Ein junger Mann lässt sich von einem Arzt über Untersuchungen zur Krebsvorsorge aufklären.
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Krebsvorsorge bei jungen Männern: Diese Untersuchungen sind wichtig

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 28.04.2025

Im Vergleich zu Frauen gibt es für Männer nur wenig standardisierte Maßnahmen zur Krebsvorsorge. Dennoch sollten sie ab einem bestimmten Alter einige Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen. Wann welche Kontrollen beim Mann ratsam sind und ob die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten zur Krebsvorsorge übernehmen, erfahren Sie hier. 

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Krebsvorsore beim Mann

Neben Hautkrebs-Screenings ab 35 Jahren sind ab 45 Jahren auch regelmäßige urologische Untersuchungen zur Prostatakrebs-Vorsorge wichtig. 

Krebsvorsorge für junge Männer im Überblick

Krebsvorsorge kann lebensrettend sein und sollte auch bei Männern zur Routine gehören. Auch wenn das Krebsrisiko insgesamt mit dem Alter steigt, sollten auch schon junge Männer Untersuchungen zur Krebsvorsorge wahrnehmen. Denn je früher Krebserkrankungen wie Prostata- oder Hodenkrebs entdeckt werden, desto besser sind Heilungschancen und Prognose.

Krebsvorsorge beim Mann ab 35 Jahren

Ab dem 35. Lebensjahr zahlen in der Regel die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening für Männer. Die Hautkrebsvorsorge umfasst dabei:

  • ärztliches Gespräch mit Befragung über mögliche Veränderungen der Haut
  • Inspektion der Haut mit bloßem Auge und/oder spezieller Lupe (inkl. Kopfhaut und Hautfalten)
  • ggf. Gewebeprobe bei Auffälligkeiten
  • abschließendes Gespräch bzw. Befundbesprechung

Auch internistische oder hausärztliche Praxen können Hautscreenings durchführen, wenn eine entsprechende Fortbildung vorliegt. 

Gut zu wissen: In manchen Fällen tragen gesetzliche Krankenversicherungen auch die Kosten für Personen unter 35 Jahren, etwa bei familiärer Vorbelastung. Dies sollte vorab mit der Krankenkasse besprochen werden.

Krebsvorsorge beim Mann ab 45 Jahren

Ab 45 Jahren steht Männern eine jährliche urologische Krebsvorsorge zu, um Prostatakrebs (Prostatakarzinom) frühzeitig diagnostizieren zu können. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Die Untersuchung beinhaltet in der Regel:

  • Anamnesegespräch mit Fragen zu möglichen Symptomen und familiärer Vorbelastung
  • Abtasten und Inspektion der Hoden
  • rektale Tastuntersuchung der Prostata
  • Kontrolle der Lymphknoten in der Leiste
  • Besprechung möglicher Befunde

Neben der gesetzlichen Prostata-Krebsvorsorge gibt es weitere Maßnahmen zur Früherkennung. Dazu zählt etwa ein Ultraschall oder die Bestimmung des PSA-Werts. Dieses prostataspezifische Antigen kann beispielsweise Hinweise auf einen möglichen Tumor liefern. Jedoch ist der PSA-Test auch mit vielen Nachteilen wie falsch positiven Ergebnissen verbunden, weshalb die Aussagekraft oftmals infrage gestellt wird. Der Test muss zudem von Männern selbst bezahlt werden. Interessierte sollten sich über Nutzen und Risiken von der*dem Ärztin*Arzt beraten lassen.

Bitte beachten: Auch Hodenkrebs kann bei jungen Männern auftreten. Spezielle Vorsorgeuntersuchungen sind allerdings nicht gesetzlich geregelt. Männer ab 18 Jahren sollten deshalb ihre Hoden regelmäßig selbst abtasten und bei Auffälligkeiten wie Knoten oder Hautveränderungen ärztlichen Rat einholen.

Darmkrebs: Wann die Vorsorge auch bei jungen Männern sinnvoll ist

Normalerweise ist die regelmäßige Darmkrebsvorsorge für Männer und Frauen ab 50 Jahren gesetzlich geregelt. Jedoch tragen die gesetzlichen Krankenkassen in manchen Fällen auch bei jüngeren Menschen die Kosten, etwa bei familiärer Häufung oder Vorerkrankungen. Welche Untersuchungen genau bezahlt werden, sollte mit der Krankenkasse besprochen werden.

Grundsätzlich können Männer ab 50 Jahren unterschiedliche Kontrollen zur Darmkrebsfrüherkennung wahrnehmen:

Wichtig: Symptome wie anhaltender Durchfall oder Verstopfung und Blut im Stuhl sollten immer ärztlich untersucht werden. Die Ursachen hierfür sind oftmals harmlos, aber auch in jüngeren Jahren kann Krebs im Darm Auslöser sein. 

Weitere Früherkennungsangebote für junge Männer

Neben den gesetzlich geregelten Maßnahmen zur Krebsvorsorge sollten insbesondere junge Männer zum Beispiel auch den Gesundheits-Check-up wahrnehmen. Dieser kann einmalig zwischen 18 und 34 Jahren und alle zwei Jahre ab dem 35. Lebensjahr in Anspruch genommen werden und umfasst zum Beispiel:

Das Früherkennungsprogramm dient insbesondere dazu, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Nierenprobleme auszuschließen.