Hydroxyethylsalicylat

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 05.06.2008

Allgemeines

Hydroxyethylsalicylat wird zur äußerlichen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Schwellungen angewendet.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Schwellungen behandeln
  • Verstauchungen behandeln
  • Prellungen und Zerrungen behandeln
  • Sportverletzungen behandeln
  • Venenerkrankungen unterstützend behandeln
  • Schmerzen (leicht bis mäßig stark) behandeln
  • entzündlich-rheumatische Erkrankungen unterstützend behandeln

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Hydroxyethylsalicylat im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Hydroxyethylsalicylat nicht verwendet werden?

Hydroxyethylsalicylat darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen Salicylate und andere nicht-steroidale Antirheumatika
  • offenen Verletzungen, Entzündungen der Haut, Hautausschlägen sowie Schuppenflechte am Anwendungsort
Nur nach Rücksprache mit dem Arzt und unter seiner Überwachung darf Hydroxyethylsalicylat eingesetzt werden bei
  • Patienten mit vorgeschädigter Niere
  • Patienten mit schweren Leberschäden
  • chronischen und wiederkehrenden Magen- und Zwölffingerdarmbeschwerden
  • gleichzeitiger Behandlung mit gerinnungshemmenden Arzneimitteln wie Phenprocoumon und Heparin (mit Ausnahme niedrig dosierter Heparintherapie)
  • Patienten mit Asthma, chronischen bronchienverengenden (obstruktiven) Atemwegserkrankungen, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen (so genannten Nasenpolypen) wegen der erhöhten Gefahr allergischer Reaktionen.
Der Wirkstoff darf nicht auf Schleimhäute aufgetragen werden und nicht in die Augen gelangen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft ist eine großflächige Langzeitbehandlung verboten, da der Wirkstoff über die Haut in den Körper der Mutter aufgenommen (resorbiert) wird und zu Vergiftungen (Intoxikationen) beim Kind führen kann.

In der Stillzeit darf keine Anwendung im Brustbereich erfolgen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern ist vor der Behandlung auf jeden Fall ärztlicher Rat einzuholen, weil zahlreiche Cremes und Salben, die den Wirkstoff enthalten, allergische Reaktionen auslösen können.

Bei Säuglingen und Kleinkindern dürfen außerdem keine großflächigen Langzeitbehandlungen erfolgen.

Welche Nebenwirkungen kann Hydroxyethylsalicylat haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Hydroxyethylsalicylat. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
örtliche Hautreizungen.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen mit Rötungen, Knötchen- und Bläschenbildung, meist mit Juckreiz, am Ort der Behandlung.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom).

Besonderheiten:
Wenn Hydroxyethylsalicylat grossflächig auf die Haut aufgetragen und über einen längeren Zeitraum angewendet wird, ist das Auftreten allgemeiner Nebenwirkungen, wie sie nach Einnahme von Wirkstoffen aus der Gruppe der Salicylate oder Salicylsäuren auftreten können, möglich. Zu diesen Nebenwirkungen gehören: Ohrenklingeln, Ohrensausen, Taubheit, Nasenbluten, Übelkeit und Erbrechen, Überempfindlichkeit und Trockenheit der Schleimhäute.

Welche Wechselwirkungen zeigt Hydroxyethylsalicylat?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die beschriebenen Wechselwirkungen treten grundsätzlich nur bei großflächiger Anwendung hoher Konzentrationen von Hydroxyethylsalicylat auf.

Hydroxyethylsalicylat kann die Aufnahme anderer örtlich angewendeter Wirkstoffe verstärken und sollte deshalb nicht gleichzeitig mit ihnen aufgetragen werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Methotrexat, (Mittel, das bei Polyarthritis gegeben wird) erhöht Hydroxysalicylat die Giftigkeit dieses Wirkstoffs.

Die zur Blutzuckersenkung eingesetzten Sulfonylharnstoffe können in Kombination mit Hydroxyethylsalicylat eine verstärkte Unterzuckerung auslösen.

Hydroxysalicylat kann die Wirkungen von Gerinnungshemmern (Antikoagulanzien) verstärken. Es darf deswegen bei einer Behandlung mit Abkömmlingen des Cumarins (beispielsweise Phenprocoumon) oder Heparin (Ausnahme: niedrig dosierte Heparin-Therapie) nicht verwendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei Säuglingen und Kleinkindern dürfen keine großflächigen Langzeitbehandlungen mit dem Medikament erfolgen.
  • Nach jeder Anwendung des Medikaments sind die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen.
  • Das Medikament darf nicht auf offene Wunden oder Schleimhäute aufgetragen werden und nicht in die Augen gelangen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Hydroxyethylsalicylat?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Hydroxyethylsalicylat enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Hydroxyethylsalicylat

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Hydroxyethylsalicylat. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Hydroxyethylsalicylat gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Hydroxyethylsalicylat

Hydroxyethylsalicylat wird zur äußerlichen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Schwellungen angewendet.

Der Wirkstoff kommt insbesondere zum Einsatz bei stumpfen Verletzungen im Bereich der Gelenke, der Arme und Beine, wenn die Haut nicht aufgerissen ist. Solche stumpfen Verletzungen sind akute Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen und Sportverletzungen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet von Hydroxyethylsalicylat ist die unterstützende Behandlung bei oberflächlichen Venenerkrankungen und entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hydroxyethylsalicylat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Hydroxyethylsalicylat

Eigentlich wirksamer Bestandteil des nur äußerlich anzuwendenden Hydroxyethylsalicylats ist die Salicylsäure. Sie entsteht aus Hydroxyethylsalicylat, das nach dem Durchdringen der äußeren Hautschichten in den darunter liegenden Schichten chemisch gespalten wird. Die entstehende Salicylsäure hemmt die körpereigenen Enzyme (Cyclooxigenasen), welche zur Herstellung der entzündungsfördernden Prostaglandine nötig sind. Dadurch werden die Entzündungsprozesse im geschädigten Gewebe abgemildert, wenn nicht gar verhindert.

Hydroxyethylsalicylat wird zur Wirkstoffgruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika gerechnet, weil sein Spaltprodukt Salicylsäure den für diese Gruppe typischen Wirkmechanismus aufweist.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.