Mianserin
Allgemeines
Mianserin wird zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Es dämpft die Angst und wirkt ausgleichend und beruhigend auf den Patienten.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Depressionen behandeln
- Angst bei depressiven Störungen dämpfen
- Patienten beruhigen
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Mianserin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Mianserin nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Mianserin darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Gleiches gilt bei schweren Lebererkrankungen und manischen Störungen (zum Beispiel mit heiterer Grundstimmung, gesteigertem Antrieb, materiellem Verschwendungsverhalten). Auch akute Vergiftungen mit Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmitteln sowie mit anderen Antidepressiva (Wirkstoffe gegen Depressionen wie Lithium) und Neuroleptika (Wirkstoffe gegen Psychosen und Erregungszustände) schließen die Einnahme von Mianserin aus. Weiterhin sollte bei schweren Herzüberleitungsstörungen auf eine Mianserinbehandlung verzichtet werden. Bei akutem Delirium (vorübergehende Psychose mit Bewußtseinsstörungen, Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen und Orientierungsstörungen) gilt ebenso ein Mianserinverbot.
Ein Behandlung mit anderen Wirkstoffen gegen Depressionen speziell aus der Gruppe der MAO-Hemmer verbietet ebenfalls den Einsatz von Mianserin.
Eine ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung sollte erfolgen bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen, Prostatavergrößerung sowie Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung. Das gilt auch bei einem Engwinkelglaukom (Form des grünen Stars).
Besteht eine Krampfneigung (Epilepsie) muß Mianserin ebenso unter strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden. Gleiches gilt bei älteren Menschen und solchen mit Herzerkrankungen (vor allem mit frischem Herzinfarkt oder Erregungsleitungsstörungen am Herzen). Sie müssen regelmäßig ärztlich untersucht und die Mianserin-Dosis entsprechend angepasst werden.
Ferner sollten Menschen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) regelmäßig ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren lassen, da sich der Zuckerstoffwechsel während der Mianserin-Therapie verändern kann.
Grundsätzlich sollte während der Mianserin-Behandlung auf Alkoholkonsum verzichtet werden.
Kommt es während der Mianserin-Behandlung zu einer Manie, sollte die Behandlung mit dem Wirkstoff beendet werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Mianserin sollte weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit angewendet werden. In Tierversuchen wurden schädigende Wirkungen auf die Nachkommenschaft und ein Übergehen in die Muttermilch nachgewiesen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten nicht mit Mianserin behandelt werden.
Welche Nebenwirkungen kann Mianserin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Mianserin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Benommenheit, Zittern, unwillkürliche Bewegungen (Hyperkinesie), Kreislaufbeschwerden.
Seltene Nebenwirkungen:
Leberfunktionsstörungen, Veränderungen des Blutzuckerspiegels, Blutdrucksenkung, Verlangsamung des Herzschlags, Bewegungsstörungen, Gewichtszunahme.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krampfanfall, Brustdrüsenvergrößerung, Brustdrüsenmilchfluss.
Vereinzelte Nebenwirkungen:
Blutdruckanstieg, Blutbildveränderungen, Gefäßentzündungen.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Müdigkeit, Hautausschlag, Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme), Gelenkschmerzen, Gelenkschwellungen, Hypomanie (bei manisch-depressiven Menschen), Schläfrigkeit, Herzrasen, Beschwerden beim Wasserlassen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Mundtrockenheit, Verstopfung, Glaukomauslösung (grüner Star).
Besonderheiten:
Die Therapie mit Mianserin muss sofort abgebrochen werden, wenn es zu grippeähnlichen Symptomen (zum Beispiel Fieber oder Halsschmerzen) kommt. Der Arzt sollte dann umgehend eine Blutuntersuchung veranlassen.
Welche Wechselwirkungen zeigt Mianserin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wechselwirkungen (vor allem im Sinne einer Wirkungsverstärkung) treten in erster Linie mit Wirkstoffen auf, die ebenfalls dämpfend wirken (zum Beispiel Beruhigungs- und Schlafmittel). Gleiches gilt für Alkohol.
Auch bestimmte Blutgerinnungshemmer (Kumarin-Derivate wie zum Beispiel Warfarin), können die Wirkung von Mianserin verstärken, da sie den Abbau von Mianserin verlangsamen können. Das gilt auch für bestimmte Antiepileptika (Wirkstoffe gegen Krampfanfälle). Speziell gemeint sind die Wirkstoffkombinationen Phenytoin-Phenobarbital und Phenytoin-Carbamazepin. Beide haben den gleichen Effekt wie die Blutgerinnungshemmer und können so die Wirkung von Mianserin verstärken.
Andere Wirkstoffe gegen Depressionen (Antidepressiva), speziell die aus der Gruppe der MAO-Hemmer, dürfen wegen schwerer Nebenwirkungen keinesfalls zusammen mit Mianserin eingenommen werden. Die MAO-Hemmer sollten mindestens zwei Wochen vor Beginn einer Mianserintherapie abgesetzt werden.
Blutdrucksenkende Wirkstoffe (Antihypertonika) können durch den Einfluss des Mianserins an Wirkung verlieren. Daher sollte eine regelmäßige Blutdrucküberwachung erfolgen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Schwer Depressionskranke und junge Erwachsene unter 30 Jahren haben trotz der Behandlung ein besonders hohes Selbstmordrisiko und müssen entsprechend überwacht werden.
- Beim Auftreten grippeähnlicher Erscheinungen (Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen) muss sofort der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
- Bei Patienten mit Neigung zu Epilepsie ist die Gehirnfunktion sorgfältig ärztlich zu überwachen; vor Behandlungsbeginn sollte ein EEG gemacht werden.
- Während der Behandlung ist regelmäßig vom Arzt das Blutbild und die Herzfunktion zu prüfen.
- Das Reaktionsvermögen kann durch das Medikament so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt vor allem im Zusammenwirken mit Alkohol.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Mianserin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Mianserin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Mianserin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Mianserin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Mianserin gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Mianserin
Mianserin wird zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Es dämpft die Angst und wirkt ausgleichend und beruhigend auf den Patienten.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Mianserin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Mianserin
Mianserin läßt sich unter den tri- und tetrazyklischen Antidepressiva den tetrazyklischen Antidepressiva zuordnen. Es wirkt nach dem gleichen Prinzip wie alle Wirkstoffe dieser Wirkstoffuntergruppe und kann so die Symptome von Depressionen erfolgreich lindern.
In der Regel muss Mianserin über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen) verabreicht werden, um die Wirksamkeit dieses Wirkstoffes beurteilen zu können. Erst dann kann vom Arzt entschieden werden, ob die Fortführung einer Mianserin-Behandlung sinnvoll ist.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.