Omega-3-Säurenethylester 90
Allgemeines
Der Wirkstoff wird eingesetzt, um nach einem Herzinfarkt eine Wiederholung zu verhüten. Allerdings erfolgt die Anwendung zusätzlich zu anderer Standard-Behandlung. Bei Vorliegen einer Fettstoffwechselstörung beispielsweise mit Statinen, zum Blutverdünnen mit Thrombozytenaggregationshemmern, zur Entlastung des Herzens mit Betablockern und ACE-Hemmern.Bei einem angeborenen Überschuss an Blutfetten (endogener Hypertriglyceridämie) wird Omega-3-Säurenethylester 90 zusätzlich zur Diät gegeben, wenn diese allein nicht ausreicht.
- Bei Hypertriglyceridämie Typ IV (vermehrtes Vorhandensein von Triglyzeriden) wird der Wirkstoff alleine eingesetzt.
- Bei Hypertriglyceridämien vom Typ II (vermehrte Bildung von Cholesterin, LDL und VLDL) und III (kombinierte Fettstoffwechselstörung mit erhöhten Cholesterin- und Triglyzeridwerten) wird Omega-3-Säurenethylester 90 in Kombination mit Statinen eingesetzt, falls die Kontrolle der Triglyceride durch die Statine allein nicht ausreicht.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Fettstoffwechsel regulieren
- Ablagerungen in den Blutgefäßen verhindern
- Fließeigenschaften des Blutes verbessern
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Omega-3-Säurenethylester 90 im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Omega-3-Säurenethylester 90 nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff darf Omega-3-Säurenethylester 90 nicht eingenommen werden. Der Wirkstoff ist auch nicht einzusetzen, wenn die überhöhten Triglycerid-Konzentrationen im Blut durch äußere Einflüsse entstanden sind. So gibt es auch nur wenige Erfahrungen aus Studien mit Patienten, deren Fettstoffwechselstörung durch eine nicht behandelte Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) verursacht ist.
Aufgrund der bei hoher Dosierung verlängerten Blutungszeit müssen Patienten, die gleichzeitig eine Behandlung mit Antikoagulanzien erhalten, vom Arzt hinsichtlich ihrer Blutgerinnung überwacht werden. Gegebenenfalls muss er die Dosierung des blutverdünnenden Medikaments anpassen.
Bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko zum Beispiel nach schweren Verletzungen und chirurgischen Eingriffen muss die verlängerte Blutungszeit vom Arzt bei der Behandlung berücksichtigt werden.
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen muss die Leberfunktion (vor allem die Werte der Enzyme GOT und GPT) regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden. Dies gilt besonders bei hohen Dosierungen des Wirkstoffs.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Es gibt bisher keine ausreichenden Studien über die Anwendung von Omega-3-Säurenethylester 90 bei Schwangeren. Tierexperimente haben keine Schädigung der Nachkommenschaft gezeigt. Da das mögliche Risiko für den Menschen nicht bekannt ist, sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn, der Arzt hält dies für eindeutig erforderlich.
Da nicht bekannt ist, ob Omega-3-Säurenethylester 90 beim Tier oder beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden wird, sollte der Wirkstoff während
der Stillzeit nicht eingenommen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da es keine ausreichenden Erkenntnisse aus Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung von Omega-3-Säurenethylester 90 bei Kindern gibt, darf der Wirkstoff in dieser Altersgruppe nicht angewandt werden.
Welche Nebenwirkungen kann Omega-3-Säurenethylester 90 haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Omega-3-Säurenethylester 90. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Verdauungsstörungen, Übelkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Entzündung, Überempfindlichkeit, Schwindel, Störung des Geschmacksempfindens, Bauchschmerzen, Magen-Darm-Störungen, Magenschleimhautentzündung, Oberbauchschmerzen.
Seltene Nebenwirkungen:
Unterzuckerung, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Schmerzen, Lebererkrankungen, Akne, juckender Hautausschlag, Unwohlsein.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
niedriger Blutdruck, Nasentrockenheit, Blutung des unteren Verdauungskanals, Nesselsucht, Überschuss an weißen Blutkörperchen, Erhöhung des Enzym-Werts Lactatdehydrogenase.
Besonderheiten:
Bei Patienten mit Überschuss von Triglyceriden im Blut ist manchmal eine mäßige Erhöhung des Enzym-Werts Transaminasen festzustellen.
Welche Wechselwirkungen zeigt Omega-3-Säurenethylester 90?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Omega-3-Säurenethylester 90 und Antikoagulanzien zum Einnehmen wie Warfarin oder Phenprocoumon ist die Verlängerung der Blutungszeit vom Arzt zu berücksichtigen. Gegebenfalls muss er die Dosis des Blutverdünners vermindern. Auf jeden Fall ist die Blutgerinnung regelmäßig zu kontrollieren, vor allem bei Beendigung der Behandlung mit Omega-3-Säurenethylester 90.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Das Medikament trägt zur Blutverflüssigung bei und darf daher nur unter Kontrolle eines Arztes bei Patienten angewendet werden, die andere Blutverdünner einnehmen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Omega-3-Säurenethylester 90?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Omega-3-Säurenethylester 90 enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Omega-3-Säurenethylester 90
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Omega-3-Säurenethylester 90. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Omega-3-Säurenethylester 90 gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Omega-3-Säurenethylester 90
Der Wirkstoff wird eingesetzt, um nach einem Herzinfarkt eine Wiederholung zu verhüten. Allerdings erfolgt die Anwendung zusätzlich zu anderer Standard-Behandlung. Bei Vorliegen einer Fettstoffwechselstörung beispielsweise mit Statinen, zum Blutverdünnen mit Thrombozytenaggregationshemmern, zur Entlastung des Herzens mit Betablockern und ACE-Hemmern.Bei einem angeborenen Überschuss an Blutfetten (endogener Hypertriglyceridämie) wird Omega-3-Säurenethylester 90 zusätzlich zur Diät gegeben, wenn diese allein nicht ausreicht.
- Bei Hypertriglyceridämie Typ IV (vermehrtes Vorhandensein von Triglyzeriden) wird der Wirkstoff alleine eingesetzt.
- Bei Hypertriglyceridämien vom Typ II (vermehrte Bildung von Cholesterin, LDL und VLDL) und III (kombinierte Fettstoffwechselstörung mit erhöhten Cholesterin- und Triglyzeridwerten) wird Omega-3-Säurenethylester 90 in Kombination mit Statinen eingesetzt, falls die Kontrolle der Triglyceride durch die Statine allein nicht ausreicht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Omega-3-Säurenethylester 90 sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Omega-3-Säurenethylester 90
Im Fettstoffwechsel spiele die Transportformen der Fette (Triglyceride) im Blut eine große Rolle. Damit sich die Fette im Blut lösen können, werden sie an Eiweiß-Cholesterin-Verbindungen geheftet. Enthalten diese Komplexe viele Triglyceride, sind sie von sehr niedriger Dichte (VLDL = Very Low Density Lipoproteins). Enthalten sie weniger oder sehr wenig Fett, steigt die Dichte und man unterscheidet LDL (= Low Density Lipoproteins) und HDL (= High Density Lipoproteins). Die Teilchen mit der geringsten Dichte lagern das Fett in den Gefäßwänden ab und sind daher vor allem für die Entstehung der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) verantwortlich.
Omega-3-Säurenethylester 90 besteht aus zwei ungesättigten Fettsäuren, der Icosapentaensäure und der Docosahexaensäure. Diese ansonsten lebenswichtigen Fettsäuren sind in Omega-3-Säurenethylester 90 chemisch so verändert, dass sie in der Leber von den entsprechenden Enzymen nicht zu Triglyceriden verarbeitet werden können. Mehr noch - sie hemmen auch die Produktion von Triglyceriden aus anderen Fettsäuren. Dazu fördert Omega-3-Säurenethylester 90 die Oxidation von Fettsäuren, sodass diese für die Triglycerid-Produktion nicht mehr in der geeigneten Form zur Verfügung stehen. Beide Effekte führen dazu, dass weniger VLDL-Teilchen im Blut vorhanden sind und weniger Fett in den Gefäßwänden abgelagert wird.
Daneben verringert Omega-3-Säurenethylester 90 die Bildung von Thromboxan A2, einem körpereigenen Stoff, der für die Zusammenlagerung der Blutplättchen bei der Gerinnung nötig ist. Dadurch wird das Blut fließfähiger und die Blutungszeit leicht erhöht. In klinischen Studien wurde zudem beobachtet, dass der Wirkstoff den Blutdruck leicht senkt.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.