Patiromer
Allgemeines
Patiromer wird zur Behandlung eines Kalium-Überschusses im Blut Erwachsener eingesetzt.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Kalium an ein Austauscherharz binden
- Kalium aus Darm und Blut entfernen
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Patiromer im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Patiromer nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Patiromer nicht angewendet werden. Für Patienten mit Störungen der Zuckerverwertung ist der Wirkstoff ebenfalls nicht geeignet, da er Sorbitol enthält.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf Patiromer eingenommen werden bei aktuellen oder früheren schwerwiegenden Erkrankungen des Verdauungskanals wie Darmverschluss, einer größeren Magen-Darm-Operation oder Schluckbeschwerden in der Vorgeschichte.
Auch bei Patienten mit einem Calcium-Überschuss im Blut muss die Einnahme sorgfältig überdacht werden, da dieses Element im Austausch gegen Kalium in das Blut gelangen kann.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Obwohl sich aus Tierexperimenten kein Verdacht auf Missbildungen ergab, sollte Patiromer während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, da keine Untersuchungen am Menschen unternommen wurden.
Es werden keine Auswirkungen der Einnahme auf gestillte Säuglinge erwartet, da der Wirkstoff kaum in das Blut der stillenden Mutter gelangt. Bei der Entscheidung, ob abgestillt oder die Patiromer-Therapie beendet werden sollte, wird der Arzt den Nutzen des Stillens für das Kind gegen den Nutzen der Therapie für die Frau abwägen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Patiromer bei Kindern unter 18 Jahren ist bisher noch nicht in klinischen Studien erwiesen. Eine eventuelle Anwendung liegt im Ermessen des Arztes.
Welche Nebenwirkungen kann Patiromer haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Patiromer. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Magnesium-Mangel, Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen
Besonderheiten:
Weil auch Magnesium aus dem Körper entfernt werden kann, wird der Arzt den Magnesiumgehalt des Blutes nach Beginn der Behandlung mindestens einen Monat überwachen. Möglicherweise muss fehlendes Magnesium durch geeignete Präparate ersetzt werden.
Welche Wechselwirkungen zeigt Patiromer?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Patiromer besitzt die Eigenschaft, einige Wirkstoffe zu binden, die eingenommen werden. So kann sich deren Aufnahme in den Körper verringern. Dies gilt besonders für das AntibiotikumCiprofloxacin, das SchilddrüsenhormonLevothyroxin, das orale AntidiabetikumMetformin sowie das AntiarrhythmikumChinidin.
Aus Gründen der Vorsicht sollte daher die Einnahme von Patiromer im Abstand von mindestens drei Stunden zu der anderer Wirkstoffe erfolgen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Das Medikament ist nicht für die Anwendung bei Patienten mit Zuckerverwertungsstörungen geeignet.
- In der ersten Zeit nach Therapiebeginn muss der Arzt den Magnesiumgehalt des Blutes überwachen.
- Um die Aufnahme anderer Wirkstoffe nicht zu verringern, muss die Einnahme des Medikaments im zeitlichen Abstand von drei Stunden zu anderen erfolgen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Patiromer?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Patiromer enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Patiromer
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Patiromer. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Patiromer gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Patiromer
Patiromer wird zur Behandlung eines Kalium-Überschusses im Blut Erwachsener eingesetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Patiromer sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Patiromer
Patiromer ist ein sogenanntes Austauscherharz. An einem chemischen Grundgerüst (Polymer) hängt ein Komplex aus Calcium und Sorbitol. Im Verdauungstrakt wird dieser Komplex durch Kalium verdrängt, was an seiner Stelle von dem Austauscherharz "festgehalten" wird.
Der Wirkstoff erhöht die Kaliumausscheidung mit dem Stuhl, indem das Kalium im Verdauungstrakt verbleibt. Die Kaliumbindung lässt die Konzentration des freien Kaliums im Darm absinken und führt so zu einer Verringerung der Kaliumkonzentration im Blut.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.