Clobetasol
Allgemeines
Clobetasol wird zur kurzfristigen örtlichen Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen (Entzündungen) eingesetzt, bei denen die äußerliche Anwendung von Glukokortikoiden mit sehr starker Wirkung notwendig ist.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Entzündungen der Haut hemmen
- Schuppenflechte behandeln
- Ekzeme behandeln
- Beschwerden bei Knötchenflechte, Weißfleckenkrankheit und Pustulosis palmaris et plantaris lindern
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Clobetasol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Clobetasol nicht verwendet werden?
Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Clobetasol, bei bakteriellen Hauterkrankungen wie Akne, entzündeten Ekzemen, Hautveränderungen aufgrund einer Tuberkulose und Syphilis sowie durch Viren verursachten (viralen) Hauterkrankungen wie Lippenherpes oder Windpocken nicht eingesetzt werden.
Ebenso darf Clobetasol nicht angewandt werden bei Hautreaktionen infolge von Impfungen, Pilzerkrankungen, durch Parasiten verursachten (parasitären) Erkrankungen, chronischen Hautveränderungen wie Rosazea, Entzündungen im Gesichtsbereich (Dermatitis perioralis), Gürtelrose, ausgedehnten Formen der chronischen Schuppenflechte sowie bei Juckreiz im After- und Genitalbereich.
Im Augenbereich darf der Wirkstoff nicht verwendet werden, da die Gefahr einer Augeninnendruckerhöhung (grüner Star, auch Glaukom genannt) besteht. Auch unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverbänden) darf Clobetasol-17-propionat nicht aufgetragen werden.
Daneben sollte eine großflächige (mehr als zehn bis 20 Prozent der Körperoberfläche) oder lang andauernde (länger als zwei bis drei Wochen) Behandlung insbesondere bei älteren Menschen vermieden werden. Ist eine großflächige oder lang andauernde Behandlung im Einzelfall erforderlich, muss eine sorgfältige Therapieüberwachung durch den Arzt gewährleistet sein.
Eine besonders sorgfältige Überwachung muss erfolgen bei der Anwendung von Clobetasol im Gesicht, am Hals, in Hautfalten, im After- und Genitalbereich, auf nässenden Hautflächen, Schrunden und Geschwürbildungen.
Auch bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen und Patienten mit einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) erfordert die Behandlung mit dem Wirkstoff eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Clobetasol darf während den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nicht angewendet werden.
Bei großflächiger, langfristiger Anwendung oder unter dicht verschlossenen Verbänden besteht die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper der Mutter aufgenommen wird. Clobetasol kann dann über den Mutterkuchen (Plazenta) zum Ungeborenen gelangen und dieses schädigen. Deshalb sollte während der restlichen Schwangerschaftsmonate der Wirkstoff nur in dringenden Fällen nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung, nur kurzfristig und so kleinflächig wie möglich auf die Haut aufgetragen werden. Die Hautbehandlung mit Clobetasol unter dicht verschlossenen Verbänden ist dabei zu vermeiden.
Ein Übergang des Wirkstoffes in die Muttermilch ist bisher nicht bekannt. Dennoch sollte Clobetasol während der Stillzeit nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden. Insbesondere sollten stillende Mütter den Wirkstoff nicht im Brustbereich auftragen, um einen direkten Kontakt des Säuglings mit dem Wirkstoff zu vermeiden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Über die Anwendung von Clobetasol machen Die Hersteller unterschiedliche Angaben. Es ist also für das jeweilige Medikament die Packungsbeilage zu beachten oder der Arzt zu befragen.
Welche Nebenwirkungen kann Clobetasol haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Clobetasol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Seltene Nebenwirkungen:
örtliche Reizerscheinungen der Haut wie Rötungen, Brennen, Juckreiz, Hautaustrockung, Kontaktallergie.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dünnerwerden der Haut (Atrophie), Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien), Ausbildung von Hautstreifen (Striae distensae).
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Erweiterung oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien), Hautveränderungen wie Steroidakne, periorale Dermatitis, vermehrte Körperbehaarung (Hypertrichose), Entzündungen der Haarfollikel (Follikulitis), flächenhafte Hautblutungen (Ekchymosen), Hautgrießbildung (Milienbildung).
Besonderheiten:
Die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, steigt mit der Behandlungsdauer, mit der Größe der behandelten Hautstelle sowie bei der Anwendung unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverband).
Bei Behandlung der Schuppenflechte kann es in seltenen Fällen zu einer Verschlechterung der zu behandelnden Krankheitszeichen und zu einer pustulösen Psoriasis kommen.
Bei großflächiger oder langfristiger Anwendung besteht zudem die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper aufgenommen wird und Nebenwirkungen verursacht wie beispielsweise eine Erhöhung der Glukokortikoid-Menge im Blut (Cushing-Syndrom) oder Störungen des Hormonhaushaltes, die sich in der Regel nach Beendigung der Behandlung schnell wieder normalisieren.
Welche Wechselwirkungen zeigt Clobetasol?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Es sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen für Clobetasol bekannt.
Bei stark vorgeschädigter Haut sind dennoch unter ungünstigen Behandlungs- und Aufnahmebedingungen (Resorptionsverhältnissen) Wechselwirkungen mit Schleifendiuretika oder blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen (Antikoagulantien) möglich, die die Nebenwirkungen der genannten Wirkstoffe verstärken.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Das Medikament darf nicht im Augenbereich verwendet werden.
- Es wird empfohlen, nach der Anwendung des Medikaments die Hände zu waschen (wenn nicht die Hände behandelt werden).
- Wegen der starken Wirkung des Medikaments sind die Dosierungs- und Anwendungsvorschriften des Arztes genau zu befolgen.
- Bei Auftreten einer Infektion oder allergischen Reaktion ist die örtliche Behandlung mit dem Medikament sofort abzubrechen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Clobetasol?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Clobetasol enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Clobetasol
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Clobetasol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Clobetasol gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Clobetasol
Clobetasol wird zur kurzfristigen örtlichen Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen (Entzündungen) eingesetzt, bei denen die äußerliche Anwendung von Glukokortikoiden mit sehr starker Wirkung notwendig ist.
Dies sind beispielsweise Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), akute und chronische Ekzeme, Knötchenflechte (Lichen ruber planus), Weißfleckenkrankheit (Lichen sclerosus et atrophicus) und die schubweise verlaufende Hauterkrankung an den Fußsohlen und Handflächen Pustulosis palmaris et plantaris.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clobetasol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Clobetasol
Der Wirksoff Clobetasol ist ein Glukokortikoid mit sehr starker Wirkung und wird beispielsweise zur Behandlung von Schuppenflechte und Ekzemen angewandt.
Clobetasol bindet an Rezeptoren im Inneren des Hautgewebes, wo es bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz beinflusst. Dabei wirkt Clobetasol insbesondere auf körpereigene Eiweißstoffe, die unter anderem Entzündungsreaktionen, aber auch die Immunabwehr des Körpers verringern. Dadurch erklärt sich die stark entzündungshemmende und antiallergische Wirkung des Wirkstoffs.
Daneben wirkt Clobetasol direkt auf die Zellwände der Haut, indem es diese stabilisiert und den Wasseraustritt in das Gewebe hemmt. Entzündungsbedingte Schwellungen bei Hautkrankheiten nehmen dadurch ab.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.