Insulinaspart
Allgemeines
Insulinaspart dient der Senkung des Blutzuckers bei allen Formen der Zuckerkrankheit. Es kann sowohl von Anfang an bei insulinpflichtigem Diabetes mellitus Typ 1 wie auch bei Diabetes mellitus Typ 2 unterstützend zur Tablettentherapie oder an eine solche anschließend eingesetzt werden.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- erhöhten Blutzuckerspiegel normalisieren
- Spätkomplikationen der Zuckerkrankheit vorbeugen.
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Insulinaspart im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Insulinaspart nicht verwendet werden?
Insulinaspart darf natürlicherweise nicht bei Unterzuckerung eingesetzt werden. Auch bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff verbietet sich die Gabe.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Insulinaspart ist nach bisherigen Erkenntnissen ebenso unschädlich für das Ungeborene wie natürliche Insuline. Bei der Therapie in der Schwangerschaft müssen Diabetikerinnen besonders engmaschig überwacht werden, da sich der Insulinbedarf fortlaufend verändern kann.
Auch in der Stillzeit stellt Insulinaspart kein Risiko für das Kind dar. Die Behandlung kann unter fortlaufender Kontrolle der Blutzuckerspiegel fortgesetzt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bisher konnten keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Insulinaspart bei Kindern unter zwei Jahren gemacht werden. Der Wirkstoff darf daher bei dieser Altersgruppe nicht angewendet werden. Ansonsten kann Insulinaspart jedoch dann gegeben werden, wenn das Einhalten eines Spritz-Ess-Abstands für Kinder problematisch ist.
Welche Nebenwirkungen kann Insulinaspart haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Insulinaspart. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Unterzuckerung; diese kann bis hin zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen. Daher ist es für jeden Diabetiker, der diesen Wirkstoff spritzt, wichtig, ausreichend Glukose mit sich zu führen. Ursache dieser Nebenwirkung ist eine zu hohe Dosierung des Wirkstoffs. Im Vergleich zu herkömmlichen Insulinen tritt diese Nebenwirkung jedoch nicht gehäuft auf.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautausschläge, zum Teil mit Juckreiz, Wassereinlagerungen im Gewebe (insbesondere zu Beginn der Behandlung), Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle (vorübergehend juckende Rötungen und Schwellungen, Fettverteilungsstörungen), Sehstörungen. Letztere sind in aller Regel nicht von Dauer.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen, die lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können. Wird die Stoffwechseleinstellung sehr schnell verbessert, so können sich bereits bestehende Schäden an Augen und sensiblen Nerven der Hände und Füße verschlechtern.
Welche Wechselwirkungen zeigt Insulinaspart?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Verschiedene Wirkstoffe senken den Insulinbedarf und machen so eine Dosisverringerung von Insulinaspart erforderlich. Dazu gehören in erster Linie orale Antidiabetika, die den Blutzucker senken. Aber auch Sulfonamide und Trimethoprim, aufbauende Hormone (Anabolika aus der Wirkstoffgruppe der Androgene), Acetylsalicylsäure, der Blutfettsenker Clofibrat, der Appetitzügler Fenfluramin, ACE-Hemmer, Betablocker, die zudem die Symptome einer Unterzuckerung verdecken können, MAO-Hemmer und das Anti-Wachstumshormon Octreotid vermindern den Bedarf an Insulinaspart. Alkohol kann ebenfalls den Blutzucker senken und die Wirkung von Insulinaspart verlängern.
Bestimmte Diuretika wie Hydrochlorothiazid, verschiedene Hormone und hormonähnliche Stoffe wie Glukokortikoide und Danazol, Schilddrüsenhormone, Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Schwangerschaftsverhütung, Beta-2-Sympathomimetika, Abkömmlinge der Nikotinsäure wie das Vitamin Nicotinamid, die als Psychopharmaka eingesetzten Phenothiazine wie Perazin, Perphenazin und Fluphenazin sowie das Tuberkulosemittel Isoniazid können den Bedarf an Insulinaspart erhöhen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Unzureichende Dosierung oder Unterbrechung der Behandlung können zu gefährlicher Überzuckerung bis hin zum Koma und zur Übersäuerung des Bluts führen.
- Die Warnsymptome einer Unterzuckerung (Nervosität, Zittern, Benommenheit) können bei verbesserter Stoffwechseleinstellung vermindert wahrgenommen werden.
- Bei der Umstellung der Behandlung von normalem kurz wirksamen Insulin auf Insulinaspart kann eine Unterzuckerung aufgrund des schnelleren Wirkeintritts frühzeitiger auftreten.
- Die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit kann durch eine Unterzuckerung vermindert werden.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Insulinaspart?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Insulinaspart enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Insulinaspart
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Insulinaspart. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Insuline, Insulinanaloga, zu welcher der Wirkstoff Insulinaspart gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Insulinaspart
Insulinaspart dient der Senkung des Blutzuckers bei allen Formen der Zuckerkrankheit. Es kann sowohl von Anfang an bei insulinpflichtigem Diabetes mellitus Typ 1 wie auch bei Diabetes mellitus Typ 2 unterstützend zur Tablettentherapie oder an eine solche anschließend eingesetzt werden.
Ziel der Behandlung ist, die Blutzuckerspiegel zu normalisieren und Folgeschäden des Diabetes wie Erblindung, Amputation, Nierenversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Insulinaspart sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Insulinaspart
Insulinaspart gehört zur Wirkstoffgruppe der Insulin-Analoga. Es ist ein gentechnisch hergestellter Abkömmling des natürlichen Insulins und hat die gleichen Wirkungen:
- Förderung der Zuckeraufnahme aus der Nahrung in das Blut
- Umwandlung des Zuckers in Fettgewebe oder Bewegungsenergie in den Fett- beziehungsweise Muskelzellen
- Aufbau von Glycogen als kurzfristigen Energiespeicher in Leber und Muskeln
- Bei Bedarf Freisetzung von Zucker aus Glycogen sowie Fett-Abbau zum Energie-Gewinn.
Bereits zehn bis 20 Minuten nach der Injektion beginnt die Wirkung des Insulinaspart, die nach ein bis drei Stunden ihr Maximum erreicht. Die Wirkdauer beträgt drei bis fünf Stunden. Somit wirkt Insulinaspart schneller und kürzer als herkömmliches Insulin. Die Injektion kann unmittelbar vor der Mahlzeit, gegebenenfalls sogar im Anschluss an die Mahlzeit erfolgen. Ein Spritz-Ess-Abstand wie bei herkömmlichen Insulinen ist in aller Regel nicht erforderlich. Eine kombinierte Behandlung mit Insulinen von verzögerter Wirkung ist möglich.
Der Tagesbedarf an Insulin ist abhängig vom Körpergewicht und beträgt bis zu einer Einheit pro Kilogramm Körpergewicht. In der Kombination mit Verzögerungsinsulinen kann 50 bis 70 Prozent der benötigten Tagesmenge als Insulinaspart gegeben werden. Akute wie auch chronische Erkrankungen können die benötigte Tagesmenge verändern. Bei Infektionskrankheiten beispielsweise steigt die benötigte Tagesmenge. Bei verstärkter körperlicher Belastung oder verminderter Nahrungsaufnahme muss die Dosis herabgesetzt werden.
Die Injektion von Insulinaspart erfolgt wie bei allen Insulinen in das Unterhautfettgewebe. Wichtig ist der ständige Wechsel der Injektionsstellen in einem festgelegten Rhythmus. Wird das Insulinanalogon immer an dieselbe Stelle gespritzt, drohen Vernarbungen im Unterhautfettgewebe. In solche Narben gespritzt, wird das Insulinanalogon nur schlecht und in nicht vorhersehbarer Geschwindigkeit in das Blut aufgenommen. Auch in sichtbar entzündete Stellen sollte nicht gespritzt werden.
Ärzte dürfen den Wirkstoff auch direkt in die Blutbahn spritzen.
Verschiedene Injektionshilfen (Pens) stehen zur Verabreichung von Insulinaspart zur Verfügung. Auch eine kontinuierliche Behandlung mit der Insulinpumpe ist möglich.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.