Triazolam
Allgemeines
Triazolam wird insbesondere zur kurzzeitigen Behandlung von klinisch bedeutsamen Schlafstörungen eingesetzt. Diese können durch Angst, Spannung, Erregung oder innere Unruhe hervorgerufen werden.
Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?
- Ein- und Durchschlafen fördern.
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Triazolam im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Triazolam nicht verwendet werden?
Triazolam darf wie alle Benzodiazepine nicht angewendet werden bei:
- einer Überempfindlichkeit gegen Benzodiazepine
- Myasthenia gravis
- schweren Atemstörungen
- Schlaf-Apnoe-Syndrom
- schwerer Leberfunktionsstörung.
Als Besonderheit darf Triazolam nicht gleichzeitig mit Ketoconazol, Itraconazol oder Nefazodon angewendet werden. Diese Wrikstoffe verlängern und erhöhen die Wirkung von Triazolam erheblich.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei
- Bewegungsablaufstörungen, die vom erkrankten Rückenmark oder Gehirn verursacht werden.
- akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlafmitteln oder Schmerzmitteln, Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium
- schweren Leberschäden (zum Beispiel Gelbsucht aufgrund eines Gallengangverschlusses)
- schwerer chronischer Atemnot, insbesondere bei akuter Verschlechterung
- Arzneimittelmissbrauch, Alkoholmissbrauch und Drogenmissbrauch in der Erkrankungsvorgeschichte
- gleichzeitigem Alkoholgenuss oder Gebrauch anderer Medikamente
- unzureichender Schlafdauer
- Geisteserkrankungen (Psychosen ) und alleiniger Behandlung von Depressionen und Angststörungen.
Hinweis:
Bei älteren Patienten kann die Ausscheidung von Triazolam verlängert sein, was die Wirkung verstärkt. Außerdem können sie empfindlicher auf die Anwendung reagieren, besonders bei einer Herzerkrankung mit schwerer Atemnot. Deshalb sollte der Arzt bei älteren Patienten und Patienten in schlechterem Allgemeinzustand, mit hirnorganischen Veränderungen (Demenz), Kreislaufschwäche und krankhaften Atembeschwerden die individuelle Reaktion auf den Wirkstoff kontrollieren.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Triazolam gelangt über den Mutterkuchen zum Ungeborenen. Es kann sich dort anreichern, was beim Kind zu Überdosierungen mit der Folge von Fehlbildungen und geistigen Einschränkungen führen kann.
Erhalten Mütter während der Schwangerschaft Benzodiazepine als Dauerbehandlung, in hohen Dosen oder während der Geburt, können die Kinder Entzugssymptome wie Atembeschwerden, erschlaffte Muskeln, erniedrigte Körpertemperatur und Trinkschwäche zeigen. Deshalb sollte Triazolam während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es der Arzt für zwingend erforderlich hält.
Triazolam geht in die Muttermilch über. Da der Wirkstoff von Neugeborenen wesentlich langsamer abgebaut wird als von Kindern oder Erwachsenen, kommt es zu Atembeschwerden und Trinkschwäche. Es sollte also bei einer Behandlung mit Triazolam entweder nicht gestillt oder abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Triazolam ist zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zugelassen.
Welche Nebenwirkungen kann Triazolam haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Triazolam. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Da der Wirkstoff Triazolam zur Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine gehört, können Nebenwirkungen auftreten, die für diese Substanzgruppe typisch sind:
Häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Mattigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Reaktionsvermögenseinschränkung.
Seltene Nebenwirkungen:
Libido-Abnahme, Mundtrockenheit.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Muskelerschlaffung (bei älteren Patienten), Kopfschmerzen, Sprechstörungen, Schwindel, gegensätzliche Reaktionen wie zum Beispiel akute Erregungszustände und Wutanfälle, Erinnerungslücken.
Bei hoher Dosierung und Langzeitbehandlung:
Vorübergehende Bewegungsunsicherheit, Gangunsicherheit, Magen-Darm-Beschwerden.
Speziell für den Wirkstoff Triazolam werden noch folgende Nebenwirkungen genannt:
Häufige Nebenwirkung (vorwiegend zu Behandlungsbeginn und dosisabhängig): Gefühlsdämpfung, gehobene Stimmung, verminderte Wachsamkeit, vermehrtes Schwitzen, gestörte Muskelfunktion, Bewegungsstörungen, undeutliches Sprechen, Doppelbilder.
Gelegentlich Nebenwirkungen:
Herzjagen, Hautreaktionen wie Rötung, Schwellung, Juckreiz.
Seltene Nebenwirkungen:
Schlafwandeln, kurze Bewusstlosigkeit, Enthüllung einer bereits bestehenden Depression.
Besonderheiten:
Die Einnahme von Benzodiazepinen kann zur Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen führen. Bereits bei täglicher Anwendung über wenige Wochen kann sich eine Abhängigkeit entwickeln. Dies gilt nicht nur für die missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch für den üblichen Dosisbereich während einer Behandlung.
Nach längerer Einnahme und plötzlichem Absetzen von Triazolam treten Schlafstörungen und vermehrtes Träumen, Angst, Spannungszustände, Erregung, innere Unruhe, Zittern, Schwitzen, Erhöhung der Krampfbereitschaft mit Auslösen von Krampfanfällen und Psychosen mit Gedächtnisstörungen, Denkstörungen und Wahnvorstellungen auf. Die Behandlung mit dem Wirkstoff sollte daher immer mit langsam verminderten Dosen beendet werden.
Die abendliche Einnahme von Triazolam kann noch am nächsten Morgen zu verminderter Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit sowie Restmüdigkeit führen.
Wegen der muskelerschlaffenden Wirkung ist besonders bei älteren Patienten eine erhöhte Sturzgefahr gegeben. Die Patienten müssen daher vor allem bei nächtlichem Aufstehen vorsichtig sein.
Die Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine kann zeitlich oder inhaltlich begrenzte Erinnerungslücken verursachen. Diese treten meist einige Stunden nach der Einnahme auf. Die Patienten sollten deshalb dafür sorgen, dass sie nach der Einnahme eine ununterbrochene Schlafdauer von etwa sieben bis acht Stunden einhalten können.
Welche Wechselwirkungen zeigt Triazolam?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Triazolam gehört zu der Gruppe der Benzodiazepine. Daraus ergeben sich folgende allgemeine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen:
- Medikamente, die das Gehirn beeinflussen, wie zum Beispiel Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmittel, opioide Schmerzmittel und Narkosemittel oder auch H1-Antihistaminika und Alkohol, verstärken sich mit Benzodiazepinen in der Wirkung gegenseitig.
- Cimetidin verstärkt und verlängert die Wirkung von Benzodiazepinen, weil es ihren Abbau in der Leber verzögert.
Besonders die gleichzeitige Anwendung von opioiden Schmerzmitteln kann zu Betäubung, Unterdrückung der Atemfunktion, Koma und Tod führen. Erachtet der Arzt eine gleichzeitige Verschreibung in Ausnahmefällen für notwendig, wird er die niedrigste wirksame Dosis wählen und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich halten.
Für Triazolam speziell ist auf folgende Wechselwirkungen zu achten:
- Einige Wirkstoffe, wie die Kalziumkanalblocker Verapamil, Diltiazem oder wie die Psychopharmaka Paroxetin, Sertralin, Fluvoxamin sowie Isoniazid oder Antibiotika wie beispielsweise Erythromycin, verstärken und verlängern die Wirkung von Triazolam, weil es verzögert abgebaut wird.
- Das Gleiche gilt für die Wirkstoffe gegen Pilzerkrankungen wie Nefazodeon, Ketoconazol und Itraconazol.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bei Alkoholgenuss können sich die dämpfenden Wirkungen gegenseitig verstärken.
- Während der ersten Tage nach Verabreichung sollten gefahrvolle Tätigkeiten (Führen von Maschinen, Führen von Fahrzeugen) unterbleiben.
- Die Konzentration im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt sein.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Triazolam?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Triazolam enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Triazolam
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Triazolam. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Benzodiazepine, Schlafmittel, zu welcher der Wirkstoff Triazolam gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Triazolam
Triazolam wird insbesondere zur kurzzeitigen Behandlung von klinisch bedeutsamen Schlafstörungen eingesetzt. Diese können durch Angst, Spannung, Erregung oder innere Unruhe hervorgerufen werden.
Klinisch bedeutsam sind solche Schlafstörungen, die aufgrund einer seelischen Erkrankung oder einer krankhaften Bewusstseinsstörung (wie zum Beispiel einer Angsterkrankung) entstehen. Dazu zählen auch Schlafstörungen, welche mit organischen Erkrankungen des Gehirns einhergehen, und solche vor oder nach einer Operation.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Triazolam sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Triazolam
Triazolam gehört zu den sehr schnell und kurz wirkenden Benzodiazepinen. Bereits 15 bis 30 Minuten nach der Einnahme tritt die beruhigende Wirkung ein. Die Schlafdauer liegt bei sechs bis sieben Stunden.
Triazolam bindet sich im Gehirn an die für Benzodiazepine spezifischen Rezeptoren. Triazolam verstärkt damit die hemmende Wirkung des Botenstoffs GABA auf unterschiedliche Verbände von Nervenknoten. Auf diesem Wege wirkt Triazolam vor allem beruhigend und schlafanstoßend, die spannungs-, erregungs- und angstdämpfenden Eigenschaften treten in den Hintergrund. In höheren Dosen kann Triazolam die Muskelspannung herabsetzen und die Neigung zu epileptischen Krämpfen vermindern.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.