Desoximetason

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 29.08.2007

Allgemeines

Desoximetason wird zur kurzfristigen lokalen Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen (Entzündungen) und allergisch bedingten Hauterkrankungen (Allergien) eingesetzt, bei denen die äußerliche Anwendung von Glukokortikoiden mit sehr starker Wirkung notwendig ist.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Entzündungen hemmen
  • allergische Hautreaktionen hemmen
  • Beschwerden bei Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzemen lindern
  • Verbrennungen ersten Grades wie Sonnenbrand behandeln

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Desoximetason im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Desoximetason nicht verwendet werden?

Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Desoximetason oder andere Glukokortikoide vom Betamethason-Typ (beispielsweise Betamethason, Dexamethason, Fluocortolon), bei bakteriellen Hauterkrankungen wie Akne, entzündeten Ekzemen, Hautveränderungen aufgrund einer Tuberkulose und Syphilis sowie durch Viren verursachten (viralen) Hauterkrankungen wie Lippenherpes oder Windpocken nicht eingesetzt werden.

Ebenso darf Desoximetason nicht angewandt werden bei Hautreaktionen infolge von Impfungen, Pilzerkrankungen, durch Parasiten verursachten (parasitären) Erkrankungen, chronischen Hautveränderungen wie Rosazea, Entzündungen im Gesichtsbereich (Dermatitis perioralis), Gürtelrose, ausgedehnten Formen der chronischen Schuppenflechte sowie bei Juckreiz im After- und Genitalbereich.

Im Augenbereich darf der Wirkstoff nicht verwendet werden, da die Gefahr einer Augeninnendruckerhöhung (grüner Star, auch Glaukom genannt) besteht. Auch unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverbänden) darf Desoximetason nicht aufgetragen werden.

Daneben sollte eine großflächige (mehr als zehn bis 20 Prozent der Körperoberfläche) oder lang andauernde (länger als zwei bis drei Wochen) Behandlung insbesondere bei älteren Menschen vermieden werden. Ist eine großflächige oder lang andauernde Behandlung im Einzelfall erforderlich, muss eine sorgfältige Therapieüberwachung durch den Arzt gewährleistet sein.

Eine besonders sorgfältige Überwachung muss erfolgen bei der Anwendung im Gesicht, am Hals, in Hautfalten, im After- und Genitalbereich, auf nässenden Hautflächen, Schrunden und Geschwürbildungen.

Auch bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen und Patienten mit einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) erfordert die Behandlung eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung.

Bei bakteriellen Hauterkrankungen und Pilzerkrankungen ist zusätzlich eine geeignete Antibiotika-Therapie beziehungsweise eine Behandlung der Pilze mit Mitteln gegen Pilzerkrankungen erforderlich.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Desoximetason darf während den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nicht angewendet werden.

Bei großflächiger, langfristiger Anwendung oder unter dicht verschlossenen Verbänden besteht die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper der Mutter aufgenommen wird. Desoximetason kann dann über den Mutterkuchen (Plazenta) zum Ungeborenen gelangen und dieses schädigen. Deshalb sollte während der restlichen Schwangerschaftsmonate der Wirkstoff nur in dringenden Fällen nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung, nur kurzfristig und so kleinflächig wie möglich auf die Haut aufgetragen werden. Die Hautbehandlung mit Desoximetason unter dicht verschlossenen Verbänden ist dabei zu vermeiden. Zur Behandlung während der Schwangerschaft sind Wirkstoffe wie Hydrocortison, Prednison oder Prednisolon geeigneter.

Ein Übergang des Wirkstoffes in die Muttermilch ist bisher nicht bekannt. Dennoch sollte Desoximetason während der Stillzeit nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden. Insbesondere sollten stillende Mütter den Wirkstoff nicht im Brustbereich auftragen, um einen direkten Kontakt des Säuglings mit dem Wirkstoff zu vermeiden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Desoximetason darf nicht bei Säuglingen und Kleinkindern unter einem Jahr angewendet werden.

Bei Kindern ist die Gefahr einer Aufnahme der Wirkstoffe über die Haut in den Körper (systemische Wirkstoffaufnahme) höher als bei Erwachsenen, da deren Haut wesentlich dünner und empfindlicher ist. Desoximetason sollte daher bei Kindern nur kurzfristig nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und kleinflächig (maximal zehn Prozent der Körperoberfläche) eingesetzt werden.

Welche Nebenwirkungen kann Desoximetason haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Desoximetason. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
lokale Reizerscheinungen der Haut wie Rötungen, Brennen, Juckreiz, Hautaustrockung, Kontaktallergie.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dünnerwerden der Haut (Atrophie), Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien), Ausbildung von Hautstreifen (Striae distensae).

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien), Hautveränderungen wie Steroidakne, periorale Dermatitis, vermehrte Körperbehaarung (Hypertrichose), Entzündungen der Haarfollikel (Follikulitis), flächenhafte Hautblutungen (Ekchymosen), Hautgrießbildung (Milienbildung), Hautaufweichung (Mazeration).

Besonderheiten:
Die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, steigt mit der Behandlungsdauer, mit der Größe der behandelten Hautstelle sowie bei der Anwendung unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverband).

Bei Behandlung der Schuppenflechte kann es in seltenen Fällen zu einer Verschlechterung der zu behandelnden Krankheitszeichen und zu einer pustulösen Psoriasis kommen.

Bei großflächiger oder langfristiger Anwendung besteht zudem die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper aufgenommen wird und Nebenwirkungen verursacht wie beispielsweise eine Erhöhung der Glukokortikoid-Menge im Blut (Cushing-Syndrom) oder Störungen des Hormonhaushaltes, die sich in der Regel nach Beendigung der Behandlung schnell wieder normalisieren.

Welche Wechselwirkungen zeigt Desoximetason?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Es sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen und Desoximetason bekannt.

Möglich sind dennoch nebenwirkungsverstärkende Wechselwirkungen mit Schleifendiuretika oder blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen (Antikoagulantien) bei ungünstigen Behandlungs- und Aufnahmebedingungen (Resorptionsverhältnissen) bei stark vorgeschädigter Haut.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Der Wirkstoff darf nicht im Augenbereich verwendet werden.
  • Es wird empfohlen, nach der Anwendung die Hände zu waschen (wenn nicht die Hände behandelt werden).

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Desoximetason?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Desoximetason enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Desoximetason

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Desoximetason. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Desoximetason gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Desoximetason

Desoximetason wird zur kurzfristigen lokalen Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen (Entzündungen) und allergisch bedingten Hauterkrankungen (Allergien) eingesetzt, bei denen die äußerliche Anwendung von Glukokortikoiden mit sehr starker Wirkung notwendig ist.

Dies sind beispielsweise Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), akute und chronische Ekzeme sowie Neurodermitis (atopische Ekzeme). Bei diesen Hauterkrankungen wird Desoximetason zusammen oder abwechselnd mit Hautpflegemitteln und Mitteln gegen Verhornungsstörungen zur Linderung der Beschwerden angewandt.

Daneben wird der Wirkstoff zur Behandlung von Verbrennungen ersten Grades wie beispielsweise Sonnenbrand verwendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Desoximetason sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Desoximetason

Der Wirksoff Desoximetason ist ein Glukokortikoid mit sehr starker Wirkung und wird beispielsweise zur Behandlung von Schuppenflechte und Ekzemen angewandt.

Desoximetason bindet an Rezeptoren im Inneren des Hautgewebes, wo es bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz beinflusst. Dabei wirkt Desoximetason insbesondere auf körpereigene Eiweißstoffe, die unter anderem Entzündungsreaktionen, aber auch die Immunabwehr des Körpers verringern. Dadurch erklärt sich die stark entzündungshemmende und antiallergische Wirkung des Wirkstoffs.

Daneben wirkt Desoximetason direkt auf die Zellwände der Haut, indem es diese stabilisiert und den Wasseraustritt in das Gewebe hemmt. Entzündungsbedingte Schwellungen bei Hautkrankheiten nehmen dadurch ab.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.