Oxymetazolin
Allgemeines
Oxymetazolin hat eine schleimhautabschwellende Wirkung. Es wird in Form von Tropfen oder Sprays zur örtlichen Behandlung an Auge und Nase angewandt.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- tränende Augen lindern
- Rötungen und Schwellungen der Augenbindehaut behandeln
- Schwellungen und Sekretbildung in der Nasenschleimhaut verringern
- Schleimhäute abschwellen
- Belüftung der Nasennebenhöhlen und der Eustach'schen Röhre verbessern
- Fließschnupfen lindern
- allergischen Schnupfen symptomatisch lindern
- Mittelohrentzündungen vorbeugen
- Entzündungen der Nasennebenhöhlen vorbeugen
- Nasenhöhlenspiegelungen erleichtern
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Oxymetazolin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Oxymetazolin nicht verwendet werden?
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Oxymetazolin darf der Wirkstoff nicht erneut angewendet werden. Im Bereich der Nase ist eine Anwendung bei trockener Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca) verboten, im Bereich des Auges bei erhöhtem Augeninnendruck (Engwinkelglaukom).
Bei Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel koronare Herzkrankheit oder Bluthochdruck) oder einem diagnostizierten Phäochromozytom (Nebennierentumor) sollte Oxymetazolin nur nach sorgfältiger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiken angewendet werden. Das Gleiche gilt bei Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise einer Schilddrüsenüberfunktion oder der Zuckerkrankheit.
Eine sorgfältige Abwägung durch den behandelnden Arzt ist ebenso bei einer Behandlung mit MAO-Hemmern (antidepressive Wirkung) oder anderen potenziell blutdrucksteigernden Medikamenten erforderlich.
Eine Anwendung in der Nase sollte nicht länger als fünf bis sieben Tage erfolgen. Eine erneute Behandlung darf erst nach einer Pause von mehreren Tagen beginnen.
Die Behandlung am Auge sollte beendet werden, wenn sich innerhalb von drei Tagen nach Therapiebeginn die Augenrötung und Augenreizung nicht bessert oder sich sogar verschlimmert.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Schwangere Frauen und stillende Mütter sollten Oxymetazolin nur nach sehr strenger ärztlicher Risiko-Nutzen-Abwägung anwenden. Die empfohlene Dosierung darf auf keinen Fall überschritten werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Am Auge darf Oxymetazolin bei Kindern unter sechs Jahren nicht angewendet werden.
Für die Anwendung in der Nase gibt Präparate mit einem dem Lebensalter angepassten Wirkstoffgehalt. Für Kinder unter einem Jahr werden Lösungen mit 0,01 Prozent Oxymetazolin, für Kinder unter sechs Jahren mit 0,025 Prozent angeboten.
Die Anwendungsdauer bestimmt grundsätzlich der Arzt individuell. Besonders Kinder dürfen Mittel mit dem Wirkstoff Oxymetazolin nicht überdosieren und nur wenige Tage anwenden. In dieser Altersgruppe kann es sonst verstärkt zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen.
Welche Nebenwirkungen kann Oxymetazolin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Oxymetazolin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen bei Anwendung in der Nase:
nach Abklingen der Wirkung verstärkte Schleimhautschwellung und vermehrte Blutfülle (reaktive Hyperämie).
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Anwendung in der Nase:
Herzklopfen, Pulsbeschleunigung, Blutdruckanstieg.
Seltene Nebenwirkungen bei Anwendung in der Nase:
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit.
Besonderheiten:
Bei längerer oder häufiger Anwendung sowie höherer Dosierung kann es zu einer reaktiven Schwellung und Rötung der Schleimhaut mit vermehrter Sekretbildung kommen. Dieser Effekt kann schon nach fünf- bis siebentägiger Behandlung auftreten und eine bleibende
Schleimhautschädigung mit Borkenbildung hervorrufen.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle bei Anwendung am Auge:
anfänglich leichtes, vorübergehendes Brennen, Kopfschmerzen.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit bei Anwendung am Auge:
leichte vorübergehende Pupillenerweiterung und erhöhter Augeninnendruck (bei entsprechend veranlagten Personen).
Besonderheiten:
Bei einseitig auftretenden Augen- oder Kopfschmerzen, einer akuten Sehverschlechterung oder Auftreten von fliegenden Punkten vor den Augen muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Überdosierung besteht die Gefahr einer Gefäßverengung in Beinen und Armen, einer vermehrten Blutfülle, einer Änderung der Herzfrequenz, eines Blutdruckanstiegs, eines Engegefühls in der Brust sowie einer psychischen Erregung. Bei diesen Symptomen ist ebenfalls schnellstmöglich ein Arzt aufzusuchen. Dieser kann geeignete Behandlungsmaßnahmen einleiten.
Ständiger Gebrauch am Auge reizt die Bindehaut und führt so zur Gewöhnung. Darum ist dieser Wirkstoff nicht für eine Langzeitanwendung geeignet.
Welche Wechselwirkungen zeigt Oxymetazolin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Bei gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern (Psychopharmaka mit antidepressiver Wirkung) und trizyklischen Antidepressiva kann es zu einer Blutdruckerhöhung kommen. Deshalb sind regelmäßige Kreislaufkontrollen erforderlich.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Es darf ohne ärztliche Verordnung keine längere Anwendung des Medikaments am Auge erfolgen.
- Augenreizungen oder -rötungen können ein Hinweis auf eine ernste Augenerkrankung sein, die ärztlich abgeklärt werden muss.
- Kontaktlinsen sollten vor dem Eintropfen des Medikaments in das Auge herausgenommen und erst 15 Minuten nach der Anwendung wieder eingesetzt werden.
- Die Anwendung des Medikaments bei chronischem Schnupfen darf wegen der Gefahr des Nasenschleimhautschwundes nur bei ärztlicher Kontrolle erfolgen.
- Aus hygienischen Gründen und wegen der Ansteckungsgefahr sollte ein Behältnis prinzipiell nur von einer Person benutzt werden.
- Bei Anwendung des Medikaments am Auge ist das Reaktionsvermögen beeinträchtigt.
- Eine Sehvermögensbeeinträchtigung bei Anwendung des Medikaments am Auge ist möglich.
- Eine Beeinträchtigung der aktiven Verkehrsteilnahme und der Maschinenbedienung durch das Medikament ist möglich.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Oxymetazolin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Oxymetazolin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Oxymetazolin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Oxymetazolin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Alpha-Sympathomimetika, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher der Wirkstoff Oxymetazolin gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Oxymetazolin
Oxymetazolin hat eine schleimhautabschwellende Wirkung. Es wird in Form von Tropfen oder Sprays zur örtlichen Behandlung an Auge und Nase angewandt.
Am Auge wird es zur Linderung der Symptome einer Bindehautentzündung eingesetzt. Die Rötung und Schwellung der Augenbindehaut geht zurück und die Augen tränen nicht mehr. Die eigentlichen Ursachen der Bindehautentzündung wie virale Infekte Allergien oder unspezifische Auslöser wie Rauch, Staub, Zugluft, UV-Licht sowie Fremdkörper werden jedoch nicht beeinflusst. Von einer Behandlung mit diesem Wirkstoff sind bakterielle Augeninfektion auszuschließen, die mit Antibiotika behandelt werden müssen.
In der Nase führt Oxymetazolin bei erkältungsbedingtem, anfallsweise auftretendem Fließschnupfen und allergischem Schnupfen zu einer Abschwellung der Nasenschleimhaut. Dadurch bildet diese weniger Sekret und die Nase wird wieder frei. Gleichzeitig verbessert sich die Belüftung der Nasennebenhöhlen und der Eustach'schen Röhre. Deshalb sinkt auch die Gefahr einer Ausbreitung des Infektes auf Nasennebenhöhlen und Mittelohr.
Bei bestehenden Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen, in Verbindung mit Schnupfen, erleichtert Oxymetazolin den Sekretabfluss.
Oxymetazolin darf nur maximal fünf bis sieben Tage zur Besserung der Symptome angewendet werden. Dies gilt vor allem für Kinder. Bei längerer Anwendung kann es zu einer chronischen Schwellung und schließlich zum Schwund der Nasenschleimhaut kommen. Außerdem wird die äußere Oberfläche der Schleimhaut geschädigt und die Aktivität der Flimmerhärchen gehemmt. Bei Dauergebrauch kann die Wirkung von Oxymetazolin sogar nachlassen.
Neben den genannten Anwendungsgebieten wird die schleimhautabschwellende Wirkung außerdem noch zur Erleichterung bei ärztlichen Untersuchungen wie etwa einer Nasenhöhlenspiegelung genutzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Oxymetazolin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Oxymetazolin
Oxymetazolin ist ein örtlich wirkendes Alpha-Sympathomimetikum. Es ist eng verwandt mit den gleichermaßen angewendeten Wirkstoffen Naphazolin, Phenylephrin, Tetryzolin, Tramazolin und Xylometazolin. Sie alle aktivieren Alpha-Rezeptoren. Dadurch verengen sich große und kleine Blutgefäße. Dies bewirkt eine Abschwellung der Schleimhäute. Eine vorher verstopfte Nase wird so wieder frei oder geschwollene tränende Augen werden gemildert.
Die Wirkung von Oxymetazolin setzt innerhalb weniger Minuten ein und hält im Durchschnitt sechs bis acht Stunden an.
Alle Mittel mit diesem Wirkstoff werden bei vorschriftsmäßiger örtlicher Anwendung nur geringfügig ins Blut aufgenommen. Darum sind auch kaum schwere, den ganzen Körper betreffende Nebenwirkungen zu erwarten.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.