Praziquantel

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.09.2007

Allgemeines

Praziquantel wird zur Behandlung von Infektionen mit Bandwürmern und Saugwürmern wie Leber- und Lungenegel verwendet.

Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?

  • Band- und Saugwürmer abtöten.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Praziquantel im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Praziquantel nicht verwendet werden?

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Praziquantel sowie einem Befall des Auges mit Wurmlarven oder gleichzeitiger Einnahme von Rifampicin darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Leberfunktionsstörungen müssen während der Behandlung sorgfältig vom Arzt überwacht werden, da die Ausscheidung von Praziquantel gestört sein kann und somit die Gefahr von Nebenwirkungen steigt.

Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder Herzmuskelschwäche sollten sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Vor allem in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft darf das Wurmmittel nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch einen Arzt eingenommen werden.

Bis einen Tag nach der Behandlung ist das Stillen untersagt, da der Wirkstoff in die Muttermilch übertritt und dem Kind schaden könnte.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Praziquantel darf bei Kindern mit einem Körpergewicht ab etwa 20 Kilogramm angewendet werden.

Welche Nebenwirkungen kann Praziquantel haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Praziquantel. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Leibschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwäche, Benommenheit, Quaddelbildung, Juckreiz.

Häufige Nebenwirkungen:
Schwäche, Temperaturerhöhung, Schwindel, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Muskelschmerzen, Nesselsucht.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag; Störungen des Gehirns wie Epilepsie; Koma, blutiger Durchfall, Störungen des Herzen wie Herzrhythmusstörungen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Praziquantel?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei gleichzeitiger Anwendung des GlukokortikoidsDexamethason, des Mittels gegen MalariaChloroquin oder Antiepileptika wie Carbamazepin und Phenytoin verringert sich die Konzentration von Praziquantel im Blut. Die Wirkung wird dadurch beeinträchtigt. Eine gleichzeitige Einnahme von Rifampicin verringert die Konzentration von Praziquantel so stark, dass es keine Wirkung entfalten kann.

Cimetidin erhöht die Blutkonzentration von Praziquantel und verstärkt damit die Wirkungen und Nebenwirkungen des Wirkstoffs.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen müssen während der Therapie sorgfältig vom Arzt überwacht werden.
  • Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder Herzmuskelschwäche müssen während der Therapie vom Arzt überwacht werden.
  • Das Reaktionsvermögen kann während einer Behandlung mit dem Wirkstoff beeinträchtigt werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

So wirkt Praziquantel

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Praziquantel. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Wurmerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Praziquantel gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Praziquantel

Praziquantel wird zur Behandlung von Infektionen mit Bandwürmern und Saugwürmern wie Leber- und Lungenegel verwendet.

Da der Wirkstoff bis in das Gehirn vordringt, kann er außerdem gut eingesetzt werden, um Erkrankungen zu bekämpfen, bei denen sich Rinder-, Zwerg-, Schweine- oder Fischbandwurm im Gehirn eingenistet haben.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Praziquantel sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Praziquantel

    Praziquantel ist ein Mittel gegen Wurmerkrankungen. Der Wirkstoff zerstört die Hülle des Wurms. Der nackte Wurm wird dadurch vom menschlichen Immunsystem besser angreifbar. Außerdem führt Praziquantel zu einer Lähmung der Muskulatur des Wurms und einer Störung im Wurmstoffwechsel. Der Parasit ist der menschlichen Abwehr nun schutzlos ausgeliefert und stirbt ab.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.