Sennesblätter
Allgemeines
Sennesblätter werden als Abführmittel bei Verstopfung unterschiedlichster Ursache eingesetzt. Sie bewirken eine Stuhlerweichung und regen die Darmaktivität an.
Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?
- Darmaktivität anregen
- Stuhl erweichen
- Verstopfungen behandeln
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Sennesblätter im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann dürfen Sennesblätter nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Sennesblätter darf dieser Wirkstoff nicht angewendet werden.
Ebenso verbietet sich der Einsatz von Sennesblättern bei Darmverschluss. Anzeichen dafür können krampfartige Bauchschmerzen sein, aufgeblähter Bauch, Stuhlverhalt oder fehlender Abgang von Winden und eventuell begleitendes Erbrechen. Bei einem solchen Symptomkomplex ist sofortiges ärztliches Eingreifen notwendig.
Bei akut entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts darf dieser Wirkstoff ebenfalls nicht verabreicht werden. Akute und stärkste Bauchschmerzen beispielsweise im rechten Unterbauch sowie Fieber können auf eine akute Blinddarmentzündung hinweisen. Das gilt ebenso für starke Bauchschmerzen unklarer Ursache.
Auch bei Störungen des Wasser- und Mineralsalzgleichgewichts sollten Sennesblätter nicht angewendet werden.
Eine ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung sollte erfolgen bei längerer Anwendung (mehr als ein bis zwei Wochen), da eine Darmträgheit verstärkt werden kann.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Sennesblätter sollten während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht eingenommen werden, da es zur Schwangerschaft nur unzureichende Untersuchungen bezüglich möglicher Risiken beim Menschen gibt. Zudem gehen der Wirkstoff und seine wirksamen Inhaltsstoffe in die Muttermilch über.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern unter zwölf Jahren sollten Sennesblätter nicht angewendet werden.
Welche Nebenwirkungen können Sennesblätter haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Sennesblätter. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Vereinzelte Nebenwirkungen:
krampfartige Magen-Darm-Beschwerden.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit (bei längerer Anwendung):
Wasser-Elektrolythaushaltsstörungen, insbesondere Kaliumverlust mit Muskelschwäche und Herzfunktionsstörungen; Darmwandpigmentierung (harmlos), Einweiß im Urin, Blut im Urin.
Welche Wechselwirkungen zeigen Sennesblätter?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Bei chronischer Anwendung von Sennesblättern kommt es durch den entstehenden Kaliummangel zu einer Wirkungsverstärkung von Herzglykosiden (Wirkstoffe gegen Herzmuskelschwäche). Auch die Wirkung von Wirkstoffen gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) wird negativ beeinflusst.
Besteht die Notwendigkeit zur Einnahme von Entwässerungsmitteln oder Glukokortikoiden (Wirkstoffe gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache) sollten die Kaliumwerte kontrolliert werden, da Sennesblätter die kaliumausscheidende Wirkung der genannten Wirkstoffgruppen erhöhen. Das Gleiche gilt für Süßholzwurzel.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Langer Hautkontakt mit dem Stuhlgang sollte vermieden werden.
- Der Wirkstoff sollte nur angewendet werden, wenn Ernährungsumstellungen und Quellstoffe keinen Erfolg gezeigt haben.
- Bei stuhlinkontinenten Patienten sollten die Vorlagen häufiger gewechselt werden.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Sennesblätter?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Sennesblätter enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Sennesblätter
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Sennesblätter. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Abführmittel, zu welcher die Wirkstoffe Sennesblätter gehört.
Anwendungsgebiet der Wirkstoffe Sennesblätter
Sennesblätter werden als Abführmittel bei Verstopfung unterschiedlichster Ursache eingesetzt. Sie bewirken eine Stuhlerweichung und regen die Darmaktivität an.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Darmentleerung vor diagnostischen Untersuchungen, wenn andere Wirkstoffe allein keine ausreichende Reinigung erzielen können oder nicht verwendet werden dürfen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Sennesblätter sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Sennesblätter
Sennesblätter gehören zu den pflanzlichen Abführmitteln.
Die Sennespflanze ist ein bis zu zwei Meter hoher Strauch, der in Ägypten, Vorderindien und im nördlichen Zentralafrika heimisch ist. Seine Blätter enthalten so genannte Sennoside. Diese Sennoside werden im Dickdarm in eine wirksame Form umgewandelt, in das so genannte Rheinanthron. Rheinanthron löst verstärkte und beschleunigte Beförderungsbewegungen des Dickdarms aus (verstärkte Aktivität). Dadurch verbleibt der Stuhl weniger lang im Darm und es wird ihm weniger Flüssigkeit entzogen.
Die Sennoside fördern darüber hinaus (ähnlich den Osmolaxanzien) die Abgabe von Flüssigkeit und Mineralstoffen (zum Beispiel Natrium und Kalium) aus dem Körper in den Darm. So wird der Stuhl weicher und der Darm durch die stärkere Füllung zusätzlich zu mehr Aktivität angeregt, was den Stuhlgang einleitet.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.