Temperaturmethode
Mit der Temperaturmethode können Frauen mithilfe der Basaltemperatur ihren Eisprung berechnen. Die Basaltemperatur ist die morgendliche Aufwachtemperatur, die die Frau sofort nach dem Erwachen und vor dem Aufstehen rektal (im After), vaginal (in der Scheide) oder oral (im Mund) misst. Dabei ist es wichtig, immer an der gleichen Stelle zu messen.
Allgemeines
Der Temperaturmethode basiert auf der zyklusabhängigen Körpertemperatur: Zur Zeit des Eisprungs steigt die Körpertemperatur einer Frau um circa 0,4 bis 0,6 °C etwa einen Tag nach dem Eisprung an. Dies liegt daran, dass der im Eibläschen befindliche Gelbkörper das Hormon Progesteron ins Blut freisetzt. Progesteron wirkt unter anderem auf das Temperaturzentrum im Gehirn. Dadurch steigt die Körpertemperatur um einige Zehntelgrad an.
Diese Temperatur bleibt ungefähr bis zum Eintritt der nächsten Menstruation erhöht. Die sicher unfruchtbaren Tage erstrecken sich vom dritten Tag der erhöhten Temperatur bis zum Beginn der nächsten Regelblutung. Mittels der Temperaturmethode lassen sich so die fruchtbaren Tage bestimmten.
Voraussetzungen
- Bei der Temperaturmethode muss die Temperatur jeden Tag, an der gleichen Stelle und möglichst immer unter den gleichen Bedingungen gemessen werden.
- Die Beurteilung und Pflege der Temperaturkurve erfordert sehr viel Sorgfalt. Gründe für Temperaturschwankungen, die nicht vom Eisprung herrühren, müssen in die Kurve mit eingetragen werden (zu wenig Schlaf, Erkältung oder andere Krankheiten, erst nach dem Aufstehen gemessen usw.).
- Die Frau und auch der Partner sind sehr diszipliniert und verhüten in den fruchtbaren Tagen mit anderen Methoden.
- Die Basaltemperaturmethode bedarf einiger Übung bis sie als Verhütungsmethode genutzt werden kann, da die Frauen das Lesen der Temperaturkurve erst erlernen müssen.
Die Temperaturmethode sollten Sie am besten in Kombination mit der Untersuchung des Zervixschleims und der Untersuchung des Muttermunds anwenden, um die Sicherheit zu erhöhen.
Sicherheit
Die Temperaturmessung ist nur dann ausreichend zuverlässig, wenn die Frauen entsprechend diszipliniert mit der Kurvenführung umgehen. Sie ist aber eine gute Ergänzung zu anderen Methoden der natürlichen Empfängnisverhütung, wie zum Beispiel der Knaus-Ogino-Methode oder der Billings-Methode.
Der Pearl-Index der Temperaturmethode beträgt 0,5-3 und ist damit relativ hoch, vorausgesetzt, die Frauen sind entsprechend diszipliniert.