Doxazosin
Allgemeines
Doxazosin wird bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt, um die Symptome einer Harnabflussstörung zu lindern. Zu diesen Symptomen gehören erschwertes sowie häufiges nächtliches Wasserlassen. Ist die Prostata bereits stark vergrößert, kann es sogar zur Harninkontinenz kommen.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Harnabfluss verbessern
- Harnröhrenverengung verringern
- erhöhten Blutdruck normalisieren
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Doxazosin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Doxazosin nicht verwendet werden?
Doxazosin darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder ähnliche Substanzen wie Prazosin oder Terazosin. Nur unter besonderer ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung darf Doxazosin eingesetzt werden- bei salzarmer Diät oder gleichzeitiger Gabe von Diuretika
- bei Wasseransammlung in der Lunge durch Veränderungen an den Herzklappen (Aorten- oder Mitralklappenstenose)
- bei Herzmuskelschwäche beispielsweise durch Lungenembolie
- bei schwerer koronarer Herzkrankheit
- bei eingeschränkter Leberfunktion
- in Kombination mit Wirkstoffen, die möglicherweise zu einer verlängerten Wirkung führen wie beispielsweise Cimetidin.
- bei Kindern.
- niedrigem Blutdruck
- Absinken des Blutdrucks in der Vorgeschichte
- gutartiger Prostatavergrößerung mit gleichzeitiger Stauung der oberen Harnwege, einer chronischen Harnwegsentzündung oder Blasensteinen
- Überlaufblase
- Anurie
- fortgeschrittenem Nierenversagen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Doxazosin nicht angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff soll bei Kindern nicht zum Einsatz kommen.
Welche Nebenwirkungen kann Doxazosin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Doxazosin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Benommenheit, Schwindel, Apathie, Erregtheit, Müdigkeit, Schwäche, Pupillenanpassungsstörungen, Übelkeit, Magenreizung, Verstopfung, Wassereinlagerungen, Blutdruckabfall beim Hinstellen, Herzklopfen, Atemnot, verstopfte Nase, verstärkter Harndrang, häufiges Wasserlassen, Störungen beim Samenerguss.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Haarausfall, Gesichtsschwellung, Gesichtsröte, Blässe, Muskelsteifigkeit, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschwäche, Appetitlosigkeit, Appetitsteigerung, Mundtrockenheit, Händezittern, Albträume, Gedächtnisverlust, Gefühlsschwankungen, Durstgefühl, abnormer Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit, Ohrgeräusche (Tinnitus), Erhöhung der Leberwerte, Gelbsucht, Gicht, Herzinfarkt, Kreislaufzusammenbruch, Herzenge, Herzrhythmusstörungen, Kaliummangel im Blut, Durchblutungsstörungen, Atemwegskrämpfe, Rachenentzündung, Husten, Nasenbluten, Inkontinenz, Probleme oder Schmerzen beim Wasserlassen, Fieber, Schüttelfrost.
Seltene Nebenwirkungen:
Bindehautentzündung, Hautausschlag, Juckreiz, kleinfleckige Einblutungen in die Haut (Purpura), Kehlkopfödem (Wassereinlagerung), Missempfindungen, Depressionen, Unruhe, verschwommenes Sehen, Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Durchblutungsstörungen der Hirngefäße, schmerzhafte Dauererektionen, Impotenz, bei älteren Patienten Absinken der Körpertemperatur.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Leberentzündung, Gallenabflussstauung (Cholestase), Schnupfen, Blutbildveränderungen, Blut im Urin, allergische Reaktionen.
Nebenwirkungen ohne Angabe zur Häufigkeit:
Kreislaufprobleme bis zum Kreislaufzusammenbruch.
Welche Wechselwirkungen zeigt Doxazosin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Die gleichzeitige Gabe von Doxazosin zusammen mit so genannten PDE-5-Hemmstoffen wie Sildenafil oder Vardenafil kann zu einem starken Absinken des Blutdrucks führen.
Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Alpha-Sympatholytika, von Nitraten oder Vasodilatatoren.
Durch nicht-steroidale Antirheumatika, Sympathomimetika und Östrogen wird die blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin vermindert.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Doxazosin mit Dopamin, Ephedrin, Epinephrin, Metaraminol, Methoxamin und Phenylephrin ist deren Wirkung auf Blutdruck und Gefäße abgeschwächt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bei Behandlung mit dem Medikament sind regelmäßige ärztliche Kontrollen wichtig. Besonders zu Therapiebeginn muss der Blutdruck regelmäßig überwacht werden.
- Das Medikament muss bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion vom Arzt besonders vorsichtig dosiert werden.
- Das Medikament verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Mittel gegen Bluthochdruck und Erektionsstörungen.
- Das Medikament kann die Fähigkeit zum Autofahren oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Doxazosin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Doxazosin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Doxazosin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Doxazosin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Alpha-Sympatholytika, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Doxazosin gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Doxazosin
Doxazosin wird bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt, um die Symptome einer Harnabflussstörung zu lindern. Zu diesen Symptomen gehören erschwertes sowie häufiges nächtliches Wasserlassen. Ist die Prostata bereits stark vergrößert, kann es sogar zur Harninkontinenz kommen.
Doxazosin wird außerdem benutzt, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Doxazosin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Doxazosin
Doxazosin gehört zur Gruppe der Alpha-Sympatholytika. Es wirkt speziell an den Alpha-1-Rezeptoren. Alpha-1-Rezeptoren sind spezielle Bindungsstellen der sympathischen Fasern des vegetativen Nervensystems, die normalerweise durch die körpereigenen Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin aktiviert werden. Doxazosin verdrängt diese körpereigenen Botenstoffe an den Rezeptoren und unterdrückt damit deren Wirkung.
Alpha-1-Rezeptoren befinden sich beispielsweise an bestimmten Muskelzellen innerhalb des Prostatagewebes. Die Prostata liegt ringförmig um die Harnröhre, die aus der Harnblase nach außen führt. Im Rahmen einer gutartigen Prostatavergrößerung kommt es zur mechanischen Verengung der Harnröhre durch die stark vergrößerte Prostata. Zusätzlich tritt auch eine erhöhte Anspannung der glatten Muskulatur im Prostatagewebe auf, was die Harnabflussstörung noch verstärkt. Diese über Alpha-1-Rezeptoren vermittelte Anspannung der glatten Muskelzellen wird durch Doxazosin gesenkt. Die Harnröhrenverengung wird verringert und damit das Wasserlassen deutlich erleichtert.
An Alpha-1-Rezeptoren in Arterien und Venen bewirkt Doxazosin eine Weitstellung dieser Gefäße. Bei erweiterten Gefäßen und damit größerem Gefäßdurchmesser muss das Blut vom Herzen mit weniger hohem Druck durch die Gefäße gepumpt werden. In Folge sinkt der Blutdruck.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.