Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 27.08.2012

Allgemeines

Der Wirkstoff wird zur Aktivierung der körpereigenen Abwehr gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken bei Kindern ab dem vollendeten 11. Lebensmonat bis zum vollendeten 13. Lebensjahr eingesetzt.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Aktivierung der körpereigenen Abwehr gegen Masern
  • Aktivierung der körpereigenen Abwehr gegen Mumps
  • Aktivierung der körpereigenen Abwehr gegen Röteln
  • Aktivierung der körpereigenen Abwehr gegen Windpocken

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren nicht verwendet werden?

Die Kombination darf nicht verwendet werden bei
  • Personen, die an einer akuten, schweren, mit Fieber einhergehenden Erkrankung leiden (die Impfung muss zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen)
  • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe
  • Überempfindlichkeit nach vorausgegangener Impfung mit einem Masern-, Mumps-, Röteln- und/oder Varizellen-Impfstoff
  • Patienten mit angeborener oder erworbener Schwäche der körpereigenen Abwehr.
Nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt darf der Wirkstoff verwendet werden bei
  • Allergie-Neigung besonders gegen Hühnereiweiß - die Praxis muss für die Behandlung möglicher Schockzustände eingerichtet sein
  • Personen mit Krampfanfällen oder Gehirnschädigungen (auch in der Familiengeschichte)
  • Personen, bei denen bereits nach der ersten Dosis eines vergleichbaren Impfstoffes ein Blutplättchenmangel auftrat
  • Personen mit einer HIV-Infektion, die bisher beschwerdefrei sind.
Hinweise:
Der Impfstoff darf keinesfalls in die Blutbahn gelangen.

Geimpfte Personen, bei denen es zu einem windpockenähnlichen Ausschlag gekommen ist, sollten so lange den Kontakt zu schwangeren Frauen und zu empfänglichen Personen mit einem hohen Risiko für eine schwere Windpockenerkrankung (wie Patienten mit schwacher körpereigener Abwehr) vermeiden, bis der Ausschlag vollständig abgeklungen ist.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Impfung mit dem Wirkstoff ist bei schwangeren Frauen untersagt. Außerdem müssen Frauen eine Schwangerschaft über einen Zeitraum von drei Monaten nach der Impfung vermeiden.

Geimpfte Personen, bei denen es zu einem windpockenähnlichen Ausschlag gekommen ist, sollten so lange den Kontakt zu schwangeren Frauen vermeiden, bis der Ausschlag vollständig abgeklungen ist.

Über die Auwirkungen der Impfung bei stillenden Frauen gibt es keine ausreichenden Studien. Daher ist die Anwendung auch in der Stillzeit verboten.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Impfstoff darf bei Kindern ab dem vollendeten 11. Lebensmonat bis zum 13. Lebensjahr angewendet werden.

Bei einer drohenden Epidemie mit Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken dürfen auch Kinder im Alter von neun bis zehn Monaten die Impfung bekommen. Dabei sollte der Impfung mit der ersten Dosis eine zweite im Abstand von drei Monaten folgen.

Welche Nebenwirkungen können Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Fieber (über 38 bis 39,5 Grad).
an der Injektionsstelle: Schmerzen, Rötung.

Häufige Nebenwirkungen:
Hautausschlag, Fieber (über 39,5 Grad), Reizbarkeit.
an der Injektionsstelle:
Schwellung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Lymphdrüsenschwellung, Schnupfen, Durchfall, Erbrechen, Schwellung der Ohrspeicheldrüse, Appetitlosigkeit, Infektionen der oberen Atemwege, Bewegungsunlust, Unwohlsein, Mattigkeit, Schreien, Nervosität, Schlaflosigkeit.

Seltene Nebenwirkungen:
Fieberkrämpfe, Husten, Bronchitis, Mittelohrentzündung,

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsnennung:
Blutplättchnemangel, Unterhautblutungen, Rückenmarksentzündung (transverse Myelitis), Nervenstörung (Guillain-Barrè-Syndrom), Nervenentzündung in Armen oder Beinen, Gehirnentzündung, schwere Hautreaktion (Erythema exsudativum multiforme), Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung, Gehirnhautentzündung, Gürtelrose, Arterienentzündung (Kawasaki-Syndrom), allergische Reaktionen (bis zum Schock).

Welche Wechselwirkungen zeigen Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Der Impfstoff kann gleichzeitig, aber in verschiedene Gliedmaßen, mit jedem
der folgenden Impfstoffe verabreicht werden:
  • Diphtherie-Tetanus-azelluläre Pertussis (DTPa)
  • Haemophilus influenzae-Typ b (Hib)
  • Polio inaktiviert (IPV)
  • Hepatitis B (HBV)
Ein eventuell erforderlicher Test auf Tuberkulose muss entweder vor oder gleichzeitig mit der Impfung erfolgen, da kombinierte Masern-Mumps-Röteln-Lebendimpfstoffe die Empfindlichkeit der Haut gegen Tuberkulin zeitweise herabsetzen können. Diese verminderte Reaktion kann bis zu sechs Wochen anhalten. Daher sollte ein Tuberkulintest frühestens sechs Wochen nach der Impfung erfolgen, um falsch negative Ergebnisse zu vermeiden.

Bei Personen, die Human-Immunglobuline oder eine Bluttransfusion erhalten haben, sollte die Impfung um mindestens drei Monate verschoben werden, da ansonsten der Impferfolg möglicherweise eingeschränkt ist.

Die Anwendung von Acetylsalicylsäure (ASS) während einer natürlichen Windpockenerkrankung wird mit dem Auftreten einer schweren Hautreaktion (Reye-Syndrom) in Zusammenhang gebracht. Daher sollte die Verwendung von ASS bis zu sechs Wochen nach der Impfung mit dem Medikament unterbleiben.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei Auftreten eines windpockenähnlichen Ausschlags ist so lange der Kontakt zu Schwangeren und Immunschwachen zu meiden, bis der Ausschlag vollständig abgeklungen ist.
  • Nach der Impfung ist drei Monate lang eine Schwangerschaft zuverlässig zu verhüten.
  • Das Medikament darf keinesfalls in die Blutbahn gespritzt werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Injektions­suspension

So wirkt Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welcher die Wirkstoffkombination Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren

Der Wirkstoff wird zur Aktivierung der körpereigenen Abwehr gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken bei Kindern ab dem vollendeten 11. Lebensmonat bis zum vollendeten 13. Lebensjahr eingesetzt.

Sollte eine besondere Bedrohung durch eine Epidemie einer der genannten Erkrankungen bestehen, können auch Kinder im Alter von neun bis zehn Monaten eine Impfung erhalten. Dabei sollte der Impfung mit der ersten Dosis eine zweite im Abstand von drei Monaten folgen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Masern-Viren + Mumps-Viren + Röteln-Viren + Varicella-Viren

    Die Kombination gehört zur Wirkstoffgruppe der Impfstoffe. In der Kombination kommen zwar lebende Viren zum Einsatz, die aber attenuiert, also "entschärft" sind. Darunter versteht man in der Mikrobiologie die gezielte Verminderung der krankmachenden Eigenschaften eines Erregers, wobei aber gleichzeitig seine Vermehrungsfähigkeit erhalten bleibt oder nur gering herabgesetzt ist. So reizen die verabreichten Viren den Körper zur Bildung von Antikörpern, machen aber nicht krank. Diesen Vorgang nennt man "aktive Impfung".

    Kommt es in der Folge zu einer Infektion mit normalen Viren von Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken, erkennt der Körper diese sofort und vernichtet sie, bevor sie Beschwerden hervorrufen können.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.