Dipyridamol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.09.2007

Allgemeines

Dipyridamol wird in Kombination mit Acetylsalicylsäure angewendet, um Schlaganfälle (Blutgefäßverschlüsse im Gehirn) zu vermeiden.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Blutgefäße erweitern
  • Bildung von Blutgerinnseln hemmen
  • Schlaganfällen vorbeugen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Dipyridamol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Dipyridamol nicht verwendet werden?

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Dipyridamol darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden.

Schwere Herzerkrankungen schließen die Behandlung mit dem Wirkstoff aus. Dazu gehören:
  • ein jüngst erlittener Herzinfarkt
  • schwere Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
  • niedriger Blutdruck oder Kreislaufversagen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Aortenklappenverengung oder -verstopfung
  • Herzenge (Angina Pectoris)
  • unkontrollierte Blutflussstörungen.


Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Dipyridamol darf während der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden.

Es ist nicht bekannt, ob Dipyridamol über die Muttermilch in den Säugling gelangt und dort Schädigungen verursacht. Auch während der Stillzeit sollte der Wirkstoff deshalb nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Dypiridamol darf bei Kindern nicht angewendet werden.

Welche Nebenwirkungen kann Dipyridamol haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Dipyridamol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Muskelschmerzen, niedriger Blutdruck, Hitzewallungen, Hautrötung, Herzrasen, Übelkeit und Erbrechen

Seltene Nebenwirkungen:
Angina Pectoris (Verschlimmerung), Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Nesselsucht)

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Blutungsneigungsverstärkung (in Zusammenhang mit operativen Eingriffen)

Besonderheiten:
Bei zu schnellem Absetzen der Behandlung mit Dipyridamol kann es zu Herzenge (Angina Pectoris) und dadurch schlimmstenfalls zu einem Herzinfarkt kommen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Dipyridamol?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Xanthinderivate wie Coffein (im Kaffee) oder Theophyllin schwächen die Wirkung von Dipyridamol ab.

In Verbindung mit Blutverdünnungsmitteln vom Cumarin-Typ oder Acetylsalicylsäure verstärkt sich die blutverdünnende Wirkung. Auch die blutdrucksenkende Wirkung von Mitteln gegen Bluthochdruck wird bei der gemeinsamen Anwendung mit Dipyridamol verstärkt.

Dipyridamol hebt die anticholinerge Wirkung von Distigminbromid auf.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei der Anwendung mit anderen Wirkstoffen müssen die Risiken und Unverträglichkeiten der Kombinationspartner beachtet werden.
  • Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist eine regelmäßige, ärztliche Kontrolle notwendig.
  • Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt sein (insbesondere mit Alkohol).

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

So wirkt Dipyridamol

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Dipyridamol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Thrombozytenaggregationshemmer, zu welcher der Wirkstoff Dipyridamol gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Dipyridamol

Dipyridamol wird in Kombination mit Acetylsalicylsäure angewendet, um Schlaganfälle (Blutgefäßverschlüsse im Gehirn) zu vermeiden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dipyridamol sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Dipyridamol

    Dipyridamol gehört zur Gruppe der Thrombozytenaggregationshemmer. Der Wirkstoff erweitert Blutgefäße und verhindert die Verklumpung (Aggregation) von Blutplättchen (Thrombozyten). Auf diese Weise kann Dipyridamol Blutgefäßverschlüssen und -verengungen vorbeugen.

    Die blutgefäßerweiternde Wirkung von Dipyridamol ist besonders ausgeprägt in den Herzkranzgefäßen, die den Herzmuskel versorgen. Dennoch wird der Wirkstoff nicht mehr zur Vorbeugung oder Behandlung der Herzenge (Angina Pectoris) angewendet. Der Grund liegt darin, dass verengte und verklumpte Herzkranzgefäße meist automatisch maximal erweitert sind, um mehr Blut an den Herzmuskel transportieren zu können. Die Einnahme von Dipyridamol würde insbesondere andere, gesunde Herzkranzgefäße erweitern und damit deren Blutdurchfluss erhöhen. Somit stünde den erkrankten Gefäßen sogar weniger Blut zur Verfügung und eine bestehende Unterversorgung des betreffenden Herzmuskelabschnitts würde verstärkt (so genannter Steal- oder Raub-Effekt).

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.