Dipyridamol + Acetylsalicylsäure
Allgemeines
Die Kombination wird nach einem Schlaganfall zur Vermeidung von weiteren Schlaganfällen verabreicht.
Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?
- Schlaganfällen vorbeugen
- Verklumpung der Blutplättchen hemmen.
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Dipyridamol + Acetylsalicylsäure im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann dürfen Dipyridamol + Acetylsalicylsäure nicht verwendet werden?
Die Gegenanzeigen der Wirkstoffkombination sind im Wesentlichen durch die Acetylsalicylsäure bedingt. So darf die Kombination nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure und anderen Salicylaten
- Magengeschwüren und Darmgeschwüren sowie krankhaft erhöhter Blutungsneigung.
- wenn eine schwere koronare Herzerkrankung wie eine unbehandelbare Angina Pectoris besteht oder vor kurzem ein Herzinfarkt durchgemacht wurde.
- bei Funktionsstörungen der linken Herzkammer und Behinderungen des Blutflusses durch nicht ausgeglichene Herzmuskelschwäche
- wenn ein Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel besteht
- bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen nichtsteroidale Antirheumatika, nicht-opioide Schmerzmittel oder andere Allergien hervorrufende Wirkstoffe, mit Asthma, Heuschnupfen oder Nasenpolypen
- bei chronisch wiederkehrenden Magen- oder Zwölffingerdarmbeschwerden
- wenn Nieren- oder Leberfunktionsstörungen bestehen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Kombination sollte in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Wenn es doch unumgänglich scheint, ist eine gründliche ärztliche Abwägung von therapeutischem Nutzen und zu erwartendem Risiko nötig. Für das letzte Schwangerschaftsdrittel gilt ein absolutes Einnahmeverbot.
Für die Stillzeit sind hohe Dosen der Kombination verboten. Auch bei geringen Dosen muss die Einnahme in jedem Fall von einem Arzt überwacht werden. Die Wirkstoffkombination kann in die Muttermilch übergehen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder sollten diese Kombination grundsätzlich nicht einnehmen.
Welche Nebenwirkungen können Dipyridamol + Acetylsalicylsäure haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Dipyridamol + Acetylsalicylsäure. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Magenschmerzen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Störungen des Gehirns (Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit, Erbrechen, Ohrensausen, Sehstörungen, Dämmerzustände), Muskelschmerzen, Blutdruckabfall, Hitzewallungen, Herzschlagbeschleunigung.
Seltene Nebenwirkungen:
Magenblutung, Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür, Wassereinlagerungen im Gewebe, Unterzuckerung, Angina Pectoris-Verschlechterung.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
allergische Schockreaktionen, Nierenfunktionsstörungen, Leberfunktionsstörungen.
Besonderheiten:
Bei bestehendem Asthma bronchiale, Heuschnupfen, Nasenpolypen und chronischen Atemwegserkrankungen kann die Wirkstoffkombination einen Asthma-Anfall auslösen.
Bei Patienten mit Gicht kann ein Gichtanfall ausgelöst werden.
Welche Wechselwirkungen zeigen Dipyridamol + Acetylsalicylsäure?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Die Kombination geht viele Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen ein:- Bei Einnahme weiterer gerinnungshemmender Medikamente besteht eine erhöhte Blutungsgefahr.
- Kortisonpräparate, nicht-steroidale Antirheumatika oder Alkohol erhöhen die Gefahr von Magen-Darm-Blutungen.
- Die Wirkung von Blutdrucksenkern und die blutzuckersenkende Wirkung von Sulfonylharnstoffen und Abkömmlingen wird verstärkt. Es kann also zu plötzlichem Blutdruckabfall beziehungsweise Unterzuckerung kommen.
- Dipyridamol führt zu einer Erhöhung der Adenosin-Konzentration im Blut. Etwaige Adenosin-Einnahmen müssen vom Arzt in der Dosierung angepasst werden.
- Es werden die Blutkonzentrationen und damit die Wirkungen verstärkt von dem Herzmedikament Digoxin, von Barbituraten und dem Antidepressivum Lithium.
- Die erwünschten und unerwünschten Wirkungen des Krebsmedikaments Methotrexat, die Wirkung von Sulfonamiden und Trimethoprim einschließlich Cotrimoxazol, von dem Schilddrüsenhormon Triiodthyronin und dem Epilepsiemittel Valproinsäure (bei hoher Dosierung der Kombination) werden verstärkt.
- Die Wirkung von Cholinesterase-Hemmstoffen kann aufgehoben und dadurch möglicherweise eine Myasthenia gravis verstärkt werden.
- Die Wirkungen der Entwässerungsmittel Spironolacton, Canrenoat und von Schleifendiuretika, von Gichtmitteln wie Probenecid und Sulfinpyrazon können abgeschwächt werden.
Allergische Reaktionen auf Medikamente
Manchmal lösen Arzneimittel allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion auf Dipyridamol + Acetylsalicylsäure wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Dipyridamol + Acetylsalicylsäure?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Dipyridamol + Acetylsalicylsäure enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Dipyridamol + Acetylsalicylsäure
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Dipyridamol + Acetylsalicylsäure. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Thrombozytenaggregationshemmer, zu welcher die Wirkstoffkombination Dipyridamol + Acetylsalicylsäure gehört.
Anwendungsgebiet der Wirkstoffkombination Dipyridamol + Acetylsalicylsäure
Die Kombination wird nach einem Schlaganfall zur Vermeidung von weiteren Schlaganfällen verabreicht.
Die Kombination kann auch schon eingesetzt werden bei kleinen vorübergehenden Durchblutungsstörungen im Gehirn mit Rückbildung der Symptome innerhalb von 24 Stunden, so genannten transitorischen ischämischen Attacken (TIA). Solche Durchblutungsstörungen gelten heute als mögliche Vorboten eines Schlaganfalls.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dipyridamol + Acetylsalicylsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Dipyridamol + Acetylsalicylsäure
Die Kombination besteht aus zwei Wirkstoffen aus der Gruppe der Thrombozytenaggregationshemmer, die beide die Blutplättchenzusammenballung verhindern und die Blutgerinnung hemmen. So kann das Blut von Risikopatienten mit gesteigerter Gerinnungsneigung flüssiger gehalten werden und es bilden sich weniger Gerinnsel, die die Blutgefäße verstopfen.
Acetylsalicylsäure blockiert das Enzym Cyclooxigenase, welches die Blutplättchen zur Produktion des Thromboxan A2 benötigen. Thromboxan A2 spielt bei der Zusammenballung der Blutplättchen und der Verengung der Blutgefäße eine wesentliche Rolle. Die Verhinderung der Bildung von Thromboxan A2 bewirkt indirekt eine Hemmung der Blutplättchen-Verklumpung.
Dipyridamol ergänzt die Acetylsalicylsäurewirkung durch einen etwas anderen Wirkmechanismus. Der Wirkstoff verhindert die Aufnahme von Adenosin aus dem Blut in die Blutplättchen. So kommt es im Blut zu einer erhöhten Adenosin-Konzentration. Diese macht einen speziellen Rezeptor der Blutplättchen unempfindlich gegenüber körpereigenen Substanzen, die eine Zusammenballung verursachen. Die Blutplättchen verklumpen weniger leicht. Außerdem wirkt das durch Dipyridamol erhöhte Adenosin-Angebot erweiternd auf die Blutgefäße, was die Durchblutung fördert.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.