äußerlich anzuwendende Aknemittel

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 28.04.2010

auch bezeichnet als:
Aknemittel, externe; Aknemittel, topische; externe Aknemittel ; topische Aknemittel

Wirkstoffe

Folgende Wirkstoffe sind der Wirkstoffgruppe "äußerlich anzuwendende Aknemittel" zugeordnet

Anwendungsgebiete dieser Wirkstoffgruppe

Bei Akne kommen schälende und desinfizierende Wirkstoffe in Form von Cremes, Salben oder Lösungen äußerlich zur Anwendung. Bestehen zusätzlich intensive bakterielle Hautinfektionen, wird die Behandlung durch eine äußerliche antibakterielle Therapie ergänzt.

Bei schweren Krankheitsverläufen, die zu Narbenbildung führen und sich durch die äußerliche Therapie nicht befriedigend behandeln lassen, werden ergänzend innerlich anzuwendende Aknemittel eingesetzt.

Wirkung

Um das Hautbild einer Akne zu bessern, können eine Reihe von Wirkstoffen äußerlich aufgetragen werden. Mehrere Wirkweisen sind dabei zu unterscheiden:
  • Aknemittel bewirken zum einen eine Verbesserung der Hautstruktur, indem sie die überschüssige Talgproduktion in den Talgdrüsen verringern und ein unerwünschtes Wachstum von Hautzellen normalisieren. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass abgestorbene Hautzellen abfallen, sodass sich verstopfte und gegebenenfalls schon entzündete Hautporen (Mitesser) besser entleeren können (schälende Wirkung).
  • Zum anderen wirken viele Wirkstoffe schwach antibiotisch im Bereich der Hautporen und Talgdrüsen. Keime wie Propionibakterien, die als Ursache für eine anhaltende Akne gelten, werden damit wirksam bekämpft. Vertreter dieser Wirkstoffe sind beispielsweise Benzoylperoxid und Ammoniumdodecylsulfat.
  • Wird die Akne zusätzlich durch andere Bakterien auf der Haut gefördert, können stärker antibiotisch wirksame Substanzen wie beispielsweise Clindamycin, Chloramphenicol, Erythromycin und Nadifloxacin äußerlich angewendet werden.
Folgende weitere Wirkstoffe werden zur äußerlichen Behandlung der Akne eingesetzt:
  • Polydimethylsilikonharz und Aluminiumoxid "schleifen" mechanisch die oberste Hautschicht und entfernen so Schuppen, Verhornungen und Talg.
  • Tretinoin ist ein Schälmittel, das die Hornschicht der Haut verdünnt und auflockert. Eng mit Tretinoin verwandt ist Adapalen.
  • Natriumbituminosulfonat und Ammoniumbituminosulfonat sind sulfonierte Schieferöle, die entzündungshemmend und desinfizierend wirken.
  • Zinkoxid fördert die Wundheilung und bildet einen Schutzfilm gegen schädliche äußere Einflüsse.
  • Salicylsäure löst übermäßige Verhornung der Haut und wirkt entzündungshemmend.
In vielen Aknemitteln werden die Wirkstoffe auch in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt. So ergänzen sich die Wirkungen der einzelnen Wirkstoffe.