Benzbromaron
Allgemeines
Benzbromaron wird bei erhöhten Harnsäurespiegeln im Blut (Hyperurikämie) eingesetzt, sofern eine purinarme Ernährung nicht ausreicht und die Behandlung mit Allopurinol nicht möglich ist oder keinen Erfolg zeigt.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- akuten Gichtanfällen vorbeugen
- Harnsäurekonzentration im Blut senken
- Harnsäureausscheidung über die Nieren beschleunigen
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Benzbromaron im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Benzbromaron nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegenüber Benzbromaron, in der Schwangerschaft und im Verlauf eines akuten Gichtanfalls darf das Mittel nicht angewendet werden.
Nicht geeignet ist Benzbromaron für Patienten, bei denen die Nierenfunktion gestört ist, da es bei ihnen nicht ausreichend wirkt. Auch bei einer Veranlagung zur Bildung von Nierensteinen oder bei erhöhten Harnsäurewerten im Blut als Folge von Erkrankungen des blutbildenden Systems darf das Mittel nicht eingesetzt werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Benzbromaron darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da keine Erfahrungen am Menschen bestehen und Tierversuche Hinweise auf Fehlbildungen des Embryos ergeben haben.
Es ist nicht bekannt, ob Benzbromaron in die Muttermilch übergeht. Sicherheitshalber sollten Stillende auf die Einnahme verzichten bzw. vor der Einnahme abstillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Anwendung bei Kindern unter 14 Jahren ist nicht untersucht und wird daher nicht empfohlen.
Welche Nebenwirkungen kann Benzbromaron haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Benzbromaron. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit, Brechreiz, Völlegefühl, Durchfall.
Seltene Nebenwirkungen:
Nesselsucht.
Vereinzelte Nebenwirkungen:
Bindehautentzündung, allergisch bedingte Hautreaktionen, Kopfschmerzen, vorübergehende Impotenz, vermehrter Harndrang, Hepatitis.
Besonderheiten:
Bei Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwächegefühl und Gelbsucht muss die Behandlung sofort abgesetzt werden. Die Leberwerte müssen vom Arzt kontrolliert werden.
Als Reaktion auf den Wirkstoff ist zu Beginn der Einnahme ein Gichtanfall möglich, da körpereigene Harnsäure-Depots mobilisiert werden. Infolge der vermehrten Harnsäureausscheidung kann es zur Bildung von Harnsteinen in der Niere und den Harnwegen kommen.
Welche Wechselwirkungen zeigt Benzbromaron?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Durch die gleichzeitige Einnahme der schmerzstillenden und entzündungshemmenden Salicylate oder durch Sulfinpyrazon, einem ähnlich wie Benzbromaron wirkenden Gichtmittel, wird die Wirksamkeit von Benzbromaron herabgesetzt.
Auch die Wirkung von Mitteln gegen Tuberkulose kann durch Benzbromaron verändert sein.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bei Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwächegefühl und Gelbsucht die Behandlung abbrechen.
- Um eine Gelbsucht sicher auszuschließen, sollten vor und während der Therapie die Leberwerte kontrolliert werden.
- Auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr während der Behandlung achten, um die Nieren gut zu durchspülen und das Auskristallisieren von Harnsäure zu verhindern.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Benzbromaron?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Benzbromaron enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Benzbromaron
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Benzbromaron. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Gichtmittel, zu welcher der Wirkstoff Benzbromaron gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Benzbromaron
Benzbromaron wird bei erhöhten Harnsäurespiegeln im Blut (Hyperurikämie) eingesetzt, sofern eine purinarme Ernährung nicht ausreicht und die Behandlung mit Allopurinol nicht möglich ist oder keinen Erfolg zeigt.
Gemeint sind hier vor allem erhöhte Harnsäurespiegel, die in Zusammenhang mit Gichterkrankungen auftreten.
Daneben wird Benzbromaron erfolgreich bei Krebserkrankungen eingesetzt, bei denen es infolge einer Chemo- oder Strahlentherapie zu einem schnellen Anstieg der Harnsäurewerte kommt. Dies hängt damit zusammen, dass durch den schnellen Zellzerfall sehr viele Purine freigesetzt werden, die der Körper zu Harnsäure abbaut.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Benzbromaron sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Benzbromaron
Benzbromaron hemmt in der Niere die Wiederaufnahme von Harnsäure in das Blut und bewirkt so, dass sie vermehrt mit dem Urin ausgeschieden wird. Weil sich die Harnsäure dadurch verstärkt im Urin anreichert, ist es wichtig, viel zu trinken, damit die Nieren gut durchgespült werden. So lässt sich vermeiden, dass sich Harnsäurekristalle in der Niere und den ableitenden Harnwegen bilden.
Darüber hinaus wird auch bereits im Körper abgelagerte Harnsäure durch Benzbromaron wieder mobilisiert und kann dann ebenfalls über die Nieren ausgeschieden werden.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.