Thrombin-Hemmer

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 30.09.2012

Wirkstoffe

Folgende Wirkstoffe sind der Wirkstoffgruppe "Thrombin-Hemmer" zugeordnet

Anwendungsgebiete dieser Wirkstoffgruppe

Thrombin-Hemmer blockieren das Enzym Thrombin und verhindern so Blutgerinnsel. Sie werden eingesetzt, um Schlaganfälle und Herzinfarkte zu verhindern, bei Gerinnungsstörungen und als Vorsichtsmaßnahme bei Eingriffen an den Herzkranzgefäßen oder Operationen zum Ersatz von Hüft- und Kniegelenken.

Zu den Thrombin-Hemmern gehören die Wirkstoffe Argatroban, Bivalirudin, Dabitragan und Desirudin. Dabitragan kann eingenommen, die übrigen müssen gespritzt werden.

Wirkung

Thrombin ist das wichtigste Enzym der Blutgerinnung bei Wirbeltieren und einer der Blutgerinnungsfaktoren (Faktor IIa). Thrombin spaltet Fibrinogen zu Fibrin und den Fibrin-Eiweißen, was dem Wundverschluss dient. Außerdem aktiviert Thrombin insgesamt fünf weitere Gerinnungsfaktoren. Es spielt bei Entzündungen eine Rolle und bei der Wundheilung. Thrombin wird in der Leber gebildet und findet sich als inaktive Vorstufe (Prothrombin) ständig im Blut.

Alle Thrombin-Hemmer binden sich mehr oder weniger dauerhaft an den Gerinnungsfaktor Thrombin. Da Thrombin ein Enzym ist, wird es durch diese Anheftung daran gehindert, mit seinen eigentlichen Zielstoffen Bindungen einzugehen. Damit unterbleibt die Aktivierung der anderen Gerinnungsfaktoren und das Blut bleibt flüssig.