Kaliumjodid
Allgemeines
Kaliumjodid wird in erster Linie zur Vorbeugung oder Behandlung eines Jodmangels oder einer jodmangelbedingten Schilddrüsenvergrößerung (Kropf) eingesetzt.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Schilddrüsenvergrößerung vorbeugen
- bestehende Schilddrüsenvergrößerung mindern
- Einlagerung von radioaktivem Iod vorbeugen
- Jodmangel vorbeugen und behandeln.
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Kaliumjodid im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Kaliumjodid nicht verwendet werden?
Kaliumjodid darf bei einer Schilddrüsenüberfunktion nicht eingenommen werden. Ausnahme ist eine Kaliumjodidbehandlung vor einer Schilddrüsenoperation.
Bei gutartigen hormonproduzierenden Tumoren der Schilddrüse, so genannten autonomen Adenomen, oder anderen Bereichen der Schilddrüse, die unkontrolliert Schilddrüsenhormone produzieren, darf kein Kaliumjodid verabreicht werden. Ausnahme ist auch hier eine Kaliumjodidbehandlung vor einer Schilddrüsenoperation.
Bei Jodallergie oder einer Dermatitis herpetiformis Duhring, einer seltenen bläschenbildenden Hautkrankheit, darf kein Kaliumjodid eingenommen werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit ist der Jodidbedarf erhöht. Auf eine ausreichende Zufuhr von Jodid muss daher geachtet werden. Die empfohlene Tagesdosis beträgt während der Schwangerschaft und Stillzeit 200 Mikrogramm. Größere Kaliumjodidmengen sollten jedoch wegen der hohen Empfindlichkeit des Kindes vermieden werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Einnahme von Kaliumjodid ist bereits ab dem Säuglingsalter möglich.
Welche Nebenwirkungen kann Kaliumjodid haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Kaliumjodid. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Nebenwirkungen treten während einer Behandlung mit Kaliumjodid nur sehr selten auf. Jedoch kann bei gutartigen hormonproduzierenden Tumoren in der Schilddrüse eine Schilddrüsenüberfunktion ausgelöst werden.
Fieber, Augenbrennen, Hautausschlag, Durchfall und Kopfschmerzen sind Anzeichen einer Überempfindlichkeit gegen Kaliumjodid.
Welche Wechselwirkungen zeigt Kaliumjodid?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Durch Zufuhr von Kaliumjodid wird die Wirkung von anderen Thyreostatika abgeschwächt. Daher sollten unnötige Kaliumjodideinnahmen während der Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion unterbleiben.
Wird Lithium gleichzeitig mit hohen Kaliumjodidmengen verabreicht, kann eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Vergrößerung des Organs die Folge sein.
Einige Entwässerungsmittel erhöhen den Kaliumspiegel im Blut. Wird gleichzeitig Kaliumjodid eingenommen, kann es zu einem überhöhten Blutkaliumspiegel kommen.
Allergische Reaktionen auf Medikamente
Manchmal lösen Arzneimittel allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion auf Kaliumjodid wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Kaliumjodid?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Kaliumjodid enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Kaliumjodid
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Kaliumjodid. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thyreostatika, Schilddrüsenmittel, zu welcher der Wirkstoff Kaliumjodid gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Kaliumjodid
Kaliumjodid wird in erster Linie zur Vorbeugung oder Behandlung eines Jodmangels oder einer jodmangelbedingten Schilddrüsenvergrößerung (Kropf) eingesetzt.
Außerdem wird Kaliumjodid in hohen Dosierungen verwendet, um eine vergrößerte Schilddrüse vor einer Operation zu verkleinern und die Durchblutung des Organs zu vermindern.
Die Verwendung von Kaliumjodid als Therapie einer Schilddrüsenüberfunktion ist heute überholt. Man verwendet stattdessen andere Thyreostatika wie etwa Thiamazol.
Kaliumjodid kann die Aufnahme von radioaktivem Jod in den Organismus verhindern. Deshalb wird es zum Beispiel nach einem Unfall in einem Atomkraftwerk vorbeugend gegeben.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Kaliumjodid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Kaliumjodid
Kaliumjodid ist in erster Linie ein wichtiges Spurenelement. In höherer Dosierung wirkt es aber wie ein Thyreostatikum. Jodid wird von der Schilddrüse aufgenommen und gespeichert, um es zum Aufbau von Schilddrüsenhormonen zu verwenden. Ist zu wenig Jodid im Körper vorhanden, kann das Organ keine ausreichenden Mengen an Hormonen produzieren. Man spricht von einer Schilddrüsenunterfunktion. Hält dieser Mangel an Jodid an, kann es sogar zu einer Vergrößerung der Schilddrüse kommen (Kropf). Um einem Jodidmangel und damit einer Unterfunktion der Schilddrüse vorzubeugen, kann der Jodbedarf in Form von Tabletten oder jodiertem Speisesalz gedeckt werden.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion produziert die Schilddrüse zu viele Hormone. Wird Kaliumjodid in hohen Dosen von mehr als 5 Milligramm pro Tag eingenommen, verhindert es die Freisetzung dieser Hormone.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.