Tianeptin
Allgemeines
Tianeptin dient der Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen.
Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Tianeptin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Tianeptin nicht verwendet werden?
Tianeptin darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff besteht. Auch darf es nicht verwendet werden, wenn andere Antidepressiva aus der Gruppe der nichtselektiven MAO-Hemmer eingenommen werden.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Aufsicht darf Tianeptin eingesetzt werden, bei
- Patienten mit Selbstmordrisiko, vor allem zu Beginn der Behandlung
- älteren Menschen und solchen mit Störungen der Nierefunktion, weil bei diesen die Dosierung vermindert werden muss
- Notfallmaßnahmen im Krankenhaus, weil die Patienten nachher besonders überwacht werden müssen
- geplanten Operationen, weil die Behandlung mit dem Wirkstoff 24 bis 48 Stunden davor beendet werden muss
- zurückliegender Abhängigkeit von Alkohol oder Drogen, weil in solchen Fällen eine Dosiserhöhung zu vermeiden ist.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher gibt es noch keine Studien mit der Anwendung von Tianeptin bei Schwangeren. Das mögliche Risiko für Menschen ist nicht bekannt. Daher sollte Tianeptin während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Da es keine speziellen Studien dazu gibt, ob Tianeptin und andere trizyklische Antidepressiva in die Muttermilch gelangen, wird während der Behandlung vom Stillen abgeraten.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Tianeptin sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Selbstmordversuche und Selbstmordgedanken sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggression, widersetzliches Verhalten und
Wut) wurden in klinischen Studien häufig bei Kindern und Jugendlichen beobachtet, die mit Antidepressiva behandelt werden. Sollte der Arzt dennoch die Entscheidung für eine Behandlung treffen, müssen die Patienten von ihren Angehörigen oder Betreuern sorgfältig in Hinblick auf das Auftreten von Selbstmordneigung überwacht werden.
Darüber hinaus fehlen Langzeitstudien bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten
und des Verhaltens.
Welche Nebenwirkungen kann Tianeptin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Tianeptin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Essenverweigerung, Albträume, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Zusammenbruch, Zittern, beeinträchtigtes Sehvermögen, Herzrasen, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Brustschmerz, Hitzewallungen, Atemnot, trockener Mund, Darmträgheit, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Verdauungsstörungen, Durchfall, Blähungen, Sodbrennen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Schwäche, Kloßgefühl im Hals.
Seltene Nebenwirkungen:
Arzneimittelmissbrauch und Abhängigkeit (besonders bei Patienten unter 50 mit früherem Alkohol- oder Drogenmissbrauch), grobblasiger oder geröteter Ausschlag, Juckreiz, Nesselsucht.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Selbstmordgedanken und entsprechendes Verhalten während der Behandlung oder in der ersten Zeit nach der Behandlung.
Besonderheiten:
Die Stärke und Häufigkeit der meisten Nebenwirkungen nimmt bei fortgesetzter Behandlung ab und führt in der Regel nicht zur Beendigung der Therapie. In der Mehrzahl der Fälle wird es schwer sein, durch Tianeptin ausgelöste Nebenwirkungen von den üblichen Beschwerden
depressiver Patienten zu unterscheiden.
Welche Wechselwirkungen zeigt Tianeptin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Tianeptin sollte nicht zusammen mit Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer angewandt werden, da die Gefahr für Kreislaufzusammenbruch, anfallsweisen Bluthochdruck, Fieber, Krämpfe und Tod besteht.
Weil sich die Wirkungen gegenseitig aufheben, sollte Tianeptin nicht zusammen mit dem Antidepressivum Mianserin angewendet werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Das Medikament sollte nicht zusammen mit Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer angewendet werden.
- Das Medikament muss bei Älteren und Nierenkranken niedriger dosiert werden.
- Während der Behandlung mit dem Medikament kann es zu Benommenheit kommen, die Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich macht.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Tianeptin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Tianeptin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Tianeptin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Tianeptin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Tianeptin gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Tianeptin
Tianeptin dient der Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tianeptin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Tianeptin
Tianeptin gehört zur Wirkstoffgruppe der Antidepressiva und zwar der trizyklischen Antidepressiva.In Tierexperimenten zeigte Tianeptin die folgenden Eigenschaften:
- erhöhte elektrische Aktivität bestimmter Bereiche im Hippocampus-Gebiet des Gehirns, welche für die Gefühlsverarbeitung zuständig sind
- erhöhte Wiederaufnahme des Nervenbotenstoffes Serotonin in der Hirnrinde und dem Hippocampus, was zu einer verstärkten Aktivität dieser Hirnteile beiträgt
- Steigerung des Gehirn-Stoffwechsels an dem Botenstoff Dopamin und Verringerung der Freisetzung des Botenstoffs Acetylcholin.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.