Dexketoprofen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.09.2007

Allgemeines

Der Wirkstoff dient der Bekämpfung von Schmerzen (leicht bis mäßig stark) wie Regelschmerzen, Schmerzen des Bewegungsapparates und Zahnschmerzen. Diese Schmerzen lassen nach Einnahme von Dexketoprofen in der Regel sehr rasch nach.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Schmerzen lindern
  • Fieber senken
  • Entzündungen hemmen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Dexketoprofen im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Dexketoprofen nicht verwendet werden?

Die Substanz darf nicht eingesetzt werden bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Dexketoprofen-Trometamol oder gegen andere nicht-steroidale Antirheumatika.

Patienten, bei denen Stoffe mit ähnlicher Wirkung (zum Beispiel Acetylsalicylsäure) Asthma-Anfälle, Bronchialkrämpfe und allergischen Schnupfen auslösen oder Nasenpolypen, Nesselsucht oder Wassereinlagerungen in das Gewebe verursachen, müssen ebenfalls auf die Anwendung verzichten.

Weitere Gegenanzeigen sind aktive oder überstandene Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre oder Verdacht darauf, chronische dyspeptische Beschwerden, Blutungen aus Magen oder Darm oder andere aktive Blutungen und Blutungsstörungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.

Patienten mit Asthma in der Vorgeschichte, mit schwerer Herzmuskelschwäche, mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung, schwerer Leberfunktionsstörung, mit Blutungsneigung und Störungen der Blutgerinnung dürfen den Wirkstoff nicht erhalten.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Substanz darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Zur Beurteilung der Sicherheit der Anwendung während der Schwangerschaft liegen nur unzureichende Erkenntnisse vor. In Tierversuchen wurden bei hohen Dosen Wirkungen auf das Ungeborene beobachtet, die vermutlich die Folge der Hemmwirkungen auf die Prostaglandin-Produktion sind.

Nicht-steroidale Antirheumatika können zur Wehenhemmung und zur Verzögerung der Geburt führen. Sie können eine Einengung oder den Verschluss der das Ungeborene versorgenden Hauptarterie bewirken, was zu Lungenhochdruck und Atemstörungen beim Neugeborenen führt.

Außerdem kann die Blutgerinnung des Ungeborenen vermindert und seine Nierenfunktion gehemmt werden. Es kann ein Mangel an Fruchtwasser entstehen. Die Urinausscheidung des Neugeborenen kann zum Erliegen kommen.

Es ist nicht bekannt, ob Dexketoprofen in die Muttermilch gelangt. Daher sollte der Wirkstoff in der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder dürfen nur in Ausnahmefällen und nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen Arzt mit der Substanz behandelt werden.

Welche Nebenwirkungen kann Dexketoprofen haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Dexketoprofen. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, dyspeptische Beschwerden.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schlafstörungen, Angst, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzklopfen, plötzliche Gesichtsrötung mit Hitzegefühl, Magenentzündung, Verstopfung und Blähungen, Mundtrockenheit, Hautausschläge, Ermüdung, Schmerzen, Schwäche, Gliedersteifigkeit, Unwohlsein.

Seltene Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, nervliche Missempfindungen, Ohnmachtsanfälle, Bluthochdruck, Wasseransammlungen im Gewebe, Verlangsamung der Atmung, Magengeschwüre mit Blutung oder Durchbruch, Erhöhung der Leberenzymwerte, Nesselsucht, Akne, vermehrtes Schwitzen, vermehrte Harnausscheidung, Störungen der Monatsblutung, Störungen der Prostatafunktion, Rückenschmerzen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Mangel an bestimmten Blutkörperchen (neutrophile Granulozyten oder Blutplättchen), verschwommenes Sehen, Ohrensausen, Herzklopfen, niedriger Blutdruck, Bronchialkrämpfe und Atemnot, Schädigung der Bauchspeicheldrüse oder der Leber, Nierenentzündung oder -funktionsstörung, schwere Haut-Reaktionen, unter anderem das Stevens-Johnson-Syndrom oder das Lyell-Syndrom, Lichtempfindlichkeit, Juckreiz, allergischer Schock, Gesichtsschwellungen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Dexketoprofen?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gemeinsam mit anderen nicht-steroidalen Antirheumatika eingenommen, kann sich das Risiko für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre und für Blutungen erhöhen. Ebenfalls besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko in Verbindung mit der Einnahme von Gerinnungshemmern (Antikoagulanzien). Wenn die Kombination zwingend erforderlich ist, sollte eine sorgfältige Kontrolle der Laborwerte durchgeführt werden.

Die Kombination mit Lithium verbietet sich, da Dexketoprofen dessen Blutspiegel durch Hemmung der Ausscheidung über die Niere so sehr erhöht, dass Vergiftungen möglich sind. Gleiches gilt für das Krebs- und Rheumamittel Methotrexat sowie für die gegen Krampfanfälle wirksamen Hydantoine und Sulfonamid-Antibiotika.

Dexketoprofen kann die Wirkung von Entwässerungsmitteln und Mitteln gegen Bluthochdruck wie zum Beispiel den Betablockern vermindern. Zusammen mit Blutdrucksenkern (besonders ACE-Hemmern und Gegenspielern des Angiotensin-II) sowie COX-Entzündungshemmern kann es bei einigen Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion zu einer weiteren Verschlechterung derselben kommen. Dieser Effekt ist in der Regel rückgängig bei Absetzen der Medikamente, doch muss die Therapie streng durch einen Arzt überwacht werden.

Mit Pentoxifyllin ergibt sich ein erhöhtes Blutungsrisiko. Die Kombination mit Zidovudin kann durch die Giftwirkung des Zidovudins auf die Bildung roter Blutkörperchen eine schwere Blutarmut zur Folge haben.

Die Wirkung einiger oraler Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe, Vorsicht: Unterzuckerung) und von Herzglykosiden kann durch die Substanz erhöht werden.

Bei den AntibiotikaCiclosporin und Tacrolimus kann die Giftwirkung auf die Niere verstärkt werden. Mit der Antibiotika-Gruppe der Chinolone ergibt sich ein höheres Risiko für Krämpfe.

Das GichtmittelProbenecid steigert die Wirkung von Dexketoprofen, so dass eine Dosisanpassung erforderlich ist.

Muss eine Schwangerschaftsunterbrechung mit Mifepriston durchgeführt werden, sollte Dexketoprofen innerhalb von acht bis zwölf Tagen nach der Mifepriston-Gabe nicht angewendet werden, um dessen Wirkung nicht zu gefährden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Reaktionsvermögen kann so weit eingeschränkt sein, dass die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt ist.
  • Die Substanz sollte nicht zur Langzeit-Behandlung eingesetzt werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Dexketoprofen?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Dexketoprofen enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Dexketoprofen

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Dexketoprofen. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Dexketoprofen gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Dexketoprofen

Der Wirkstoff dient der Bekämpfung von Schmerzen (leicht bis mäßig stark) wie Regelschmerzen, Schmerzen des Bewegungsapparates und Zahnschmerzen. Diese Schmerzen lassen nach Einnahme von Dexketoprofen in der Regel sehr rasch nach.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dexketoprofen sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Dexketoprofen

Dexketoprofen ist ein schmerz- und entzündungshemmend sowie fiebersenkend wirkender Stoff, der zu der Gruppe der Propionsäureverbindungen der nicht-steroidalen Antirheumatika gerechnet wird. Deren Wirkmechanismus beruht auf der Verminderung der Produktion an schmerz- und entzündungsfördernden Eiweißen (Prostaglandinen). Außerdem beeinflusst der Wirkstoff beispielsweise die Kinine (ebenfalls entzündungsfördernde Bluteiweiße). Auf diese Weise ruft er eine indirekte zusätzliche Wirkung auf das Schmerzgeschehen hervor. Indem die Entzündungen zurückgehen, sinkt auch ein mögliches Fieber.

Dexketoprofen wird als Salz der Trometamolsäure verabreicht. Klinische Studien zeigten, dass Dexketoprofen-Trometamol eine effektive schmerzhemmende Wirkung besitzt. Bei verschiedenen Studien trat diese Wirkung bereits eine halbe Stunde nach der Einnahme ein. Die Dauer betrug vier bis sechs Stunden.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.