Darf man Schmerzmittel wie Ibuprofen oder ASS nach einer Impfung einnehmen?
Nach einer Impfung kommt es manchmal zu Impfreaktionen wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder leichtem Fieber. Darf man dann Schmerzmittel wie Ibuprofen oder ASS einnehmen? Oder schwächt das den Impfschutz?
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Darf man Schmerzmittel vor einer Impfung einnehmen?
Steht eine Impfung an, sollte man insbesondere auf eine vorbeugende Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, ASS (Acetylsalicylsäure) oder Paracetamol eher verzichten. Denn die Schmerzmittel können den Impfeffekt unter Umständen schwächen.
Das Enzym COX2 spielt jedoch auch eine Rolle bei Impfungen: Wenn das Immunsystem als Reaktion auf die Impfung aktiv wird, benötigt es COX2, um mithilfe der B-Lymphozyten (einer Form der weißen Blutkörperchen) Antikörper herzustellen.
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Auch kurz nach einer Impfung sollte man diese Wirkstoffe wahrscheinlich besser nicht einnehmen. Denn durch die Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, ASS oder Paracetamol kurz um den Impfzeitpunkt herum kann der Impfeffekt also möglicherweise geringer ausfallen als erwünscht, weil gegen die Erreger-Bruchstücke im Impfstoff weniger Antikörper hergestellt werden.
Ob die hemmende Wirkung auf die Immunantwort aber so weit geht, dass eine Impfung komplett wirkungslos wird, lässt sich nach aktuellem Stand der Forschung nicht sagen. Dass durch solche Schmerzmittel am Ende vielleicht gar kein Impfschutz besteht, halten verschiedene Fachleute für eher unwahrscheinlich.
Darf man Schmerzmittel nach einer Impfung einnehmen?
Kommt es jedoch zu Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle oder Fieber, kann man Schmerzmittel wie Ibuprofen, ASS oder Paracetamol ruhig einnehmen, um die Beschwerden zu lindern. Wenn Impfreaktionen auftreten, zeigen sich diese in der Regel nicht sofort nach der Impfung, sondern erst eine gewisse Zeit danach. Fachleuten zufolge ist der zeitliche Abstand zur Impfung zu diesem Zeitpunkt groß genug, sodass dann keine oder höchstens eine schwache Beeinträchtigung der Immunantwort zu erwarten ist.