Desloratadin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.09.2017

Allgemeines

Desloratadin wird eingesetzt, um allergische Reaktionen des Körpers, insbesondere den Juckreiz der Haut und Verstopfungen der Nase, zu lindern. Der Wirkstoff findet Anwendung bei:
  • Heuschnupfen
  • der so genannten allergischen Rhinitis
  • chronischer Nesselsucht (Urtikaria) ohne offensichtlich erkennbare Ursache (ideopathisch).

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • allergische Beschwerden behandeln
  • Juckreiz lindern
  • Quaddelbildungen vermindern
  • Verstopfungen der Nase lindern
  • Bronchien erweitern.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Desloratadin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Desloratadin nicht verwendet werden?

Besteht eine Überempfindlichkeit gegen Desloratadin oder Loratadin, darf das Arzneimittel nicht angewendet werden.

Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung sollten Desloratadin nur unter besonderer ärztlicher Kontrolle anwenden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Desloratadin sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nach Möglichkeit nicht angewendet werden. Es existieren keine ausreichenden Untersuchungen für diese Patientengruppe. Im Tierversuch ergaben sich allerdings bisher keine Hinweise auf Schädigungen des Ungeborenen.

Da Desloratadin in die Muttermilch übergehen kann, wird die Anwendung bei stillenden Müttern nicht empfohlen. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Desloratadin werden abhängig von der Arzneiform von den Herstellern unterschiedliche Angaben zur Anwendung bei Kindern gemacht.

Für den Saft konnten Unbedenklichkeit und Wirksamkeit für Kinder unter einem Jahr bislang nicht nachgewiesen werden. Kinder unter einem Jahr sollten Desloratadin in Saftform daher nicht erhalten. Schmelztabletten haben eine Altersgranze ab sechs Jahren, abhängig vom Wirkstoffgehalt. Filmtabletten sind erst für Kinder ab zwölf Jahren geeignet.

Welche Nebenwirkungen kann Desloratadin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Desloratadin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit.
bei Kindern unter zwei Jahren:
Durchfall; Fieber; Schlaflosigkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit; Kopfschmerzen.

Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen; Atemnot; Juckreiz; Hautausschlag; Herzklopfen; Herzrasen (Tachykardie); Bauchschmerzen; Übelkeit und Erbrechen; Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung; Durchfall; Leberwerterhöhung; Bilirubin-Erhöhung; Schwindel; Schläfrigkeit; Schlaflosigkeit; Leberentzündung (Hepatitis); Muskelschmerzen.

Besonderheiten:
Kinder scheinen auf den Wirkstoff manchmal mit starker Appetitsteigerung und Gewichtszunahme zu reagieren.

Welche Wechselwirkungen zeigt Desloratadin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Auf die Einnahme von Alkohol sollte vorsichtshalber verzichtet werden. Auch wenn Desloratadin zu den nicht müde machenden H1-Antihistaminika gehört, ist eine verstärkte Müdigkeit oder Benommenheit nicht auszuschließen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Während der Behandlung auf Alkohol verzichten.
  • Selten tritt Benommenheit auf, so dass die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein kann.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Desloratadin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Desloratadin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Desloratadin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Desloratadin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Desloratadin gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Desloratadin

Desloratadin wird eingesetzt, um allergische Reaktionen des Körpers, insbesondere den Juckreiz der Haut und Verstopfungen der Nase, zu lindern. Der Wirkstoff findet Anwendung bei:
  • Heuschnupfen
  • der so genannten allergischen Rhinitis
  • chronischer Nesselsucht (Urtikaria) ohne offensichtlich erkennbare Ursache (ideopathisch).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Desloratadin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Desloratadin

Desloratadin gehört zur Gruppe der H1-Antihistaminika. Wie alle Wirkstoffe dieser Gruppe lindert auch Desloratadin allergische Beschwerden. Dadurch können Juckreiz und Verstopfungen der Nase sowie auch Heuschnupfen behandelt werden.

Desloratadin leitet sich von dem älteren Wirkstoff Loratadin her, dessen wirksames Stoffwechselprodukt es ist. Desloratadin vermindert allergische Reaktion des Körpers und wirkt deutlich stärker als Loratadin.

Desloratadin hemmt entzündliche Reaktionen, indem es die Freisetzung von verschiedenen entzündungsvermittelnden Substanzen aus den so genannten Mastzellen verhindert. Über diesen Mechanismus wirkt es sich positiv auf eine verstopfte und laufende Nase bei der allergischen Rhinitis aus. Es hemmt den Juckreiz und die Quaddelbildung bei chronischer Nesselsucht (Urtikaria). Es wirkt zudem bronchienerweiternd.

Da es nicht in das zentrale Nervensystem, also das Gehirn, eindringt, hat es nur eine geringe oder fast keine ermüdende Wirkung. Seine Wirkung hält etwa 24 Stunden lang vor.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.