Hopfenzapfen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 02.06.2008

Allgemeines

Hopfenzapfen, die Blütenstände der weiblichen Hopfenpflanze, werden vor allem bei nervösen Einschlafstörungen, nervlichen Belastungssituationen sowie Angst- und Unruhezuständen eingesetzt. Traditionell gibt man Hopfenzapfen ebenfalls bei depressiven Verstimmungen. Daneben findet dieser Wirkstoff aber auch Anwendung bei nervösen Magen- und Gallebeschwerden sowie bei Appetitlosigkeit.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • nervöse Einschlafstörungen reduzieren
  • Nerven bei Unruhezuständen beruhigen
  • Beschwerden im Magen (vor allem nervös bedingte) mindern
  • Wundheilung fördern
  • Appetitlosigkeit reduzieren

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Hopfenzapfen im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Hopfenzapfen nicht verwendet werden?

Hopfenzapfen sollten nicht bei Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff angewendet werden. Gleiches gilt für Kinder unter zwölf Jahren sowie während der Schwangerschaft und in der Stillzeit.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da keine gesicherten Studien über die Anwendung in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit vorliegen, sollten Hopfenzapfen in dieser Zeit nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter zwölf Jahren sollten aufgrund fehlender entsprechender Studien nicht mit Hopfenzapfen behandelt werden.

Welche Nebenwirkungen kann Hopfenzapfen haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Hopfenzapfen. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen wie Juckreiz und Hautrötung.

Welche Wechselwirkungen zeigt Hopfenzapfen?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Alkohol verstärkt die einschläfernde Wirkung der Hopfenzapfen. Darum sollte während einer Behandlung mit dem Wirkstoff auf den Genuss von Alkohol verzichtet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Auf Alkohol sollte während der Behandlung mit dem Medikament verzichtet werden.
  • Das Reaktionsvermögen kann durch die Behandlung mit dem Medikament so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren und die Bedienung von Maschinen gefährlich sind.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Hopfenzapfen?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Hopfenzapfen enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Hopfenzapfen

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Hopfenzapfen. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Schlafmittel, zu welcher der Wirkstoff Hopfenzapfen gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Hopfenzapfen

Hopfenzapfen, die Blütenstände der weiblichen Hopfenpflanze, werden vor allem bei nervösen Einschlafstörungen, nervlichen Belastungssituationen sowie Angst- und Unruhezuständen eingesetzt. Traditionell gibt man Hopfenzapfen ebenfalls bei depressiven Verstimmungen. Daneben findet dieser Wirkstoff aber auch Anwendung bei nervösen Magen- und Gallebeschwerden sowie bei Appetitlosigkeit.

Äußerlich aufgetragen (beispielsweise als Creme) wirken Hopfenzapfen unterstützend bei schlecht heilenden Wunden sowie bei Hautentzündungen mit Bläschenbildung.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hopfenzapfen sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Hopfenzapfen

Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Als pflanzliches Schlafmittel und Beruhigungsmittelwerden die Hopfenzapfen (Fruchtstände) verwendet, die ätherisches Öl und Bittersäuren (Humulon, Lupulon) enthalten. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe haben die Hopfenzapfen eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Der genaue Wirkmechanismus ist bisher aber nicht endgültig geklärt. Auch die hemmende Wirkung von Hopfenzapfen auf Bakterien und Pilze, die man sich bei schlecht heilenden Wunden zu Nutze macht, kann bisher nicht erklärt werden.

Die anregende Wirkung auf die Magensaftproduktion wird nach den bisherigen Erkenntnissen den in den Hopfenzapfen enthaltenen Bitterstoffen zugesprochen.

Im Weiteren enthalten Hopfenzapfen einen Stoff, der dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ähnelt. Ob man sich dies beim Menschen zu Nutze machen kann, wird aber noch diskutiert.

Zur Anwendung kommen Hopfenzapfen entweder getrocknet oder als Auszug in Form eines Trockenextraktes.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.