Methanthelinium
Allgemeines
Methanthelinium-Bromid wird bei sonst gesunden Jugendlichen ab zwölf Jahren und Erwachsenen angewendet, die unter zu viel Achselschweiß leiden.
Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Methanthelinium im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Methanthelinium nicht verwendet werden?
Methanthelinium-Bromid darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Verengungen des Magen-Darm-Kanals, schweren chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und toxischem Megakolon
- Harnstau bei Vergrößerung der Prostata oder anderen Verengungen der Harnröhre
- einer Sonderform des grünen Stars (Engwinkelglaukom)
- Herzrhythmusstörungen und Herzrasen
- der Muskelerkrankung Myasthenia gravis.
Hinweis:
Bei manchen Krankheiten kommt es begleitend zu einer übermäßigen Schweißproduktion: So bei Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion und starkem Übergewicht. Hier steht die Behandlung der Grundkrankheit im Vordergrund. Der Wirkstoff ist in solchen Fällen ungeeignet.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Tierexperimente lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf eine Schwangerschaft, die Entwicklung des Ungeborenen, die Geburt oder das Kind schließen. Es gibt jedoch keine hinreichenden Studien für die Anwendung von Methanthelinium-Bromid bei Schwangeren. Ebenso ist nicht untersucht, ob der Wirkstoff das Kind im Mutterleib erreicht. Daher wird der Arzt den Wirkstoff in der Schwangerschaft nur in Ausnahmefällen anwenden.
Es ist nicht bekannt, ob Methanthelinium-Bromid in die Muttermilch übergeht. Die Gruppe der Muscarinrezeptor-Antagonisten, zu denen der Wirkstoff gehört, vermindert auch die Milchabsonderung. Daher wird er in der Stillzeit nur unter bestimmten Umständen eingesetzt.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Anwendung des Wirkstoffs ist bei Kindern unter zwölf Jahren verboten.
Welche Nebenwirkungen kann Methanthelinium haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Methanthelinium. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit
Häufige Nebenwirkungen:
Nasen-Rachen-Entzündung, Heiserkeit, Halsschmerzen, Störungen des Scharfstellens der Sicht (gilt besonders für Patienten mit Weitsicht, die nicht ausreichend korrigiert wurde), trockene Schleimhaut (Augen, Nase, Scheide), Störungen des Wasserlassens, Restharnbildung
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Störungen (wie Bauchschmerzen)
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Herzrasen, weitgestellte Pupillen, Hauterscheinungen (wie Rötung, Juckreiz, Nesselsucht, Schuppung, Hautausschlag, Abschälung (exfoliative Dermatitis)), allergische Hautentzündung
Besonderheiten:
Methanthelinium-Bromid kann zu einer verminderten Bildung von Tränenflüssigkeit führen. Das kann das Tragen von Kontaktlinsen beeinträchtigen.
Welche Wechselwirkungen zeigt Methanthelinium?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Methanthelinium-Bromid verstärkt die Wirkung und die Nebenwirkungen anderer Muscarinrezeptor-Antagonisten, daneben auch von Amantadin (gegen Parkinson-Krankheit), trizyklischen Antidepressiva, den AntiarrhythmikaChinidin und Disopyramid sowie von H2-Antihistaminika (gegen Allergien).
Bei Beta-2-Sympathomimetika kann die beschleunigende Wirkung auf den Herzschlag verstärkt werden.
Durch die Verminderung der Magen-Darm-Bewegung beeinflusst Methanthelinium-Bromid die Aufnahme sämtlicher gleichzeitig verabreichter Wirkstoffe im Sinne einer Wirkungsverzögerung oder auch -verstärkung.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Trockenere Augen können bei Kontaktlinsenträgern zu Problemen führen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Methanthelinium?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Methanthelinium enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Methanthelinium
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Methanthelinium. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Muscarinrezeptor-Antagonisten, zu welcher der Wirkstoff Methanthelinium gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Methanthelinium
Methanthelinium-Bromid wird bei sonst gesunden Jugendlichen ab zwölf Jahren und Erwachsenen angewendet, die unter zu viel Achselschweiß leiden.
Voraussetzung für die Behandlung mit dem Wirkstoff ist, dass die Beschwerden temperaturunabhängig, erheblich übersteigert und für das tägliche Leben stark störend sind. Außerdem muss diese Fehlfunktion der Schweißdrüsen mindestens seit einem Jahr bestehen und mit äußerlichen Behandlungen nicht ausreichend zu vermindern sein.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Methanthelinium sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Methanthelinium
Methanthelinium-Bromid gehört zur Wirkstoffgruppe der Muscarinrezeptor-Antagonisten. Wie die anderen Substanzen auch hemmt es den Einfluss des Nervenbotenstoffs Acetylcholin auf die Körperreaktionen. In diesem Fall hemmt es die Schweißproduktion der entsprechenden Drüsen durch Blockade der Muscarin-Rezeptoren.
Daneben vermindert Methanthelinium-Bromid die Muskelspannung der glatten Muskulatur im Magen-Darm-Bereich, den Geschlechtsorganen und Harnwegen. Außerdem hemmt es die Produktion von Magensäure, Bronchialschleim und Speichel sowie das Scharfstellen des Auges.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.