Losartan
Allgemeines
Losartan wird zur Behandlung des nicht organbedingten Bluthochdrucks (sogenannte essentielle oder primäre Hypertonie) eingesetzt.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Blutdruck bei Bluthochdruck senken
- Herz bei Herzmuskelschwäche entlasten
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Losartan im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Losartan nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Losartan darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.
Aufgrund mangelnder Therapie-Erfahrung ist der Einsatz von Losartan bei beidseitiger Nierenarterienverengung oder einseitiger Nierenarterienverengung bei Patienten mit Einzelniere und bei Patienten nach Nierentransplantation verboten. Ebenfalls untersagt ist die Behandlung mit Losartan bei schwerer Leberfunktionsstörung, Herzklappenverengung, Erkrankung und Verdickung des Herzmuskels (hypertrophe Kardiomyopathie) sowie bei niedrigem Blutdruck (< 90 mm Hg).
Patienten, die an schwerer Herzmuskelschwäche (NYHA-Klasse IV), an Herzmuskelschwäche mit gleichzeitig schwerer Nierenfunktionsstörung oder an lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen leiden, dürfen auch nicht mit Losartan behandelt werden.
Zuckerkranke oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten, dürfen nicht mit Losartan behandelt werden.
Patienten mit einem Herzinfarkt in den letzten drei Tagen oder Patienten mit belastungsunabhängigen Brustengebeschwerden (instabile Angina Pectoris) sollten Losartan ebenfalls nicht erhalten. Weiterhin schließen ein Schlaganfall oder vorübergehende Durchblutungsstörungen in den letzten drei Monaten die Behandlung mit Losartan-Kalium aus.
Beim primären Aldosteronismus (gestörte Hormonausschüttung der Niere) wird die Anwendung im Allgemeinen nicht empfohlen. Diese Erkrankung spricht nicht auf AT1-Rezeptor-Antagonisten an.
Kinder sollten ebenfalls nicht mit Losartan behandelt werden. Das Gleiche gilt für schwangere Frauen und stillende Mütter.
Relative Gegenanzeigen für den Einsatz von Losartan sind Patienten mit Herzkranzgefäßverengung (koronare Herzkrankheit) oder mit einem Flüssigkeitsmangel.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Losartan darf nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
AT1-Rezeptor-Antagonisten, also auch Losartan, können ebenso wie ACE-Hemmer in der Schwangerschaft nach der Bildung der kindlichen Organe die Durchblutung derselben und so deren Entwicklung beeinträchtigen. Die Anwendung im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel kann daher Nierenfunktionsstörungen, eine Verringerung der Fruchwassermenge und Verlangsamung des Schädelknochenwachstums sowie beim Neugeborenen Nierenversagen, niedrigen Blutdruck und Kaliumüberschuss im Blut hervorrufen. Die Einnahme von ACE-Hemmern und AT1-Rezeptor-Antagonisten im ersten Schwangerschaftsdrittel wird wegen fehlender Daten aus Studien nicht empfohlen und ist in der Zeit danach ausdrücklich verboten.
Wird während der Behandlung mit dem Wirkstoff eine Schwangerschaft festgestellt oder ist eine Schwangerschaft geplant, so muss Losartan so schnell wie möglich abgesetzt werden.
Da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, dürfen Mütter während der Behandlung nicht stillen. Vor Therapiebeginn muss die Frau deshalb abstillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Anwendung von Losartan wird bei Kindern unter sechs Jahren nicht empfohlen, da für diese Patientengruppe begrenzt Erfahrungen zur Verfügung stehen. Die Dosierung muss bei Kindern vom Arzt dem Körpergewicht und dem Erfolg der Blutdrucksenkung angepasst werden.
Welche Nebenwirkungen kann Losartan haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Losartan. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Infektionen der oberen Atemwege.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Leberwerterhöhung, Müdigkeit, Hautauschlag, Hitzegefühl, Rückenschmerzen, Übelkeit, Husten, grippeähnliche Symptome, Bauchschmerzen, Durchfall, Rachenschleimhautentzündung, allgemeine Schwellungen, Gewebswasseransammlungen, Erbrechen, Atemwegsentzündung (Bronchitis), Schnupfen, Atemnot.
Seltene Nebenwirkungen:
Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Gefäßschwellung, Schwellung von Haut und Schleimhaut, Nesselsucht, Juckreiz, Abfall einzelner oder aller Gruppen der weißen Blutkörperchen, dosisabhängiger Blutdruckabfall beim Aufstehen und Aufsetzen, zu starker Blutdruckabfall (besonders bei Patienten mit Flüssigkeitsmangel), Brustengebeschwerden, Verstopfung, Schwächegefühl, Organempfinden des Herzenz, Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Bewusstseinsverlust ohne erkennbare Ursache, Störung der Herzerregung, Schlaganfall, Missempfindungen wie Kribbeln und "Ameisenlaufen", Leberentzündung, Blutarmut, zu wenig Blutplättchen, Migräne.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
entzündliche Hauterkrankung mit gruppiert auftretenden Bläschen.
Welche Wechselwirkungen zeigt Losartan?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Bei gleichzeitiger Gabe von anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann sich die blutdrucksenkende Wirkung von Losartan verstärken. Die Patienten sind sorgfältig zu überwachen.
Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Losartan kann durch nicht-steroidale Antirheumatika (kortisonfreie Schmerzmittel), einschließlich selektiver COX-2-Hemmer, abgeschwächt werden. Eine Dosisanpassung durch den behandelnden Arzt kann eventuell erforderlich werden.
Wird Losartan zusammen mit kaliumsparenden Entwässerungsmitteln, Kaliumpräparaten oder anderen Mitteln, welche den Kaliumspiegel erhöhen (beispielsweise mit dem GerinnungshemmerHeparin) gegeben, ist besondere ärztliche Vorsicht geboten. Ein Kalium-Anstieg im Blut wäre möglich und Nebenwirkungen könnten sich verstärken. Engmaschige Blutuntersuchungen sind zu empfehlen.
Eine Erhöhung der Giftigkeit von Lithium (Psychopharmaka) wäre ebenfalls möglich. Der Arzt wird in diesem Fall individuell über eine Dosisanpassung entscheiden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Vor der Therapie mit dem Medikament sollte ein Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel ausgeglichen werden.
- Vor Anwendung des Medikaments ist bei Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft auszuschließen, während der Behandlung ist sie zu verhüten.
- Die Dosis des Medikaments ist zu Beginn der Behandlung langsam zu erhöhen (einschleichende Dosierung).
- Bei Therapiebeginn und bei jeder Dosiserhöhung kann es zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen. Die Patienten sind daher bei solchen Gelegenheiten drei Stunden ärztlich zu überwachen.
- Bei der Gabe von Losartan-Kalium kann es zu einem Blutkaliumanstieg kommen. Deshalb sind regelmäßige ärztliche Kontrollen des Blut-Kaliumgehaltes notwendig.
- Das Medikament ist bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe weniger wirksam in der Blutdrucksenkung als bei hellhäutigen Patienten.
- Das Reaktionsvermögen kann durch das Medikament so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Losartan?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Losartan enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Losartan
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Losartan. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen AT1-Rezeptor-Antagonisten, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Losartan gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Losartan
Losartan wird zur Behandlung des nicht organbedingten Bluthochdrucks (sogenannte essentielle oder primäre Hypertonie) eingesetzt.
Es kann weiterhin bei chronischer Herzmuskelschwäche als Kombinationspartner zu Entwässerungsmitteln, Betarezeptorenblockern oder Herzglykosiden zur Herzentlastung verabreicht werden. Die Kombination mit ACE-Hemmern ist allerdings nicht zulässig.
Eine blutdrucksenkende Therapie bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (sogenannter Altersdiabetes) und diabetisch bedingten Nierenerkrankungen kann ebenfalls mit Losartan ergänzt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Losartan sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Losartan
Losartan gehört zur Wirkstoffgruppe der AT1-Rezeptor-Antagonisten. Es ist der einzige Wirkstoff dieser Gruppe, der für die Behandlung der chronischen Herzmuskelschwäche (chronische Herzinsuffizienz) zugelassen ist.
Das von der Nebenniere gebildete Angiotensin II ist eine der stärksten körpereigenen blutdrucksteigernden Substanzen. Vermittelt wird diese Reaktion durch den Angiotensin-Rezeptor 1 in den Blutgefäßen und in der Niere. Der AT1-Rezeptor ist für die Blutdruckerhöhung verantwortlich. Losartan als AT1-Rezeptor-Antagonist blockiert gezielt diejenigen Bindungsstellen, an denen Angiotensin II zur Blutdrucksteigerung angreifen muss. Dadurch erweitern sich die Gefäße, es wird vermehrt Wasser- und Kochsalz ausgeschieden und der Blutdruck sinkt.
Losartan wird eingenommen. Die maximale Blutdrucksenkung nach einer Einzelgabe tritt nach ungefähr sechs Stunden ein. Bei einer Langzeitanwendung wird sie etwa drei bis sechs Wochen nach Therapiebeginn erreicht. Der Wirkstoff wird zu gleichen Teilen von der Leber und den Nieren abgebaut und ausgeschieden.
Losartan wird zusammen mit dem Elektrolyt Kalium als Losartan-Kalium eingesetzt.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.