Paracetamol + Butylscopolamin
Allgemeines
Die Kombination wird gegen Krämpfe der inneren Organe eingesetzt. Sie wirkt krampflösend und schmerzlindernd. Es werden dabei sowohl leichte bis mäßig starke Schmerzen, aber auch starke bis sehr starke Schmerzen) zum Beispiel im Rahmen einer Kolik wirkungsvoll bekämpft.
Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?
- Schmerzen lindern
- Fieber senken
- Herzschlag beschleunigen
- Blutgefäße erweitern
- Bildung von Speichel, Bronchialflüssigkeit, Schweiß und Magensäure hemmen
- Krämpfe der Verdauungsorgane, der Harnwege und der Bronchien lösen
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Paracetamol + Butylscopolamin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann dürfen Paracetamol + Butylscopolamin nicht verwendet werden?
Die Wirkstoffkombination sollte nicht eingenommen werden bei:- Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe
- Verengungen des Magen-Darm-Kanals (zum Beispiel durch Tumore oder Verschlüsse)
- krankhafter Weitstellung des Dickdarms (Megakolon)
- Engwinkelglaukom. Das ist eine Form des Grünen Stars, die mit einer Einengung des Augenkammerwinkels einhergeht.
- Verengung des Harnleiters, zum Beispiel bei Prostataleiden
- beschleunigtem oder unregelmäßigem Herzschlag
- der Muskelschwächekrankheit Myasthenia gravis.
- Leberfunktionsstörungen
- Nierenschäden
- dem Meulengracht-Gilbert-Syndrom, einer Transportstörung des gelben Gallenfarbstoffs Bilirubin.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Schwangere sollten die Wirkstoffkombination nur in Absprache mit einem Arzt und nur nach strenger Abwägung der Risiken einnehmen.
Beide Wirkstoffe gelangen über den Mutterkuchen zum Kind. Im letzten Schwangerschaftsdrittel und bei der Geburt gegeben kann Butylscopolamin Herzjagen oder Herzschlagverzögerungen beim Un- und Neugeborenen verursachen.
Beide Wirkstoffe gehen in die Muttermilch über. Butylscopolamin kann beim Kind zu Vergiftungen führen. Außerdem hemmt es den Milchfluss.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für Kinder ist diese Wirkstoffkombination nicht geeignet. Sie darf erst bei Jugendlichen ab zwölf Jahren zur Anwendung kommen.
Welche Nebenwirkungen können Paracetamol + Butylscopolamin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Paracetamol + Butylscopolamin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Seltene Nebenwirkungen:
Hautrötung.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, akuter allgemeiner pusteliger Hautausschlag), Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht, Hautausschläge, Atemnot, Schweißausbrüche, Übelkeit, vorübergehende Hautschwellung, allergischer Schock, Glaukom-Anfall, Blutplättchenmangel, Mangel an weißen Blutkörperchen, Fehlen von Granulozyten, Mangel an allen Blutzellen, Bronchialkrampf (bei Personen mit Neigung dazu).
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Hemmung der Schweiß- und Speichelproduktion, Harnverhalten, Steigerung der Herzfrequenz.
Leberschäden sind möglich, wenn ein gesunder Erwachsener einmalig mehr als zehn bis zwölf Gramm oder über einen längeren Zeitraum mehr als 7,5 Gramm Paracetamol täglich einnimmt. Diese Grenzwerte sind bei Kindern geringer. Grundsätzlich sollten Schmerzmittel ohne ärztliche Verordnung nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat eingenommen werden.
Welche Wechselwirkungen zeigen Paracetamol + Butylscopolamin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Die Kombination beeinflusst die Effekte vieler anderer Wirkstoffe:- Zu einer Wirkungsverstärkung kommt es mit Amantadin (gegen Parkinson), tri- und tetrazyklischen Antidepressiva,
- Chinidin (Krampflöser), H1-Antihistaminika zur Allergie-Bekämpfung, Disopyramid (Herzmittel) und Beta-2-
- Sympathomimetika (Asthma-Mittel).
- Leberschäden können enstehen bei gleichzeitiger Einnahme von Schlafmitteln und Antiepileptika wie Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, dem Antibiotikum Rifampizin sowie bei Alkoholmissbrauch.
- Bei gleichzeitiger Einnahme des Antibiotikums Chloramphenicol kann dessen Ausscheidung erheblich verlangsamt und so seine Nebenwirkungen verstärkt werden.
- Mittel wie Propanthelin, die die Magenentleerung verlangsamen, können die Aufnahme von Paracetamol in den Körper und damit den Wirkungseintritt der Schmerzhemmung verzögern.
- Wenn gleichzeitig die Magenentleerung beschleunigende Stoffe (Prokinetika) wie Metoclopramid eingenommen werden, tritt die Wirkung von Paracetamol schneller ein
- Die gleichzeitige Anwendung von Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ zur Blutverdünnung sollte nur in enger Absprache mit dem Arzt erfolgen, da die Folgen nur schwer abschätzbar sind.
- Wird gleichzeitig das AIDS-Mittel Azidothymidin eingenommen, kann die Anzahl der Granulozyten (ein Typ von weißen Blutkörperchen) im Blut abnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bei längerer Anwendung als drei bis vier Tage, zu hoher Dosierung oder Kombination mit weiteren Schmerzmitteln kann es zu Kopfschmerzen, Leber- und Nierenschäden bis zu Nierenversagen kommen.
- Werden die Substanzen nach längerem Gebrauch plötzlich abgesetzt, können Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Nervosität auftreten. Die Beschwerden verschwinden nach einigen Tagen wieder von selbst.
- Das Medikament ist nicht für Kinder unter zwölf Jahren geeignet.
- Medikamenten-Packungen mit mehr als zehn Gramm Paracetamol sind verschreibungspflichtig.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Paracetamol + Butylscopolamin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Paracetamol + Butylscopolamin enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Paracetamol + Butylscopolamin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Paracetamol + Butylscopolamin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, Muscarinrezeptor-Antagonisten, Schmerzmittel, zu welcher die Wirkstoffkombination Paracetamol + Butylscopolamin gehört.
Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Paracetamol + Butylscopolamin
Die Kombination wird gegen Krämpfe der inneren Organe eingesetzt. Sie wirkt krampflösend und schmerzlindernd. Es werden dabei sowohl leichte bis mäßig starke Schmerzen, aber auch starke bis sehr starke Schmerzen) zum Beispiel im Rahmen einer Kolik wirkungsvoll bekämpft.
Einsatzgebiete der Kombination sind mit Krämpfen verbundene Magen- und Darmerkrankungen, Harnwegsinfektionen, Gallenbeschwerden und -steine und Störungen im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane, zum Beispiel Regelschmerzen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Paracetamol + Butylscopolamin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Paracetamol + Butylscopolamin
Butylscopolamin ist ein chemisch veränderter Abkömmling des Pflanzeninhaltsstoffes Scopolamin aus dem Stechapfel. Von seiner Wirkungsweise her gehört Butylscopolamin zu den Muskarinrezeptor-Antagonisten, das heißt, es unterdrückt die Wirkungen des körpereigenen Botenstoffes Acetylcholin. Dabei wirkt Butylscopolamin praktisch nicht im Gehirn, sondern vor allem an der glatten Muskulatur der großen Hohlorgane wie Magen, Darm, Galle, Harnblase und Gebärmutter. Dort hat der Wirkstoff den Effekt eines krampflösenden Spasmolytikums.
Paracetamol gehört zu den nicht-sauren nicht-opioiden Schmerzmitteln. Es wirkt fiebersenkend und schmerzlindernd, jedoch nur sehr schwach entzündungshemmend. Der Wirkmechanismus ist nicht eindeutig geklärt. Nachgewiesen ist, dass Paracetamol eine deutlich stärkere Hemmung der körpereigenen Herstellung von Prostaglandinen im Gehirn als im übrigen Körper bewirkt. Auch behindert es den Effekt körpereigener Fieberstoffe im Kleinhirn, wo die Körpertemperatur geregelt wird. Darauf beruht wohl die fiebersenkende Wirkung. Da sich Paracetamol kaum in entzündetem Gewebe anreichert, wirkt es weniger gegen Entzündungen, sondern vor allem gegen Fieber und Schmerzen.
In der Kombination ergänzen sich die Effekte von Butylscopolamin und Paracetamol sinnvoll zu einer zugleich krampflösenden und schmerzstillenden Wirkung. Sie führt zu einer Entspannung der inneren Organe und einer Hemmung der durch die Verkrampfungen hervorgerufenen Schmerzen.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.