Zaleplon

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.09.2007

Allgemeines

Zaleplon dient der Behandlung von Patienten mit Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit und Einschlafschwierigkeiten. Die Störungen müssen jedoch schwerwiegend und beeinträchtigend sein und für die Person eine unzumutbare Belastung darstellen.

Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?

  • Einschlafen und Durchschlafen fördern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Zaleplon im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Zaleplon nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen Zaleplon darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden. Außerdem ist die Anwendung von Zaleplon bei schweren Leberfunktionsstörungen, beim Schlafapnoe-Syndrom, bei fortschreitender Muskelschwäche vom Typ Myasthenia gravis und bei schweren Atemfunktionsstörungen verboten.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Zaleplon sollte während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Da Zaleplon über die Muttermilch ausgeschieden wird, sollte es auch nicht von stillenden Müttern angewendet werden.

Nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken durch den behandelnden Arzt darf Zaleplon in der Schwangerschaft eingenommen werden. Dabei sollte beachtet werden, dass nach längerer Anwendung beim Neugeborenen Entzugserscheinungen möglich sind.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren darf Zaleplon nicht angewendet werden.

Welche Nebenwirkungen kann Zaleplon haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Zaleplon. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Gedächtnisverlust, Missempfindungen, Schläfrigkeit, Benommenheit, Regelbeschwerden.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Schwäche, Sensibilitätsstörung, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Gangstörung, Koordinationsstörung, Verwirrtheit, herabgesetzte Konzentrationsfähigkeit, Teilnahmslosigkeit, Depression, Schwindelgefühl, Halluzinationen, Geräuschempfindlichkeit, Geruchstäuschung, Sprechstörung, verändertes Sehvermögen, Doppelbilder, Übelkeit.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen :
Allergische (anaphylaktische) Reaktionen.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Leberschaden (meist beschrieben als Anstieg der Leberwerte).

Besonderheiten:
Zusätzlich können psychische und "paradoxe" Reaktionen auftreten wie zum Beispiel Unruhe, Aufgeregtheit, Reizbarkeit, Enthemmung, Aggressivität, abnormes Denken, Wahnvorstellungen, Wutausbrüche, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenes Verhalten, wesensfremde Extrovertiertheit und andere Verhaltensauffälligkeiten. Als "paradox" werden diese Reaktionen deshalb bezeichnet, weil sie das Gegenteil der erwünschten beruhigenden und schlaffördernden Wirkung sind.

Die Anwendung kann zur Entwicklung einer körperlichen Abhängigkeit führen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Zaleplon?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die gleichzeitige Anwendung von Alkohol kann die Wirkung von Zaleplon auf nicht vorhersehbare Weise verstärken und verändern.

Auch andere zentral dämpfende Arzneimittel (Neuroleptika, Antidepressiva, Hypnotika, Anxiolytika/ Sedativa, Narkoanalgetika, Antiepileptika, Narkotika, sedative Antihistaminika, Lithium) führen zu einer gegenseitigen Verstärkung der zentral dämpfenden Wirkung.

Narkoanalgetika (zur Narkoseeinleitung) können die euphorisierende Wirkung verstärken und beschleunigen die Abhängigkeitsentwicklung. Muskelrelaxanzien (zur Muskelerschlaffung) können bei gleichzeitiger Gabe von Zaleplon in ihrer Wirkung verstärkt werden.

Stoffe, die den Abbau von Zaleplon im Körper verhindern oder verlangsamen, wie zum Beispiel der Säurehemmer Cimetidin, Imidazole und Triazole (Mittel gegen Pilzerkrankungen), Makrolid-Antibiotika und Grapefruitsaft, führen zu einer Wirkungsverstärkung von Zaleplon.

Stoffe, die den Abbau von Zaleplon im Körper steigern, wie zum Beispiel das Antibiotikum Rifampicin und die Mittel gegen Epilepsie (Antiepileptika) Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital) führen zu einer Wirkungsabschwächung von Zaleplon.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Die Anwendung des Wirkstoffs kann zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit führen.
  • Zusammen mit dem Wirkstoff sollte kein Alkohol eingenommen werden.
  • Der Wirkstoff sollte bei Patienten mit früherem Alkohol- oder Arzneimittel-Missbrauch nur mit äußerster ärztlicher Vorsicht angewandt werden.
  • Während der Therapie kann es zu Gedächtnisstörungen kommen.
  • Bei psychischen und paradoxen Reaktionen (siehe Nebenwirkungen) ist die Behandlung abzubrechen.
  • Bei Gedächtnisverlust, Gewöhnung, Abhängigkeit oder bei Entwicklung einer Schlaflosigkeit trotz Wirkstoffeinnahme ist die Behandlung abzubrechen.
  • Die Fahrtüchtigkeit und die Bedienung von Maschinen kann beeinträchtigt werden.
  • Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße nach unzureichender Schlafdauer oder Alkoholkonsum.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Zaleplon?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Zaleplon enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Hartkapseln
Hartkapseln

So wirkt Zaleplon

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Zaleplon. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Schlafmittel, zu welcher der Wirkstoff Zaleplon gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Zaleplon

Zaleplon dient der Behandlung von Patienten mit Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit und Einschlafschwierigkeiten. Die Störungen müssen jedoch schwerwiegend und beeinträchtigend sein und für die Person eine unzumutbare Belastung darstellen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Zaleplon sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Zaleplon

Zaleplon ist ein Schlafmittel aus der Gruppe der so genannten GABA-Agonisten. Es imitiert die Wirkung des schlafregulierenden Nervenbotenstoffes GABA, welcher den Schlaf reguliert.

Zaleplon bindet im Gehirn an eine bestimmte Bindungsstelle (GABA-Rezeptor-Komplex) und führt so zu einem vermehrten Einstrom des zentral dämpfenden Botenstoffes GABA in das Gehirn. Es hat damit eine dämpfende Wirkung auf das Gehirn und steigert die Schläfrigkeit.

Zaleplon wird schnell in den Körper aufgenommen und schon nach einer Stunde sind die maximalen Blutspiegel erreicht. Daher ist Zaleplon besonders für die Behandlung von Einschlafstörungen geeignet. Am nächsten Morgen ist die Wirkung meist schon wieder abgeklungen und ein normales Erwachen ohne Folgemüdigkeit ist möglich.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.