Flunisolid

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 05.09.2007

Allgemeines

Flunisolid wird als Nasenspray bei allergisch bedingtem Schnupfen eingesetzt. Dieser kann während bestimmter Jahreszeiten oder ganzjährig auftreten. Eine bekannte Form ist der Heuschnupfen.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Heuschnupfen lindern
  • Entzündungssymptome bei allergischem Schnupfen mildern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Flunisolid im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Flunisolid nicht verwendet werden?

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Flunisolid darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden. Auch im ersten Drittel einer Schwangerschaft ist die Anwendung von Flunisolid nicht gestattet.

Kinder unter fünf Jahren sind von der Behandlung mit Flunisolid ausgeschlossen, da noch nicht nachgewiesen wurde, dass der Wirkstoff in dieser Altersklasse unbedenklich angewendet werden kann.

Die Anwendung von Flunisolid bei akuten, unbehandelten Infektionen der Nasenschleimhaut, die durch Bakterien, Pilze oder Viren verursacht wurden, ist nicht erlaubt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Flunisolid darf nicht im ersten Drittel der Schwangerschaft eingesetzt werden, da die Anwendung des Wirkstoffs in diesem Zeitraum zu erheblichen Schädigungen des Embryos führen kann. Auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft sollte eine Behandlung mit Flunisolid nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Es ist nicht bekannt, ob Flunisolid über die Muttermilch in den Säugling übergeht und dort zu Schädigungen führt. Aus diesem Grund sollte Flunisolid in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter fünf Jahren sollten nicht mit Flunisolid behandelt werden, da noch nicht nachgewiesen wurde, das der Wirkstoff in dieser Altersklasse unbedenklich angewendet werden kann. Möglicherweise können sich durch die Anwendung des Wirkstoffs nachteilige Auswirkungen auf Körperwachstum ergeben.

Welche Nebenwirkungen kann Flunisolid haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Flunisolid. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Nachgeschmack, Nasenschleimhautbrennen (leicht, vorübergehend)

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Nasenschleimhautreizung, Nasenbluten, Nasenverstopfung, Rachenschleimhautreizung

Seltene Nebenwirkungen:
Geruchsstörung, Geschmacksstörung (jeweils vorübergehend), Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Kopfschmerzen

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Geruchsverlust, Geschmacksverlust (jeweils bleibend), Nasenscheidewanddurchbruch

Besonderheiten:
Bei einer langfristigen Anwendung bei Kindern muss regelmäßig die Körpergröße kontrolliert werden. Sollte das Längenwachstum gestört sein, ist die weitere Behandlung mit Flunisolid nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt erlaubt. In jedem Fall sollte die Dosierung dabei so gering wie möglich gehalten werden.

Wird Flunisolid hochdosiert oder über einen längeren Zeitraum eingesetzt, kann es zu einer verstärkten Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper und damit zu einer Funktionsbeeinträchtigung der Nebennierenrinde mit steigender Produktion von Glukokortikoiden kommen. Dies äußert sich in Nebenwirkungen wie Fettsucht oder Wassereinlagerungen (Cushing-Syndrom).

Welche Wechselwirkungen zeigt Flunisolid?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei der Kombination von Flunisolid mit anderen hochdosierten, einzuatmenden oder innerlich anzuwendenen Glukokortikoiden kann es in seltenen Fällen, insbesondere bei empfindlichen Patienten, zu einer Verminderung der Funktion der Nebennierenrinde kommen (Cushing-Syndrom). Diese äußert sich in Symptomen wie Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Büffelhöcker des Nackens, Knochenschwund (Osteoporose) und Muskelschwäche.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Ein therapeutischer Erfolg tritt nur bei regelmäßiger Anwendung und erst nach einigen Tagen ein.
  • Kinder unter fünf Jahren dürfen den Wirkstoff nicht anwenden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Flunisolid?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Flunisolid enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Lösung

So wirkt Flunisolid

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Flunisolid. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Flunisolid gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Flunisolid

Flunisolid wird als Nasenspray bei allergisch bedingtem Schnupfen eingesetzt. Dieser kann während bestimmter Jahreszeiten oder ganzjährig auftreten. Eine bekannte Form ist der Heuschnupfen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Flunisolid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Flunisolid

Flunisolid ist ein sehr stark wirksames Glukokortikoid, das nur lokal in der Nase eingesetzt wird. Der Wirkstoff hemmt dort Entzündungen, wie sie nach einer allergischen Reaktion (zum Beispel durch Kontakt mit bestimmten Pollen bei Heuschnupfen) auftreten. Infolgedessen lassen auch die unangenehmen Begleiterscheinungen wie häufiges Niesen, Juckreiz oder eine angeschwollene Nasenschleimhaut nach.

Die entzündungshemmende Wirkung von Flunisolid tritt mit einer zeitlichen Verzögerung von etwa zwölf bis 24 Stunden ein. Patienten mit Heuschnupfen sollten daher bereits einige Tage vor Beginn des jeweiligen Pollenfluges mit der Behandlung beginnen.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.