Permethrin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.04.2011

Allgemeines

Permethrin wird zur äußerlichen Behandlung des Kopfhaares bei Befall mit Kopfläusen eingesetzt.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Kopfläuse abtöten
  • Krätzebefall hemmen
  • Läusebefall behandeln
  • Hautschädlinge bei Tieren bekämpfen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Permethrin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Permethrin nicht verwendet werden?

Permethrin darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und ähnliche Substanzen mit Pyrethrin-Struktur.

Bei einer Überempfindlichkeit oder Allergie gegen Chrysanthemen oder andere Korbblütler wie Sonnenblumen oder Kamille muss das Risiko einer Anwendung vom Arzt abgewogen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Permethrin sollte während der Schwangerschaft nur mit besonderer ärztlicher Vorsicht und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt verwendet werden.

Bei Anwendung des Wirkstoffs während der Stillzeit sollte für drei Tage eine Stillpause eingelegt werden, damit der Säugling über die Muttermilch nicht mit dem Wirkstoff in Berührung kommt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Neugeborenen und Säuglingen unter zwei Monaten darf Permethrin nicht angewandt werden.

Welche Nebenwirkungen kann Permethrin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Permethrin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Hautreizungen (Rötungen, Juckreiz, Prickeln, Brennen, Stechen).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Atembeschwerden, allergische Hautreaktionen.

Besonderheiten:
Permethrin kann, auch wenn es bei einem Haustier Anwendung fand, beim Menschen Nebenwirkungen hervorrufen. Nach Kontakt mit dem behandelten Fell können Kribbeln und Brennen der Haut, Reizungen von Augen, Schleimhäuten und Atemwegen sowie Benommenheit oder Kopfschmerzen auftreten. Besonders Kinder sind daher vom Kontakt mit frisch behandelten Tieren abzuhalten.

Welche Wechselwirkungen zeigt Permethrin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Über Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen ist nichts bekannt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament darf bei Kindern nur durch Erwachsene angewendet werden.
  • Das Medikament ist nur zur äußerlichen Anwendung bestimmt und darf in keiner Darreichungsform eingenommen werden.
  • Das Medikament darf nicht mit Augen, Schleimhäuten oder offenen Wunden in Berührung kommen.
  • Das Medikament ist auch schädlich für Wasserlebewesen und darf daher nicht in Aquarien und Terrarien gelangen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Permethrin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Permethrin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Permethrin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Permethrin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Hautmittel gegen Insekten, zu welcher der Wirkstoff Permethrin gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Permethrin

Permethrin wird zur äußerlichen Behandlung des Kopfhaares bei Befall mit Kopfläusen eingesetzt.

Außerdem kann es auch bei Krätzebefall (Scabies) zur Linderung der Beschwerden verwendet werden.

In der Tiermedizin wird der Wirkstoff bei Hunden verwendet, um Flöhe und Zecken abzutöten. Die Darreichungsform ist meist eine Tropflösung, die im Nacken des Tieres in das Fell gegeben wird. Dabei ist zu beachten: Verwendet man für die Anwendung bei Hunden vorgesehene Floh- und Zeckenmittel bei Katzen, kann dies zu deren Tod führen! Im Laufe der letzten zwei Jahre vergifteten sich in Deutschland rund 50 Katzen, die Hälfte davon starb an den Folgen der falschen Behandlung. Vor allem Floh- und Zeckenmittel für Hunde, die auf Nacken oder Schulter des Tiers geträufelt werden, so genannte 'Spot-on-Präparate', enthalten Permethrin in einer hohen, für den Hund jedoch gut verträglichen Konzentration. Der Wirkstoff ist aber für Katzen lebensgefährlich, da sie den Stoff mangels eines entsprechenden Enzyms nicht abbauen können. Für Katzen ungeeignet sind unter anderen die Präparate Exspot, Advantix spot on für Hund, Preventic Spot on Permethrin und Fleetic spot on.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Permethrin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Permethrin

Permethrin gehört zur Wirkstoffgruppe der Mittel gegen Läuse, Milben und Flöhe und ist eine insektentötende Substanz, das aus Inhaltstoffen von Chrysanthemenblüten entwickelt wurde.

Auf die Schadinsekten wirkt es als starkes Muskel- und Nervengift. Kommen sie damit in Kontakt, sterben die Tiere letztlich an Erstickung. In der Regel reicht eine Anwendung, um die Parasiten vollständig abzutöten.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.