Cephalosporine
Wirkstoffe
Folgende Wirkstoffe sind der Wirkstoffgruppe "Cephalosporine" zugeordnet
Anwendungsgebiete dieser Wirkstoffgruppe
Cephalosporine sind Antibiotika. Sie werden zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt, die durch bestimmte Bakterien ausgelöst werden.Zu den Einsatzgebieten für Cephalosporine gehören Hautinfektionen, zum Beispiel auch Infektionen durch Streptokokken. Außerdem wirken Cephalosporine gut bei Erkrankungen der Atemwege wie akute Bronchitis, chronische Bronchitis und Lungenentzündung. Sie werden eingesetzt bei Mandelentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung, Entzündungen des Mund- und Rachenraums und Mittelohrentzündung.
Weitere Anwendungsgebiete sind Harnwegsinfektionen zum Beispiel bei Harninkontinenz.
Cephalosporine werden außerdem bei zeckenübertragenen Erkrankungen wie der Borreliose vor allem dann angewendet, wenn die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten ist oder das Gehirn erreicht hat.
Nach ihren Eigenschaften und Wirkungen werden die Cephalosporine in sechs Untergruppen aufgeteilt. Die Wirkstoffe der ersten fünf werden vom Körper nicht aus dem Magen-Darm-Trakt aufgenommen und müssen daher als Spritzen oder Infusionen gegeben werden:
- Basiscephalosporine mit stark eingeschränkter Wirksamkeit. Die einzige heute noch verwendete Substanz ist Cefazolin.
- Übergangscephalosporine wie Cefamandol, Cefuroxim und Cefotiam werden vor allem gegen Infektionen mit dem gefährlichen Keim Haemophilus influenzae eingesetzt.
- Anaerobiercephalosporine sind besonders sicher wirksam gegen die im Namen genannte Bakteriengruppe, welche nur unter Luftabschluss leben kann. Infektionen mit Anaerobiern sind häufig ein Problemfall, da diese Bakterien über starke Enzyme verfügen, die viele Antibiotika unwirksam machen. Allerdings sind die Anaerobiercephalosporine gegen andere Bakteriensorten nicht sehr wirksam, daher ist Cefoxitin der einzige Vertreter dieser Gruppe.
- Breitspektrumcephalosporine erfassen sehr viele Bakterienstämme. Zu diesen Stoffen gehören Cefotaxim, Cefodizim, Ceftriaxon, Ceftazidim und Cefepim.
- Das Schmalspektrumcephalosporin Cefsulodin ist fast ausschließlich gegen den Keim Pseudomonas aeruginosa wirksam.
- Oralcephalosporine unterscheiden sich von den vorangegangenen Untergruppen dadurch, dass sie eingenommen werden können und nicht gespritzt werden müssen. Zu ihnen zählen unter anderen Cefalexin, Cefaclor, Cefadroxil, Cefuroxim-axetil, Cefpodoxim-proxetil und Cefixim.
Wirkung
Cephalosporine gehören zu der großen Gruppe der Beta-Lactam-Antibiotika und haben deren Wirkmechanismus. Beta-Lactam-Antibiotika schwächen den Zellwandaufbau der Bakterien durch Blockierung des dafür wichtigen Enzyms Transpeptidase. Beim Wachstum und der Vermehrung der Krankheitskeime führen die so entstandenen Schwachstellen in der Zellhülle zum Einreißen der Bakterienwand und zum Tod des Erregers. Die Cephalosporine sind nur gegen Bakterien im Wachstums- und Vermehrungsstadium wirksam, so lange die Erreger Zellwände aufbauen müssen. Ruheformen wie zum Beispiel Bakteriensporen werden von den Cephalosporinen nicht erfasst.
Prinzipiell decken Cephalosporine ein breites Spektrum an Bakterien ab und werden daher ähnlich wie die Penicilline häufig in der Therapie unterschiedlichster Entzündungen eingesetzt. Die Wirksamkeit der Cephalosporine hängt davon ab, wie empfindlich die entsprechenden Krankheitserreger gegen sie sind. Sobald die Keime die Fähigkeit angenommen haben, das Enzym Beta-Lactamase zu bilden, können sie die chemische Grundstruktur der Cephalosporine und damit deren Wirksamkeit zerstören.
Auch die Oralcephalosporine werden nur schwer vom Körper aufgenommen. Da die Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln die Verwertung der Wirkstoffe verbessert, sollten alle Oralcephalosporine immer zu einer Mahlzeit eingenommen werden.
Alle Cephalosporine gelten als gut verträglich und haben ein geringes Risiko von Nebenwirkungen. Die Dosierung der Wirkstoffe ist entscheidend von der Schwere des Krankheitsbildes abhängig. Cephalosporine sind auch zur Behandlung von Kindern und Schwangeren geeignet.