Flupredniden
Allgemeines
Flupredniden wird bei verschiedenen entzündlichen Hauterkrankungen (Entzündungen) eingesetzt, die auf die äußerliche Behandlung mit Glukokortikoiden ansprechen.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Entzündungen bei Hauterkrankungen hemmen
- entzündliche Hautreaktionen wie Rötungen, Juckreiz und Nässen der Haut verringern
- Beschwerden bei Neurodermitis und Ekzemen lindern
- oberflächliche Pilzerkrankungen der Haut, des Kopfes und der Nägel mitbehandeln
- Entzündungen der Kopfhaut verringern
- bakterielle Hautinfektionen mitbehandeln
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Flupredniden im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Flupredniden nicht verwendet werden?
Der Wirkstoff darf bei einer Überempfindlichkeit gegen Flupredniden, bei bakteriellen Hauterkrankungen wie Akne, entzündeten Ekzemen, Hautveränderungen aufgrund einer Tuberkulose und Syphilis sowie durch Viren verursachten (viralen) Hauterkrankungen wie Lippenherpes oder Windpocken nicht eingesetzt werden.
Ebenso darf Flupredniden nicht angewandt werden bei Hautreaktionen infolge von Impfungen, Pilzerkrankungen, durch Parasiten verursachten (parasitären) Erkrankungen, chronischen Hautveränderungen wie Rosazea, Entzündungen im Gesichtsbereich (Dermatitis perioralis), Gürtelrose, ausgedehnten Formen der chronischen Schuppenflechte sowie bei Juckreiz im After- und Genitalbereich.
Im Augenbereich darf der Wirkstoff nicht verwendet werden, da die Gefahr einer Augeninnendruckerhöhung (grüner Star, auch Glaukom genannt) besteht. Auch unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverbänden) darf Flupredniden-21-acetat nicht aufgetragen werden. Der Wirkstoff sollte zudem nicht auf Schleimhäute, dünne Haut, auf offene Wunden und Hautgeschwüre (Ulcera) gegeben werden.
Ferner sollte eine großflächige (mehr als zehn bis 20 Prozent der Körperoberfläche) oder lang andauernde (länger als zwei bis drei Wochen) Behandlung insbesondere bei älteren Menschen vermieden werden. Ist eine großflächige oder lang andauernde Behandlung im Einzelfall erforderlich, muss eine sorgfältige Therapieüberwachung durch den Arzt gewährleistet sein.
Eine besonders sorgfältige Überwachung muss erfolgen bei der Anwendung im Gesicht, am Hals, in Hautfalten, im After- und Genitalbereich, auf nässenden Hautflächen, Schrunden und Geschwürbildungen.
Auch bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen und Patienten mit einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) erfordert die Behandlung eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung.
Bei bakteriellen Hauterkrankungen und Pilzerkrankungen ist zusätzlich eine geeignete Antibiotika-Therapie beziehungsweise eine Behandlung der Pilze mit Mitteln gegen Pilzerkrankungen erforderlich.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff Flupredniden darf während den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nicht angewendet werden.
Bei großflächiger, langfristiger Anwendung oder unter dicht verschlossenen Verbänden besteht die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper der Mutter aufgenommen wird. Flupredniden kann dann über den Mutterkuchen (Plazenta) zum Ungeborenen gelangen und dieses schädigen. Deshalb sollte während der restlichen Schwangerschaftsmonate der Wirkstoff nur in dringenden Fällen nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung, nur kurzfristig und so kleinflächig wie möglich auf die Haut aufgetragen werden. Die Hautbehandlung mit Flupredniden unter dicht verschlossenen Verbänden ist dabei zu vermeiden.
Ein Übergang des Wirkstoffes in die Muttermilch ist bisher nicht bekannt. Dennoch sollte Flupredniden während der Stillzeit nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden. Insbesondere sollten stillende Mütter den Wirkstoff nicht im Brustbereich auftragen, um einen direkten Kontakt des Säuglings mit dem Wirkstoff zu vermeiden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern ist die Gefahr einer Aufnahme der Wirkstoffe über die Haut in den Körper (systemische Wirkstoffaufnahme) höher als bei Erwachsenen, da deren Haut wesentlich dünner und empfindlicher ist. Flupredniden sollte daher bei Kindern nur kurzfristig nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und kleinflächig (maximal zehn Prozent der Körperoberfläche) eingesetzt werden.
Der Wirkstoff darf nicht bei Kleinkindern unter zwei Jahren angewendet werden.
Welche Nebenwirkungen kann Flupredniden haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Flupredniden. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Seltene Nebenwirkungen:
lokale Reizerscheinungen der Haut wie Rötungen, Brennen, Juckreiz, Hautaustrockung, Kontaktallergie.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dünnerwerden der Haut (Atrophie), Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien), Ausbildung von Hautstreifen (Striae distensae).
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien), Hautveränderungen wie Steroidakne, periorale Dermatitis, vermehrte Körperbehaarung (Hypertrichose), Entzündungen der Haarfollikel (Follikulitis), flächenhafte Hautblutungen (Ekchymosen), Hautgrießbildung (Milienbildung), Hautaufweichung (Mazeration).
Besonderheiten:
Die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, steigt mit der Behandlungsdauer, mit der Größe der behandelten Hautstelle sowie bei der Anwendung unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverband).
Bei großflächiger oder langfristiger Anwendung besteht zudem die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper aufgenommen wird und Nebenwirkungen verursacht wie beispielsweise eine Erhöhung der Glukokortikoid-Menge im Blut (Cushing-Syndrom) oder Störungen des Hormonhaushaltes, die sich in der Regel nach Beendigung der Behandlung schnell wieder normalisieren.
Welche Wechselwirkungen zeigt Flupredniden?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Es sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen für die äußerliche Anwendung von Flupredniden bekannt.
Möglich sind dennoch nebenwirkungsverstärkende Wechselwirkungen mit Schleifendiuretika oder blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen (Antikoagulantien) bei ungünstigen Behandlungs- und Aufnahmebedingungen (Resorptionsverhältnissen) bei stark vorgeschädigter Haut.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Das Medikament darf nicht im Augenbereich und auf Schleimhäuten verwendet werden.
- Es wird empfohlen, nach der Anwendung des Medikaments die Hände zu waschen (wenn nicht die Hände behandelt werden).
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Flupredniden?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Flupredniden enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Flupredniden
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Flupredniden. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Flupredniden gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Flupredniden
Flupredniden wird bei verschiedenen entzündlichen Hauterkrankungen (Entzündungen) eingesetzt, die auf die äußerliche Behandlung mit Glukokortikoiden ansprechen.
Dazu gehören die Behandlung von akuten (nässende Ekzeme) und chronischen Ekzemen (einschließlich Kontaktekzeme), Neurodermitis (atopische Ekzeme) sowie Hautveränderungen in den Hautfalten (Intertrigo).
Daneben wird Flupredniden in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Behandlung von Hautinfektionen verwendet. Zusammen mit Nystatin können mit Flupredniden beispielsweise Hefepilzinfektionen der Haut, der Nägel und des behaarten Kopfes behandelt und die damit verbundenen Entzündungen und Ekzeme gelindert werden.
In Kombination mit Estradiol kann Flupredniden Symptome wie beispielsweise Juckreiz und Rötungen bei mäßig ausgeprägten Entzündungen der Kopfhaut verringern.
Bei bakteriellen Hautinfektionen wird Flupredniden hingegen häufig mit Gentamicin kombiniert. Zur Anfangsbehandlung von oberflächlichen Pilzerkrankungen (Mykosen) der Haut sowie bei entzündlichen oder ekzematösen Hautveränderungen, die durch Bakterien hervorgerufen sind, wird der Wirkstoff ferner auch in Kombination mit Miconazol verabreicht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Flupredniden sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Flupredniden
Der Wirkstoff Flupredniden ist ein mittelstark wirksames Glukokortikoid und wird vor allem zur Behandlung von Neurodermitis und Ekzemen angewandt.
Flupredniden bindet an Rezeptoren im Inneren des Hautgewebes, wo es bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz beinflusst. Dabei wirkt Flupredniden-21-acetat insbesondere auf körpereigene Eiweißstoffe, die unter anderem Entzündungsreaktionen, aber auch die Immunabwehr des Körpers verringern. Dadurch erklärt sich die entzündungshemmende und antiallergische Wirkung des Wirkstoffs. Symptome wie Rötung, Nässen, Juckreiz, Brennen und Schmerzen werden so gelindert.
Daneben wirkt Flupredniden direkt auf die Zellwände der Haut, indem es diese stabilisiert und den Wasseraustritt in das Gewebe hemmt. Entzündungsbedingte Schwellungen bei Hautkrankheiten nehmen dadurch ab.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.