Brimonidin
Allgemeines
Brimonidin wird in Form von Augentropfen eingesetzt, um den erhöhten Augeninnendruck bei grünem Star zu senken, und zwar speziell bei der Sonderform des Offenwinkelglaukoms. Brimonidin kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn eine Therapie mit Betablockern nicht vertragen wird oder der Einsatz eines anderen Wirkstoffes zur Senkung des Augeninndruckes alleine nicht den gewünschten Erfolg erzielt.
Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?
- erhöhten Augeninnendruck bei grünem Star senken
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Brimonidin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Brimonidin nicht verwendet werden?
Der Wirkstoff darf nicht gleichzeitig angewendet werden mit MAO-Hemmern, trizyklischen Antidepressiva und Mianserin gegen Depressionen sowie bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff.
Nur unter sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung sollte Brimonidin eingesetzt werden bei schweren oder unbehandelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Gefäßerkrankungen (Minderdurchblutung von Gehirnarterien oder Herzkranzgefäßen, Raynaud-Syndrom, Winiwarter-Buerger-Syndrom) sowie bei Absinken des Blutdrucks im Stehen (Orthostase-Syndrom). Gleiches gilt für den Einsatz von Brimonidin bei beeinträchtigter Leber- oder Nierenfunktion.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft sollte der Wirkstoff nur angewendet werden, wenn der Arzt dies für unbedingt erforderlich hält. Bei stillenden Frauen darf der Wirkstoff nicht zum Einsatz kommen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Brimonidin sollte bei Kindern unter zwölf Jahren nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden. Bei Neugeborenen und Kleinkindern unter zwei Jahren ist der Einsatz des Wirkstoffs verboten.
Welche Nebenwirkungen kann Brimonidin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Brimonidin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Verstärkung der Augendurchblutung, Augenbrennen, Augenstechen, Verschwommensehen, Fremdkörpergefühl im Auge, allergische Augenreaktionen, Augenjucken, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Müdigkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Augenhornhautschädigungen, Lichtempfindlichkeit, Augenschmerzen, trockene Augen, tränende Augen, Augenlidwassereinlagerung, Bindehautblässe, Augenreizung, Veränderung des Sehvermögens, Bindehautentzündung, Atemwegsbeschwerden, Schwindelgefühl, Magenbeschwerden, Darmbeschwerden, Veränderung des Geschmacksempfindens, Schwächegefühl.
Seltene Nebenwirkungen:
Depressionen, allergische Reaktionen, Atemnot, Nasentrockenheit, Herzklopfen, Blutdruckveränderungen, Schlafstörungen (Schlaflosigkeit).
Welche Wechselwirkungen zeigt Brimonidin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Brimonidin und anderen Wirkstoffen, wie beispielsweise Alkohol, Schlafmitteln, opioiden Schmerzmitteln, Beruhigungsmitteln oder Narkosemitteln (Anästhetika), kann der dämpfende Effekt auf das Gehirn verstärkt werden.
Es kann zu einer gegenseitigen Verstärkung und Verlängerung der Wirkung kommen, wenn Brimonidin zusammen mit Chlorpromazin, Methylphenidat oder Reserpin verwendet wird.
Brimonidin kann zusammen mit blutdrucksenkenden Wirkstoffen oder Herzglykosiden zu einem Blutdruckabfall führen.
Besondere ärztliche Überwachung und gegebenenfalls die Anpassung der Dosis sind erforderlich bei gleichzeitiger Anwendung anderer Wirkstoffe, die auf das vegetative Nervensystem wirken. Dazu gehören beispielsweise Adrenorezeptor-Agonisten oder Adrenorezeptor-Antagonisten wie Isoprenalin und Prazosin.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Die Behandlung sollte beim Auftreten allergischer Reaktionen am Auge wie Rötung, Schmerzen und Juckreiz abgebrochen werden.
- Das Medikament ist nicht für die Behandlung von Neugeborenen und Kindern unter zwei Jahren geeignet.
- Das Medikament sollte bei Patienten mit Depressionen und Hirnleistungsstörungen vom Arzt nur vorsichtig eingesetzt werden.
- Bei Patienten mit einer Beeinträchtigung der Herz-Kreislauf-Funktion (Mangeldurchblutung der Finger und Zehen, Schwindel bei Körperlageveränderung, Blutgefäßverstopfungen und -entzündungen) sollte das Medikament vom Arzt nur vorsichtig angewendet werden.
- Ärztliche Vorsicht ist bei der Behandlung von Patienten mit Einschränkungen der Leber- und/oder Nierenfunktion geboten.
- Der Wirkstoff kann durch Verminderung der Reaktionsfähigkeit die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Das gilt insbesondere nachts oder bei verminderter Beleuchtung durch zusätzliche Verschlechterung des Sehvermögens.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Brimonidin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Brimonidin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Brimonidin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Brimonidin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Brimonidin gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Brimonidin
Brimonidin wird in Form von Augentropfen eingesetzt, um den erhöhten Augeninnendruck bei grünem Star zu senken, und zwar speziell bei der Sonderform des Offenwinkelglaukoms. Brimonidin kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn eine Therapie mit Betablockern nicht vertragen wird oder der Einsatz eines anderen Wirkstoffes zur Senkung des Augeninndruckes alleine nicht den gewünschten Erfolg erzielt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Brimonidin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Brimonidin
Brimonidin gehört zur Wirkstoffgruppe der Alpha-Sympathomimetika und wird ausschließlich in Form von Augentropfen verwendet. Es wirkt speziell an den Alpha-Rezeptoren im Bereich des Auges. Alpha-Rezeptoren sind spezielle Bindungsstellen der sympathischen Fasern des vegetativen Nervensystems, die normalerweise durch die körpereigenen Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin aktiviert werden. Brimonidin ahmt die Funktion dieser körpereigenen Botenstoffe an den Rezeptoren nach und bewirkt damit deren Aktivierung, aber stärker und gezielter. Es werden nur die so genannten Alpha-2-Rezeptoren erregt, wodurch die Produktion von Kammerwasser sinkt und das Kammerwasser besser aus dem Auge abfließen kann. So wird eine Senkung des Augeninnendrucks erreicht. Anderweitig kommt es nicht zur Weitstellung der Pupille und auch die Durchblutung der Netzhaut wird nicht behindert.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.