Flupirtin
Allgemeines
Flupirtin ist ein Schmerzmittel, das bei akuten und chronischen Schmerzen zum Einsatz kommt. Die Schmerzskala, die der Wirkstoff abdeckt, reicht dabei von von leichten bis mäßig starken Schmerzen bis hin zu starken bis sehr starken Schmerzen. Flupirtin darf nur bei Erwachsenen gegen akute Schmerzen eingesetzt werden und das nur, wenn eine Behandlung mit anderen Schmerzmitteln (zum Beispiel nicht-steroidale Antirheumatika, schwache opioide Schmerzmittel) nicht möglich ist.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Schmerzen (leicht bis mäßig stark) lindern
- Muskeln entspannen
- Akute und chronische Schmerzen behandeln
- Regelschmerzen behandeln
- Zahnschmerzen behandeln
- Kopfschmerzen lindern
- Schmerzen (stark bis sehr stark) lindern
- Schmerzen bei Krebserkrankungen (allgemein) lindern
- Schmerzen bei Arthrose lindern
- Migräne behandeln
- Schmerzzustände nach Verletzungen, Verbrennungen oder Verätzungen lindern
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Flupirtin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Flupirtin nicht verwendet werden?
Flupirtin darf nicht gegeben werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Flupirtin
- Patienten mit vorbestehenden Lebererkrankungen
- Gallenabflussstörungen
- Muskelschwäche, auch angeborene Störung des Muskelstoffwechsels bei Myasthenia gravis
- Anwendung von ebenfalls leberschädlichen Wirkstoffen
- Alkoholmissbrauch.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit darf Flupirtin eingenommen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Flupirtin ist nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet.
Welche Nebenwirkungen kann Flupirtin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Flupirtin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit (insbesondere zu Therapiebeginn), Erhöhung der Leberwerte (ALAT, ASAT).
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Depressionen, Unruhe, Nervosität, Schwindel, Zittern, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen, Magenbeschwerden, Sodbrennen, Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Schweißausbrüche,
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen (in Einzelfällen mit erhöhter Körpertemperatur einhergehend), Verwirrtheit, Sehstörungen, Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Leberentzündungen, Leberversagen.
Besonderheiten:
Möglicherweise sind Leberschäden durch Flupirtin häufiger als bisher angenommen. Etwa ein Drittel aller erfassten Nebenwirkungen beziehen sich auf die Leber. Beschwerden wie Ermüdung und Schwindel sind in diesem Zusammenhang als Warnzeichen zu werten. Die Therapie sollte von wöchentlichen ärztlichen Kontrollen der Leberwerte begleitet und bei Anzeichen von Leberschädigungen beendet werden.
Zwar wird Flupirtin praktisch kein Abhängigkeitspotential zugesprochen, es haben sich aber in der breiten Anwendung einige Fälle einer Suchtentwicklung und eines Wirkungsverlustes ereignet. Sollte der Wirkstoff die Schmerzen bei Langzeitanwendung in der gewohnten Dosierung nicht mehr so gut dämpfen, ist deshalb der Arzt zu verständigen.
Gelegentlich: Ausschlag, Nesselsucht, Juckreiz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwer- den am Verabreichungsort
Sehr häufig: Müdigkeit (ca. 15% der Pa- tienten), insbesondere zu Therapiebeginn
Welche Wechselwirkungen zeigt Flupirtin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Flupirtin darf keinesfalls zusammen mit anderen Wirkstoffen verabreicht werden, die ebenfalls eine leberschädigende Wirkung haben.
Die Wirkung von muskelentspannenden Mitteln (Muskelrelaxanzien), beruhigenden Mitteln wie Benzodiazepine und gerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulanzien oder Thrombozytenaggregationshemmer) sowie Alkohol kann bei gleichzeitiger Verwendung verstärkt werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Paracetamol kann den Anstieg der Leberwerte verstärken.
Auf Grund der hohen Eiweißbindung von Flupirtin ist mit einer Verdrängung anderer gleichzeitig verabreichter stark eiweißgebundener Wirkstoffe wie Diazepam, Warfarin, Acetylsalicylsäure, Benzylpenicillin, Digitoxin, Glibenclamid, Propranolol und Clonidin zu rechnen. Bei gleichzeitiger Gabe von Flupirtin kann eine Wirkverstärkung dieser Mittel nicht ausgeschlossen werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bei Menschen über 65 Jahren oder mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis eventuell angepasst werden.
- Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sind ärztliche Kontrollen der Kreatininwerte während der Behandlung notwendig.
- Während der Behandlung mit dem Medikament sollte der Arzt die Leberfunktion regelmäßig überprüfen.
- Möglicherweise hat das Medikament bei Langzeitanwendung ein gewisses Suchtrisiko. Deshalb ist insbesondere bei Wirkungsverlust der Arzt zu verständigen.
- Eine Grünfärbung des Urins während der Anwendung des Medikaments ist unbedenklich.
- Während der Behandlung mit dem Medikament darf kein Alkohol getrunken werden.
- Das Reaktionsvermögen kann durch den Wirkstoff so weit beeinträchtigt werden, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
- Flupirtin täuscht manchmal falsch positive Befunde für Bilirubin in Urin und Blut, für Urobilinogen und Harnprotein in Harntests vor.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Flupirtin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Flupirtin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Flupirtin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Flupirtin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Flupirtin gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Flupirtin
Flupirtin ist ein Schmerzmittel, das bei akuten und chronischen Schmerzen zum Einsatz kommt. Die Schmerzskala, die der Wirkstoff abdeckt, reicht dabei von von leichten bis mäßig starken Schmerzen bis hin zu starken bis sehr starken Schmerzen. Flupirtin darf nur bei Erwachsenen gegen akute Schmerzen eingesetzt werden und das nur, wenn eine Behandlung mit anderen Schmerzmitteln (zum Beispiel nicht-steroidale Antirheumatika, schwache opioide Schmerzmittel) nicht möglich ist.
Da es eine muskelentspannende Wirkung hat, ist es besonders gut wirksam bei Schmerzen, die mit Verspannungen der Muskulatur einhergehen. Daher wird Flupirtin bei akuten und chronischen Muskelschmerzen als Mittel der ersten Wahl angesehen.
Aber auch viele andere Schmerzzustände nach Verletzungen, Verbrennungen oder Verätzungen sowie Regelschmerzen, Zahnschmerzen oder Kopfschmerzen können mit Flupirtin behandelt werden.
Zur Linderung von starken bis sehr starken Schmerzen wie beispielsweise bei Arthrose, Migräne oder auch Krebserkrankungen werden höhere Dosierungen des Wirkstoffs verabreicht.
Die Therapie sollte von wöchentlichen ärztlichen Kontrollen der Leberwerte begleitet und bei Anzeichen von Leberschädigungen beendet werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Flupirtin sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Schmerzen (leicht bis mäßig stark)
- Schmerzen (stark bis sehr stark)
- Kopfschmerzen
- Regelschmerzen
- Migräne
- Zahnschmerzen
- Arthrose
- Krebserkrankungen (allgemein)
Wirkungsweise von Flupirtin
Flupirtin gehört zur Gruppe der nicht-opioiden Schmerzmittel.
Es hemmt die Weiterleitung des Schmerzes im Rückenmark und bewirkt, dass die Schmerzen im Gehirn als nicht so stark wahrgenommen werden. Dies geschieht, indem Flupirtin eine spezielle Gruppe von Kalium-Kanälen öffnet, die bei der Verarbeitung von Schmerzreizen eine wichtige Rolle spielen. Das erklärt die Doppelwirkung des Wirkstoffs gegen Schmerz und Verspannungen der Muskulatur.
Gleichzeitig stabilisiert der Wirkstoff die Ruhelage von Nervenzellen, die an der Verarbeitung von Schmerzreizen im Zentralnervensytem beteiligt sind, und wirkt damit der Chronifizierung (Entwicklung zu chronischen Schmerzen) des Schmerzes entgegen.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.