Fenoterol + Cromoglicinsäure

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.11.2007

Allgemeines

Die Wirkstoffkombination aus Fenoterol und Cromoglicinsäure wird zur Vorbeugung und Behandlung von Atemwegserkrankungen wie leichten und mittelschweren Formen von Asthma bronchiale, COPD (chronische obstruktive Atemwegserkrankung) und chronischer Bronchitis angewendet. Bei einer langfristigen Behandlung mit der Wirkstoffkombination ist darüber hinaus eine entzündungshemmende Therapie (wie etwa mit Glukokortikoiden) notwendig.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Fenoterol + Cromoglicinsäure im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Fenoterol + Cromoglicinsäure nicht verwendet werden?

Die Kombination darf nicht eingesetzt werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen Fenoterol oder Cromoglicinsäure besteht.

Bei Störungen des Hormonhaushalts, die durch eine schwere Schilddrüsenüberfunktion oder durch eine Überproduktion von Katecholaminen (etwa durch einen Tumor in der Nebenniere) bedingt sind, ist die Behandlung mit der Wirkstoffkombination nicht erlaubt.

Auch bei Erkrankungen, die zu einer verminderten Belastbarkeit des Herzens führen, ist die Anwendung der Wirkstoffkombination nicht gestattet. Hierzu zählen Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag oder die so genannte hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie. Bei dieser Krankheit nimmt der Herzmuskel an Größe zu, ohne dass seine Leistung entsprechend steigt.

Nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko ist die Behandlung mit Fenoterol und Cromoglicinsäure bei einer schweren Verengung der Koronargefäße (Angina Pectoris), einem jüngst erlittenen Herzinfarkt, schlecht eingestellter Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder bei Nieren- und Leberfunktionsstörungen erlaubt.

Zusammen mit Herzglykosiden oder Diuretika sollen Fenoterol und Cromoglicinsäure nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Kombinationsbestandteil Fenoterol kann durch die Plazenta in das Blut des ungeborenen Kinds gelangen und dort Schädigungen verursachen. Daher sollte die Wirkstoffkombination während der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt verwendet werden. Dabei muss auch der wehenhemmende Effekt von Fenoterol kurz vor der Geburt beachtet werden.

Fenoterol gelangt in die Muttermilch und damit zum Säugling. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor einer Behandlung mit der Wirkstoffkombination abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglinge und Kleinkinder dürfen Fenoterol und Cromoglicinsäure nicht anwenden. Ältere Kinder können die Wirkstoffkombination unter Aufsicht Erwachsener inhalieren.

Welche Nebenwirkungen können Fenoterol + Cromoglicinsäure haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Fenoterol + Cromoglicinsäure. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Muskelzittern (Tremor wie etwa der Finger und Hände); Herzklopfen (Palpitationen); Unruhe; Hautentzündungen; Muskelentzündungen; Entzündungen im Magen-Darm-Bereich; Irritationen der Bronchien wie Brechreiz, Husten, Bronchialmuskulaturverkrampfung.

Seltene Nebenwirkungen:
Mundirritationen; Halsirritationen; Überempfindlichkeitsreaktionen (Nesselsucht, Hautausschlag).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergischbedingte Lungenentzündungen; Muskelschmerzen; Gelenkschmerzen; Schwindel; Heiserkeit; Bluthusten; Angina Pectoris; Herzstolpern (Extrasystolen); Nierenschädigung; Schmerzen beim Wasserlassen; periphere Nervenentzündungen; Herzbeutelentzündung; Arterienentzündung; Wassereinlagerungen (Ödeme); Kehlkopfschwellung; Gesichtsschwellung; punktförmige Hauteinblutungen (Purpura); Bronchienverengung; Verringerung der Blutplättchen (Thrombozytopenie); allergischer Schock (anaphylaktischer Schock).

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Abfall der Kaliumkonzentration im Blut (Hypokaliämie); Anstieg der Blutzuckerwerte; Beschleunigung des Herzschlags (Tachykardie).

Welche Wechselwirkungen zeigen Fenoterol + Cromoglicinsäure?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Die gleichzeitige Anwendung von Fenoterol und Cromoglicinsäure mit ebenfalls bronchienerweiternden Wirkstoffen wie Muscarinrezeptor-Antagonisten oder Theophyllin führt zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung. Dadurch nehmen auch die unerwünschten Nebenwirkungen auf den Herzschlag, wie Herzrhythmusstörungen oder ein Anstieg der Herzfrequenz, zu.

Betablocker schwächen die Wirkung von Fenoterol ab und können so schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen.

Werden gemeinsam mit Reproterol Antidiabetika oral angewendet, kann deren blutzuckersenkende Wirkung abgeschwächt sein. Die Dosis muss eventuell vom behandelnden Arzt neu angepasst werden.

Halogenierte Kohlenwasserstoffe, die zur Narkose eingesetzt werden, tri- und tetrazyklische Antidepressiva sowie die ebenfalls antidepressiv wirkenden MAO-Hemmer verstärken bei gleichzeitiger Anwendung mit dem Kombinationsbestandteil Fenoterol die unerwünschten Wirkungen am Herzen wie etwa die Erhöhung der Herzfrequenz oder die Gefahr von Herzrhythmusstörungen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament gehört zu den verbotenen Substanzen der Dopingliste.
  • Das Reaktionsvermögen ist beeinträchtigt. Vorsicht beim Autofahren und beim Bedienen von Maschinen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

So wirkt Fenoterol + Cromoglicinsäure

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Fenoterol + Cromoglicinsäure. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Degranulationshemmer, Antiallergika, Antiasthmatika, zu welcher die Wirkstoffkombination Fenoterol + Cromoglicinsäure gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Fenoterol + Cromoglicinsäure

Die Wirkstoffkombination aus Fenoterol und Cromoglicinsäure wird zur Vorbeugung und Behandlung von Atemwegserkrankungen wie leichten und mittelschweren Formen von Asthma bronchiale, COPD (chronische obstruktive Atemwegserkrankung) und chronischer Bronchitis angewendet. Bei einer langfristigen Behandlung mit der Wirkstoffkombination ist darüber hinaus eine entzündungshemmende Therapie (wie etwa mit Glukokortikoiden) notwendig.

Die Anwendung der Kombination erfolgt in Form eines Dosier-Aerosols.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fenoterol + Cromoglicinsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Fenoterol + Cromoglicinsäure

    Fenoterol gehört zur Gruppe der Beta-2-Sympathomimetika. Der Wirkstoff entspannt die verkrampfte Bronchialmuskulatur, wodurch sich die Bronchien erweitern. Die Atemnot des Patienten nimmt ab und Schleim kann besser abgehustet werden.

    Als Degranulationshemmer hemmt Cromoglicinsäure die Freisetzung von Entzündungsstoffen wie Histamin aus weißen Blutkörperchen wie Mastzellen der Lunge (Mastzellstabilisator). Der Wirkstoff bekämpft nicht die allergische Reaktion selbst, sondern nur die Symptome. Bei einer längerfristigen Behandlung sollten zusätzlich antientzündliche und antiallergische Wirkstoffe wie Glukokortikoide angewendet werden.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.