Fusafungin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.02.2016

Allgemeines

Fusafungin wird eingesetzt zur unterstützenden entzündungshemmenden und antibakteriellen Therapie bei akut entzündlichen Erkrankungen der oberen Luftwege (Nase, Nasennebenhöhlen, Rachen, Kehlkopf). Die Anwendung erfolgt ausschließlich örtlich in Form eines Dosiersprays, das eingesprüht oder eingeatmet wird.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Streptokokken am Wachstum hindern
  • Pneumokokken am Wachstum hindern
  • Staphylokokken am Wachstum hindern
  • Mycoplasmen am Wachstum hindern
  • Hefepilze am Wachstum hindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Fusafungin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Fusafungin nicht verwendet werden?

Fusafungin darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Neigung zu allergischen Reaktionen
  • Bronchialkrämpfen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Weil es keine ausreichenden Studien zur Sicherheit von Fusafungin in Schwangerschaft und Stillzeit gibt, sollte der Wirkstoff während dieser Zeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Eine Behandlung mit Fusafungin ist bei Kindern unter zwölf Jahren untersagt.

Welche Nebenwirkungen kann Fusafungin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Fusafungin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen (besonders bei allergisch Veranlagten):
Trockenheitsgefühl in Nase, Mund und Rachen, Prickeln, Niesreiz.

Vereinzelte Nebenwirkungen (besonders bei allergisch Veranlagten):
örtliche Haut- und Schleimhautreaktionen (Schwellungen, Rötungen, Bronchialkrämpfe), schwere allergische Reaktionen.

Besonderheiten:
Die genannten Nebenwirkungen wurden im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von Fusafungin beobachtet, müssen jedoch nicht bei jedem Patienten auftreten.

Kommt es zu allergischen Reaktionen, muss die Behandlung mit dem Wirkstoff beendet werden.

Welche Wechselwirkungen zeigt Fusafungin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bisher wurden keine Wechselwirkungen von Fusafungin mit anderen Wirkstoffen beobachtet.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament ist nicht für Kinder unter zwölf Jahren geeignet.
  • Kommt es bei der Anwendung des Medikaments zu einer allergischen Reaktion, ist die Therapie sofort zu beenden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Fusafungin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Fusafungin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Fusafungin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Fusafungin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Lokalantibiotika und -kombinationen, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Fusafungin gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Fusafungin

Fusafungin wird eingesetzt zur unterstützenden entzündungshemmenden und antibakteriellen Therapie bei akut entzündlichen Erkrankungen der oberen Luftwege (Nase, Nasennebenhöhlen, Rachen, Kehlkopf). Die Anwendung erfolgt ausschließlich örtlich in Form eines Dosiersprays, das eingesprüht oder eingeatmet wird.

Hat der Arzt den Verdacht auf eine bakterielle Infektion mit besonders aggressiven Bakterien wie beispielsweise Streptokokken A (Streptococcus pyogenes) und Streptokokken der Viridans-Gruppe, ist örtlich angewendetes Fusafungin nicht genügend wirksam. Es muss dann gleichzeitig eine ausreichend lange Therapie mit Antibiotika zur Einnahme stattfinden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fusafungin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Fusafungin

Fusafungin ist ein Antibiotikum, das das Wachstum von Bakterien hemmt, indem es den Aufbau der Bakterienhülle blockiert. In hoher Dosierung ist es sogar in der Lage, Bakterien abzutöten. Fusafungin wirkt zudem noch entzündungshemmend, ist aber ausschließlich zur örtlichen Anwendung bestimmt.

Fusafungin wird aus der Pilzart Fusarium lateritium WR Stamm 437 gewonnen. Sein antibiotisches Wirkspektum wurde in verschiedenen Untersuchungen an zahlreichen angezüchteten sowie wilden Stämmen von Bakterien nachgewiesen. Fusafungin ist vor allem gegen Bakterien der Arten Streptokokken, Pneumokokken und Staphylokokken wirksam, hemmt aber auch das Wachstum anderer Krankheiterreger wie Mycoplasma pneumoniae und Hefepilze der Candida-Art. Die Bakterien und Erreger werden gegen Fusafungin nicht resistent, noch kommt es zu einer Kreuzresistenz gegen andere Antibiotika. Die zusätzliche anti-entzündliche Wirkung von Fusafungin wurde in zahlreichen Untersuchungen bestätigt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.