Nizatidin
Allgemeines
Nizatidin wird zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und zur Vorbeugung von Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Magensäureproduktion verringern
- Schmerzen bei Entzündungen der Speiseröhre lindern
- Schmerzen bei Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm lindern
- Geschwürabheilungen im Magen und Zwölffingerdarm beschleunigen
- Geschwüre im Zwölffingerdarm vorbeugen
- säurebedingte Erkrankungen vorbeugen und sie behandeln.
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Nizatidin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Nizatidin nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Nizatidin und andere H
Eine Einahme von Nizatidin zur Vorbeugung von Zwölffingerdarmgeschwüren (Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre) sollte bei einer schweren Niereninsuffizienz oder bei Patienten, die älter als 75 Jahre sind, unterbleiben. Vor Behandlungsbeginn muss ausgeschlossen werden, dass bösartige Geschwüre (Tumoren) vorhanden sind.
Bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen darf Nizatidin nur mit besonderer Vorsicht und unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden, da Nizatidin den Herzschlag verlangsamt. Besondere Vorsicht erfordert auch eine eingeschränkte Leberfunktion.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Wegen unzureichender Kenntnisse sollte Nizatidin während der Schwangerschaft nur nach umfassender Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden. Tierversuche ergaben bisher keine Schädigungen des Ungeborenen.
Nizatidin geht in die Muttermilch über. Beeinträchtigungen des Säuglings wurden bisher nicht bekannt. Eine Einnahme während der Stillzeit sollte trotzdem nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Wegen unzureichender Erfahrungen sollte Nizatidin bei Kindern nicht eingesetzt werden.
Welche Nebenwirkungen kann Nizatidin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Nizatidin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit; Kopfschmerzen; Schwindel; Kraftlosigkeit; Brustschmerzen; Muskelschmerzen; Schnupfen; Rachenschleimhautentzündungen; Husten; Juckreiz; ungewöhnliche Träume.
Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen; Juckreiz; Hautausschläge; Wassereinlagerungen (unter anderem in den Kehlkopf); Krampfzustände der Bronchialmuskulatur; schwerste allergische Reaktionen; Blutbildveränderungen; übermäßiges Schwitzen; verringerter Blutsauerstofftransport; Vergrößerungen der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie); Fieber; Übelkeit; Störungen im Sexualverhalten.
Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Beschleunigung der Herzfrequenz; Verwirrtheitszustände; Blutbildveränderungen.
Besonderheiten:
Nach Beendigung der Therapie bilden sich Veränderungen der Leber (eventuell mit Gelbsucht) und veränderte Enzymwerte rasch zurück. Erhöhung der Harnsäurewerte, des Kreatinins (Zwischenprodukt des Aminosäurestoffwechsels) und veränderte Testosteronkonzentrationen (männliches Geschlechtshormon) wurden beobachtet.
Welche Wechselwirkungen zeigt Nizatidin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Die Veränderung des Säuregehalts im Magen kann die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Blutbahn beeinflussen. So wird zum Beispiel die Aufnahme von Ketoconazol (Wirkstoff gegen Pilzerkrankungen) beeinträchtigt. Die gleichzeitige Einnahme von Nizatidin zusammen mit sehr hohen Dosen Acetylsalicylsäure (ASS) kann zur Erhöhung der ASS-Konzentrationen führen.
Die Ergebnisse von bestimmten Harntests (Urobilinogen-Tests) können durch Nizatidin verfälscht werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bestimmte Harntests (Urobilinogen-Tests) können falsch positiv ausfallen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
So wirkt Nizatidin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Nizatidin.
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Nizatidin
Nizatidin wird zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und zur Vorbeugung von Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt.
Die Behandlung akuter Geschwüre erfolgt mit einer einmaligen täglichen Dosis von 300 Milligramm. Der Wirkstoff wird vier bis acht Wochen lang jeweils vor dem Schlafen eingenommen. Die Tagesmenge kann auch auf zwei Dosen, morgens und abends, verteilt werden.
Um Zwölffingerdarmgeschwüren vorzubeugen, reicht es, täglich 150 Milligramm Nizatidin am Abend einzunehmen. Die Einnahme kann bis zu einem Jahr andauern.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Nizatidin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Nizatidin
Nizatidin gehört zur Gruppe der H2-Rezeptorenblocker. Wie alle Wirkstoffe dieser Gruppe verringert auch Nizatidin die Produktion von Magensäure. Dadurch kann säurebedingten Erkrankungen vorgebeugt werden. Zudem werden Schmerzen bei Entzündungen der Speiseröhre und bei Geschwüren im Magen- und Zwölffingerdarm gelindert.
Es verringert die Aktivität von Belegzellen im Magen, die Salzsäure (Magensäure) freisetzen. Auf diese Weise kann Nizatidin der Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren vorbeugen oder eine unerwünschte Reizung solcher Geschwüre verringern.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.