farbstofflaser zum Einsatz. Der Laser ist auch geeignet, um Feuermale bei Kindern zu behandeln. Hierbei bleibt das umliegende Gewebe unberührt, da nur der rote Blutfarbstoff Hämoglobin auf die Energie reagiert (selektive Photothermolyse). Die Gefäße werden verödet, sterben ab und verschwinden.

Die Behandlung mit diesem Laser ist verglichen mit dem Argonlaser weniger schmerzhaft, schneller und wirksamer. Außerdem treten weniger Nebenwirkungen auf. Allerdings sind bei dieser Laserbehandlung bis zu zehn oder mehr Anwendungen erforderlich. Bei etwa 65 Prozent der Betroffenen verläuft die Behandlung erfolgreich. Insgesamt sind die Ergebnisse bei Kleinkindern besser als bei Erwachsenen, da die Naevi Flammei in jüngeren Jahren meist noch heller sind. Daher empfiehlt es sich, Feuermale möglichst frühzeitig zu therapieren. Bei Erwachsenen ist es meist nicht möglich, die Hautveränderungen vollständig aufzuhellen – durch wiederholte Anwendungen mit dem Farbstofflaser ist dennoch mit guten Ergebnissen zu rechnen.

Mit zunehmendem Alter erweitern sich die Blutgefäße des Naevi flammei. Dadurch verändert sich das Erscheinungsbild der Feuermale; sie werden bläulich-rot und die Oberfläche wird uneben (tuberöse Umwandlung). In solchen Fällen kann eine Behandlung mit einem CO2-Laser oder einem Neodym-YAG Laser erfolgen.

Gefäßerweiterungen im Gesicht (Telangiektasien)

Bei roten Äderchen (Gefäßerweiterungen) im Gesicht (Telangiektasien), die im Zusammenhang der Hauterkrankung Rosacea (Couperose) auftreten, kann eine Laserbehandlung gute Ergebnisse erzielen. Hierbei kommen Argonionenlaser, Farbstofflaser, Kupferdampflaser oder frequenzverdoppelte Neodym-YAG-Laser infrage.

Die Anwendung hat zum Ziel, dass das behandelte Gefäß weiß wird (Bleaching-Effekt), ohne dass sich Bläschen bilden oder gar das Gewebe verkohlt. Die Lasertherapie lässt sich relativ genau, wenig schmerzhaft und schnell durchführen. Bei 90 Prozent der Fälle kommt es zu guten bis sehr guten Ergebnissen. Nach der Behandlung können sich trotzdem vorübergehend Bläschen oder Krusten bilden. Selten kommt es zu kleinen Narben oder Pigmentstörungen.

Bei Telangiektasien kann ebenfalls ein blitzlampengepumpter gepulster Farbstofflaser zum Einsatz kommen. Durch die großen Fleckdurchmesser verfärbt sich nach der Anwendung des Farbstofflasers die behandelte Fläche zunächst blauschwarz. Diese Verfärbung bildet sich zwar nach und nach zurück, trotzdem empfinden Betroffene sie oft als störend, sodass sie oft den Argonlaser vorziehen. Sehr großflächige und feine Gefäßerweiterungen erfordern jedoch eine Behandlung mit dem blitzlampengepumpten Farbstofflaser. Dabei kommt es vor, dass die Aufhellung nicht immer ganz gleichmäßig gelingt.

Besenreiser, Altersflecken und Sonnenschäden

Auch feine rote Besenreiser (Gefäßbäumchen an den Beinen) und Angiome (Neubildung von Gefäßgewebe, Rubinflecken) gehören zu den Hautveränderungen, die sich erfolgreich mit dem Laser behandeln lassen. Auch hier können gepulste Farbstofflaser sowie Diodenlaser, Argonlaser oder Neodym-YAG Laser zum Einsatz kommen. Bei gepulsten Farbstofflasern wird das Licht nicht kontinuierlich, sondern in einzelnen Pulsen abgegeben. Das gelaserte Gebiet verfärbt sich zunächst blauschwarz. Diese Verfärbung verschwindet jedoch mit der Zeit. Da der Eingriff schmerzhaft ist, wird er unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt.

Zur Laserbehandlung von Gefäßveränderungen wird die Wellenlänge bei den Lasersystemen so eingestellt, dass nur der rote Blutfarbstoff Hämoglobin die Energie absorbiert, ohne dass das umliegende Gewebe in Mitleidenschaft gezogen wird (selektive Photothermolyse). Die Gefäße werden verödet, sterben ab und verschwinden.

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Altersflecken, Warzen und andere Hautveränderungen wie Sonnenschäden der Oberhaut empfinden Betroffene oft als störend und unattraktiv. Bei Altersflecken im Gesicht oder am Handrücken gelingt es in der Regel, diese innerhalb von ein oder zwei Behandlungen mit einem Rubinlaser zu entfernen. Auch Sommersprossen schlagen auf die Behandlung mit gütegeschalteten Lasern an. Dazu gehören unter anderem Rubinlaser und Neodym-YAG-Laser. Warzen lassen sich mittels gepulstem Farbstofflaser sowie Neodym-YAG - oder CO2-Laser behandeln.

Die Behandlung mit dem Farbstofflaser erfordert mehrere Wiederholungen, da sich pro Sitzung immer nur ein Teil der Gefäße in der jeweiligen Hautschicht veröden lässt. Das Risiko der Narbenbildung ist beim Farbstofflaser gering.

Weniger Wiederholungen erfordert die Laserbehandlung mit einem CO2-Laser oder einem Erbium-YAG-Laser.

Narben

Narben lassen sich zwar auch durch eine Laserbehandlung nicht vollständig entfernen, sie können jedoch kosmetisch verbessert werden. Mit einem abtragenden Laser ist es möglich, erhabene, wulstige Narben dem umliegenden Hautniveau anzugleichen.

Zur Behandlung einzelner trichterförmiger Aknenarben eignet sich ein Argonlaser – hiermit kann der Arzt oder die Ärztin die kraterförmigen Ränder abflachen und so dem übrigen Gewebe angleichen.

Bei frischen, geröteten Narben werden die Gefäße zum Beispiel mit einem gepulsten Farbstofflaser verödet, sodass sie verblassen. Da der Eingriff schmerzhaft ist, erfolgt er unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose. Die Behandlung mit dem Farbstofflaser erfordert mehrere Sitzungen.

Tätowierungen

Tätowierungen – wie auch Permanent-Make-up – lassen sich mittels Lasertechnik narbenfrei entfernen. Oft sind verschiedene Lasersysteme notwendig, deren Wellenlängen auf die verwendeten Farbspektren abgestimmt sind, um vielfarbige Tattoos zu entfernen.

Mit dem gepulsten Rubinlaser und dem gütegeschalteten Neodym-YAG-Laser ist es möglich, blaues und schwarzes Tätowierungspigment zu entfernen. Ein Güteschalter ist ein optischer Schalter, der die Strahlung "ansammelt" und so beim Öffnen intensive Lichtblitze erzeugt. Die Laserstrahlen zerspalten die Farbpigmente in der Haut. Die Farbpartikel verbleiben für das Auge nicht sichtbar in der Haut oder werden vom natürlichen Abwehrsystem des Körpers abtransportiert. Außerdem scheinen chemische Prozesse abzulaufen, durch die es zu einer Aufhellung der behandelten Hautfläche kommt.

Rubinlaser und gütegeschaltete Neodym-YAG-Laser sind besonders geeignet, um Amateur-Tusche-Tätowierungen und Permanent-Make-Up zu entfernen. Es sind jedoch mehrere Behandlungen erforderlich, bis die Tätowierung verblasst. Die Anzahl der Laserbehandlungen hängt somit von der Farbe und Tiefe des tätowierten Pigments ab. Da sich rote und gelbe Farbpigmente schlecht mit dem gütegeschalteten Rubinlaser entfernen lassen, sind andere Laser erforderlich, um mehrfarbige Tätowierungen zu behandeln.

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In der Regel treten bei der Entfernung von Tätowierungen keine Nebenwirkungen auf. In seltenen Fällen kann es zu einer verminderten Pigmentierung (Hypopigmentierung) der behandelten Fläche und zu allergischen Reaktionen kommen. Nach Rubinlaser-Anwendungen ist in einigen Fällen eine dunkle Verfärbung des Pigments zu beobachten.

Haarentfernung

Zur Haarentfernung mithilfe von Licht (Laserepilation) können unterschiedliche Lasersysteme eingesetzt werden. In der Regel kommen bei der Laserbehandlung Infrarotlaser zum Einsatz, die relativ tief in die Haut vordringen. Das hochenergetische Licht erhitzt die Haarwurzel samt sogenannter Wulst und Stammzellen und bewirkt so eine dauerhafte Verödung der haarbildenden Strukturen.

Außerdem ist die Behandlung mit einer hochenergetischen Blitzlichtlampe möglich. Diese zählt definitionsgemäß nicht zu den Lasern, wird jedoch ähnlich eingesetzt und erzielt ähnliche Effekte.

Eine Laserepilation hat zum Ziel, den Haarfollikel zu zerstören beziehungsweise das Nachwachsen des Haars zu verlangsamen. Um Haare dauerhaft zu entfernen, müssen die Behandlungen mehrmals wiederholt werden, da der Laser die Follikel nur in der aktiven Wachstumsphase der Haare zerstören kann.

Hauterneuerung

Bei der Hautoberflächenerneuerung (Skin Resurfacing) zielen abtragende (ablative) Laser (z. B. CO2-Laser und Erbium-YAG-Laser) auf das Wasser in den Hautzellen, sodass die Zelle verdampft.

Mit dem sogenannten Erbium-YAG-Laser lassen sich Hautschichten extrem fein abtragen, sodass kleinere Hautfältchen und oberflächliche Pigmentierungen verschwinden. Beide Lasersysteme ergänzen sich: Während der Erbium-YAG-Laser die oberen Zellschichten abträgt, dringt der CO2-Laser in tiefere Hautschichten ein und verursacht dort einen wirkungsvollen Effekt. Durch die Wärmeentwicklung schrumpfen die elastischen Fasern (Kollagen-Shrinking). Zugleich werden die Zellen angeregt, neues Kollagen zu bilden, welches ein wichtiger Bestandteil des Stützgerüsts der Haut und Basis für eine straffere Haut ist. Auch größere Flächen mit tieferen Falten, ebenso wie Krähenfüße oder ausgeprägte Knitterfältchen an der Oberlippe, lassen sich auf diese Weise glätten.

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Eine solche Laserbehandlung kann Nebenwirkungen wie Herpes und Akne hervorrufen und die Hautfarbe verändern. Ebenso kann es zu Hautröte und einer verstärkten Behaarung kommen. Im Gegensatz zum CO2-Laser ist das Narbenrisiko beim Erbium-YAG-Laser kleiner. Der Prozess der Hautverjüngung von innen heraus dauert mehrere Monate. Die Behandlung erfolgt unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) oder Vollnarkose. Die behandelten Hautpartien müssen mit speziellen Membranen bedeckt werden. Anschließend ist das Gesicht noch mehrere Wochen gerötet und empfindlich.

Durch ein Skin Resurfacing lassen sich auch Hautveränderungen wie Warzen, Bindegewebegeschwulste (Fibrome), Tumoren der Schweißdrüsenausführungsgänge (Syringome) und Aknenarben entfernen.

Skin Rejuvenation

Eine Skin Rejuvenation (Subsurfacing) ist die sanftere Variante der Hautoberflächenerneuerung (Skin Resurfacing), wobei das amerikanische Cool-Touch-Prinzip zum Einsatz kommt. Hierbei trägt der Arzt oder die Ärztin kurz vor der Behandlung ein Kühlgas auf die Haut auf – damit ist die Haut vor Hitzeschäden geschützt. Die Laser strahlen durch die Hautoberfläche hindurch. So bleibt die obere Hautschicht unberührt und nur die darunterliegende obere Lederhaut erwärmt sich.

Wie beim Skin Resurfacing regt die Wärme die Zellen des Bindegewebes an, Kollagen zu bilden – so wird das Gewebe straffer und erscheint jünger, ohne Rötungen zu hinterlassen. Diese hautschonende Methode ist vor allem geeignet, um Augen-, Lippen- und Wangenfältchen zu glätten. Um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, sind jedoch mehrere Anwendungen erforderlich. Das Subsurfacing eignet sich nicht zur Behandlung dunkler Hauttypen.

Lidstraffung

Auch an den Augen zeigen sich die Zeichen der Zeit: Die umliegende Haut erschlafft, Schlupflider bilden sich, am unteren Augenrand entstehen Tränensäcke. Auch hier kann ein abtragender (ablativer) Laser das klassische Skalpell ersetzen. Unter örtlicher Betäubung entfernt der Operateur oder die Operateurin durch einen feinen, mit dem Laser gesetzten Schnitt überschüssiges Fett und strafft die Haut. Besonders vorteilhaft an dieser Methode ist, dass die Behandlung nahezu blutlos verläuft. Wegen der hohen Leistungsstärke des Lasers sollte dieses Verfahren jedoch nur durch geübte Chirurgen erfolgen.

Nach der Lidstraffung ist mit leichten Schwellungen und Blutergüssen zu rechnen, die jedoch innerhalb der ersten drei Wochen von selbst nachlassen. Nach dem Eingriff können sich Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) und Blutergüsse (Hämatome) bilden, die aber in der Regel schneller abklingen als bei einer herkömmlichen Lidstraffung mit Skalpell und Schere. Bei einer Unterlidstraffung unterläuft die Bindehaut gelegentlich mit Blut und es kann zu Rötungen kommen. Die Behandlung ist aufgrund des hohen personellen und technischen Aufwands mit hohen Kosten verbunden.