Trapidil

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.09.2007

Allgemeines

Trapidil dient der Behandlung von Durchblutungsstörungen des Herzens. Der Wirkstoff wird im Falle von Herz- und Kreislauf-Beschwerden sowie Angina Pectoris, auch Herzenge genannt, eingesetzt. Die gefäßerweiternde Wirkung hilft, Gefäßverschlüsse und Herzinfarkt zu verhindern.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Verkrampfungen der Blutgefäße lösen
  • Risiko für Blutgerinnsel senken.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Trapidil im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Trapidil nicht verwendet werden?

Da der Wirkstoff den Durchmesser der Blutgefäße erhöht und dies einen Abfall des Blutdrucks zur Folge hat, sollte Trapidil nicht bei Patienten mit ausgeprägt niedrigem Blutdruck oder bei akutem Kreislaufversagen eingesetzt werden.

Aufgrund seiner gerinnungshemmenden Wirkung sollte Trapidil nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewandt werden, wenn eine ausgeprägte Neigung zu Blutungen (beispielsweise bei einem Magengeschwür) besteht. Dann würde es zu einem hohen Blutverlust kommen. Auch bei schweren Leberfunktionsstörungen ist eine Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht erlaubt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Wirkungen von Trapidil in der Schwangerschaft und Stillzeit auf Ungeborene und Säuglinge sind nicht genügend untersucht. Daher sollte Trapidil in diesem Zeitraum nur eingesetzt werden, wenn es der Arzt befürwortet.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Über eine besondere Gefährdung bei der Verwendung von Trapidil bei Kindern ist nichts bekannt.

Welche Nebenwirkungen kann Trapidil haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Trapidil. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötung, Juckreiz, Ausschlag, Quaddelbildung, Erhöhung der Blutleberenzymwerte GPT und GOT.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Vor allem nach zu schneller intravenöser Injektion: vorübergehende starke Blutdrucksenkung, Herzjagen, Hitzegefühl im Gesicht und Blutdruckabfall bei plötzlichem Körperlagewechsel.

Welche Wechselwirkungen zeigt Trapidil?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Aufgrund der Gleichartigkeit der Effekte verstärkt sich die Wirkung von Trapidil zusammen mit blutdrucksenkenden Wirkstoffen (wie zum Beispiel unter anderem ACE-Hemmer, Betablocker, Kalziumkanalblocker) oder blutgerinnungshemmenden Substanzen (Antikoagulanzien).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Reaktionsvermögen kann durch den Wirkstoff so weit eingeschränkt sein, dass die aktive Teilnahme am Strassenverkehr oder das Führen von Maschinen gefährlich werden.
  • Alkoholgenuss verstärkt die Einschränkung des Reaktionsvermögens durch Trapidil.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Trapidil?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Trapidil enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Trapidil

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Trapidil. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen durchblutungsfördernde Mittel, Phosphodiesterasehemmer, zu welcher der Wirkstoff Trapidil gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Trapidil

Trapidil dient der Behandlung von Durchblutungsstörungen des Herzens. Der Wirkstoff wird im Falle von Herz- und Kreislauf-Beschwerden sowie Angina Pectoris, auch Herzenge genannt, eingesetzt. Die gefäßerweiternde Wirkung hilft, Gefäßverschlüsse und Herzinfarkt zu verhindern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Trapidil sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Trapidil

Trapidil gehört zur Wirkstoffgruppe der Phosphodiesterasehemmer. Es wirkt unspezifisch, das heißt, ohne besondere Spezialisierung auf eines der verschiedenen Phosphodiesterase-Enzyme.

Trapidil entspannt die Muskeln der Blutgefäße und löst Verkrampfungen der Gefäßmuskulatur. Die Folge ist, dass mehr Blut durch das Gefäß strömen kann und das nachfolgende Gewebe dadurch besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Der Wirkstoff verbessert vor allem die Durchblutung der Herzkranzgefäße. So sorgt Trapidil dafür, dass die lebenswichtige Arbeit des Herzmuskels nicht durch eine Mangelversorgung mit Blut gestört oder gar verhindert wird, was einen Herzinfarkt zur Folge hätte.

Zusätzlich verbessert Trapidil die Fließfähigkeit des Blutes, indem es die Bildung von Thromboxan A2 verhindert, das zur Zusammenlagerung der Blutplättchen nötig ist. Wenn Blutplättchen bei Durchblutungsstörungen oder kleinen Verletzungen der Wand im Blutgefäß verklumpen, entsteht ein Blutpfropfen, der nach Anlagerung weiterer Plättchen so weit wachsen kann, bis er das Gefäß verstopft. Dann erreicht weniger oder gar kein Blut mehr das nachfolgende Gewebe, es wird funktionslos oder kann sogar absterben.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.