Moxonidin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.09.2007

Allgemeines

Moxonidin wird angewendet, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.

Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?

  • erhöhten Blutdruck normalisieren.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Moxonidin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Moxonidin nicht verwendet werden?

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei:
  • bekannter Überempfindlichkeit
  • bestimmten Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen
    des Herzens wie Sinusknoten-Syndrom oder AV-Block II. und III. Grades
  • einer Herzschlagfolge unter 50 Schlägen pro Minute (Bradykardie)
  • schweren Herzrhythmusstörungen
  • hochgradiger Herzmuskelschwäche
  • schwerer arterieller Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße, der Beine sowie beim Raynaud-Syndrom
  • Angina Pectoris
  • fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung
  • Wasseransammlungen
  • Parkinsonkrankheit
  • Epilepsie
  • schweren Lebererkrankungen
  • grünem Star
  • Depressionen
  • schwangeren und stillenden Frauen
  • Kindern unter 16 Jahren.


  • Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Moxonidin sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Der Wirkstoff ist für Kinder unter 16 Jahren nicht geeignet.

Welche Nebenwirkungen kann Moxonidin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Moxonidin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Mundtrockenheit.

Häufige Nebenwirkungen:
Gestörte Denkprozesse, Schlafstörungen, Übelkeit, Verstopfung, Müdigkeit, Schwäche.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwächegefühl in den Beinen, Depressionen, Angstgefühle, Wasseransammlungen, Ohnmacht, Appetitlosigkeit,
Schmerzen in der Ohrspeicheldrüse, Harnverhalt oder Harninkontinenz, allergische Hautreaktionen, trockene Haut, Juckreiz, trockene Augen, Brennen der Augen, niedriger Blutdruck, Missempfindungen an den Gliedmaßen, Raynaud-
Syndrom, arterielle Durchblutungsstörungen, Brustdrüsenvergößerung des Mannes, Impotenz, Libido-Verlust.

Seltene Nebenwirkungen:
Magenbeschwerden, Darmbeschwerden.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, Gallenabflussstauung.

Welche Wechselwirkungen zeigt Moxonidin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Monoxidin und anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen wie beispielsweise Diuretika, Hydralazin, Dihydralazin, Nifedipin, Captopril und Guanethidin wird die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt.

Monoxidin verstärkt die Wirkung von im Gehirn wirkenden dämpfenden Wirkstoffen wie trizyklischen Antidepressiva, Tranquilizern, Hypnotika und Sedativa sowie Alkohol. Gleiches gilt für die schlaffördernde Wirkung von Benzodiazepinen.

Moxonidin schränkt bei gleichzeitiger Einnahme von Lorazepam die Denkfunktionen geringfügig ein.

Moxonidin kann zusammen mit Digitalisglykosiden, Insulinen, Sulfonylharnstoffen, Nitraten, Antirheumatika, Lipidsenkern, Allopurinol, Colchicin, Probenecid zu einer verlängerten Wirkung aller Wirkstoffe führen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Tolazolin wird die Wirkung von Moxonidin geschwächt oder aufgehoben.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten zu Beginn der Therapie engmaschig ärztlich überwacht werden.
  • Bei Beendigung der Kombinationsbehandlung des Wirkstoffs zusammen mit Betablockern sollte dieser Wirkstoff zuerst abgesetzt werden.
  • Beeinträchtigungen des Reaktionsvermögens sind möglich.
  • Das Reaktionsvermögen kann so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Wirkstoff bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Moxonidin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Moxonidin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Filmtabletten

So wirkt Moxonidin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Moxonidin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Moxonidin gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Moxonidin

Moxonidin wird angewendet, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.

Moxonidin sollte bei Patienten mit Bluthochdruck und Herzmuskelschwäche zurückhaltend verordnet werden, da es nach den bisherigen Forschungsergebnissen die Behandlungsaussichten verschlechtern kann.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Moxonidin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Moxonidin

Moxonidin gehört zur Gruppe der im Gehirn wirksamen Alpha-Sympathomimetika und entfaltet seine Wirkung ausschließlich an den Alpha-2-Rezeptoren. Alpha-2-Rezeptoren sind spezielle Bindungsstellen der sympathischen Fasern des vegetativen Nervensystems. Im Gegensatz zu Alpha-1-Rezeptoren haben sie keine "Anschalt-Funktion" für die Aktivität des sympathischen Nervensystems, sondern eine "Ausschalt-Funktion". Moxonidin wirkt an diesen Rezeptoren genauso wie die körpereigenen Botenstoffe, nur stärker und länger.

Am Herzen senkt Moxonidin die Anzahl der Herzschläge und dadurch das Blutvolumen, das gepumpt wird. Zusätzlich bewirkt Moxonidin an den Arterien und Venen eine Weitstellung. Bei erweiterten Gefäßen, weniger Blutvolumen und größerem Gefäßdurchmesser muss das Blut vom Herzen mit weniger hohem Druck durch die Gefäße gepumpt werden. In Folge sinkt der Blutdruck. Diese Wirkung wird noch dadurch unterstützt, dass Moxonidin an der Niere die Freisetzung des blutdrucksteigernden Hormons Renin dämpft.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.