Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 15.12.2011

Allgemeines

Die Kombination aus Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel wird in der traditionellen Heilkunde zur Behandlung von Harnwegsinfektionen sowie von Infektionen der Atemwege angewendet. Solche entzündlichen Erkrankungen der Atemwege treten bei Erkältungskrankheiten auf und zeigen sich häufig als Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen oder als akute Bronchitis. Entzündungen der oberen Atemwege werden in erster Linie durch Viren und seltener durch Bakterien verursacht, während bei Harnwegsinfektionen Bakterien, aber auch Pilze die hauptsächlichen Auslöser sind.

Die Bestandteile der Kombination sind auch noch unter anderen Namen bekannt:
  • Kapuzinerkressekraut (Tropaeolum majus) heißt auch Salatblume, Salatkresse, Jelängerjelieber und Blumenkresse
  • Meerettichwurzel (Armoratia rusticana) bezeichnet man auch als Kren.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Bakterien abtöten, die Infektionen der Atem- oder Harnwege hervorrufen
  • Vermehrung von Viren hemmen, die Infektionen der Atemwege hervorrufen
  • lebenswichtige Stoffwechselfunktionen von Bakterien unterbinden
  • Virenproduktion in befallenen Zellen unterbinden

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel nicht verwendet werden?

Die Wirkstoffkombination Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel darf nicht angewandt werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe sowie bei Patienten mit einer akuten Nierenentzündung.

Patienten mit Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren oder entzündlichen Darmerkrankungen sollten die Wirkstoffkombination nicht einnehmen, weil die enthaltenen Senföle die Magen- und Darmschleimhaut reizen können.

Bei hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Glieder- oder Rückenschmerzen sowie bei Blut im Urin muss ein Arzt aufgesucht werden. Gleiches gilt, wenn die Beschwerden nach einer Woche nicht nachgelassen haben.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Experimentelle Untersuchen sowie die langjährige therapeutische Anwendung beim Menschen gaben bisher keinen Hinweis auf eine fruchtschädigende Wirkung der Kombination. Da jedoch keine Studien über die Anwendung bei Schwangeren vorliegen, ist während der Schwangerschaft der Nutzen der Behandlung sorgfältig gegen die möglichen Risiken vom Arzt abzuwägen.

Es ist ferner nicht bekannt, ob Bestandteile der pflanzlichen Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen. Daher sollte auch in der Stillzeit die Anwendung von Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Wegen möglicher magenreizender Wirkungen der enthaltenen Senföle dürfen Kinder unter vier Jahren nicht mit Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel behandelt werden.

Welche Nebenwirkungen können Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden.

Welche Wechselwirkungen zeigen Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei einer Hormonbehandlung aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion kann die Wirkung der Hormone durch die Anwendung der Kombination beeinträchtigt werden. Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion oder Verdacht darauf sollten vor Anwendung der Wirkstoffkombination ihren Arzt befragen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Halten während der Behandlung mit dem Medikament stärkere Beschwerden länger an oder treten Fieber oder Blut im Urin auf, ist ein Arzt zu befragen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher die Wirkstoffkombination Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel

Die Kombination aus Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel wird in der traditionellen Heilkunde zur Behandlung von Harnwegsinfektionen sowie von Infektionen der Atemwege angewendet. Solche entzündlichen Erkrankungen der Atemwege treten bei Erkältungskrankheiten auf und zeigen sich häufig als Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen oder als akute Bronchitis. Entzündungen der oberen Atemwege werden in erster Linie durch Viren und seltener durch Bakterien verursacht, während bei Harnwegsinfektionen Bakterien, aber auch Pilze die hauptsächlichen Auslöser sind.

Die Bestandteile der Kombination sind auch noch unter anderen Namen bekannt:
  • Kapuzinerkressekraut (Tropaeolum majus) heißt auch Salatblume, Salatkresse, Jelängerjelieber und Blumenkresse
  • Meerettichwurzel (Armoratia rusticana) bezeichnet man auch als Kren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel

Die Wirkstoffkombination Kapuzinerkressekraut + Meerrettichwurzel gehört zur Gruppe der pflanzlichen Mittel gegen Erkältungskrankheiten. Als Heilpflanzen werden Kapuzinerkresse und Meerrettich schon seit vielen Jahrhunderten genutzt. Ihre Heilwirkung vor allem bei Entzündungen der ableitenden Harnwege, aber auch bei Erkältungen beruht auf ihren Inhaltsstoffen, den Senfölen.

Ein Vorteil von Senfölen gegenüber Antibiotika ist, dass sie genau dort wirksam werden, wo die Infekte stattfinden: in den Harnwegen und oberen Atemwegen. Senföle werden bereits im oberen Darmabschnitt in das Blut aufgenommen. Daher greifen sie die "guten" Darmbakterien gar nicht erst an. Die Darmflora bleibt also unberührt, was eine positive Wirkung auf das Abwehrsystem hat. Nachdem die Senföle den Darm verlassen haben, zirkulieren sie an Eiweiße gebunden im Kreislauf und reichern sich dann in den typischen Ausscheidungsorganen, nämlich in erster Linie in Harnblase und Lunge an. Hier entfalten sie auch ihr volles Wirkspektrum gegen Bakterien, Viren und Pilze. Die Wirkung der Senföle auf Bakterien und Pilze beruht auf ihrer Hemmung wichtiger Stoffwechselfunktionen der Keime wie zum Beispiel der Atmung. Je nach Zeitdauer und Konzentration am Wirkort führen die Senföle so zur Wachstumshemmung oder zum Absterben der Mikroorganismen. Bei Viren scheinen Senföle den Aufbau von Virus-Eiweißen in den befallenen Zellen zu blockieren, was die Vermehrung der Erreger behindert.

Die Meerrettichwurzel enthält neben den Senfölen Flavonoide, Vitamin C und Vitamine der B-Gruppe. Vitamine sind Co-Enzyme vieler Stoffwechselprozesse und unterstützen das Immunsystem bei der Abwehr von Krankheitserregern. Aufgrund dieser immunstärkenden Wirkung kann die Wirkstoffkombination auch vorbeugend gegen Infektionen eingesetzt werden.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.