Azelastin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 01.11.2007

Allgemeines

In Tabletten und als Nasentropfen oder Nasenspray wird Azelastin eingesetzt zur Behandlung der Symptome des jahreszeitlich bedingten und des ganzjährigen allergischen Schnupfens (Heuschnupfen).

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Azelastin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Azelastin nicht verwendet werden?

Ist der Patient überempfindlich gegen Azelastin, darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es ist nicht bekannt, ob Azelastin einem Ungeborenen schaden kann. Schwangere sollten den Wirkstoff daher in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft weder eingenommen, als Nasenspray(-tropfen) oder Augentropfen angewendet werden. In der übrigen Zeit sollte vor der Anwendung ein Arzt befragt werden.

Azelastin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Während der Stillzeit wird die Einnahme von Azelastin aus diesem Grund nicht empfohlen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter vier Jahren sollten nicht mit dem Wirkstoff behandelt werden.

Kinder über vier Jahren dürfen Azelastin als Augentropfen nur bei jahreszeitlich bedingter allergischer Bindehautentzündung und als Tabletten erhalten, jedoch nicht als Nasentropfen.

Kinder über sechs Jahre dürfen sowohl Nasentropfen wie auch Tabletten mit Azelastin erhalten. Der Einsatz von Azelastin-Augentropfen ist nur bei der jahreszeitlich bedingten allergischen Bindehautentzündung erlaubt, nicht bei der ganzjährigen.

Kinder ab zwölf Jahren können auch gegen die ganzjährige allergische Bindehautentzündung Augentropfen erhalten und andere Allergieformen mit Azelastin in Tabletten- oder Nasentropfenform bekämpfen.

Welche Nebenwirkungen kann Azelastin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Azelastin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
bei Nasenspray oder -tropfen: bitterer Geschmack (bei falscher Anwendung)
bei Tabletten: Schläfrigkeit, Müdigkeit, Mundtrockenheit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
bei Nasenspray oder -tropfen: Reizung der bereits entzündlich veränderten Nasenschleimhaut (Brennen, Kribbeln), Niesen, Nasenbluten.
bei Augentropfen: leichte Augenreizungen.
bei Tabletten: bitterer Geschmack.

Seltene Nebenwirkungen:
bei Nasenspray oder -tropfen: Übelkeit.
bei Augentropfen: bitterer Geschmack im Mund.
bei Tabletten: Leber-Enzym-Wertanstieg.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
bei Nasenspray oder -tropfen: Überempfindlichkeitsreaktionen (Rötung, Schwellung, Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht), Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Erschöpfung, Schwindel, Schwächegefühl
bei Augentropfen: allergische Reaktionen.
bei Tabletten: Überempfindlichkeitsreaktion, Hautausschlag.

Welche Wechselwirkungen zeigt Azelastin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Für die Anwendungsformen am Auge und an der Nase wurden bisher keine Wechselwirkungen festgestellt.

in Tablettenform kann Azelastin die beruhigende Wirkung anderer Wirkstoffe (Schlafmittel, andere H1-Antihistaminika, opioide Schmerzmittel) sowie von Alkohol verstärken.

Eine mögliche Wechselwirkung mit dem Magenmittel Cimetidin ist bei gleichzeitiger Einnahme nicht ganz auszuschließen, eventuell sollte auf einen anderen H2-Rezeptorenblocker gewechselt werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Nasentropfen und Tabletten, manchmal auch die Augentropfen, können das Reaktionsvermögen so weit einschränken, dass Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Azelastin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Azelastin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Azelastin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Azelastin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Azelastin gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Azelastin

In Tabletten und als Nasentropfen oder Nasenspray wird Azelastin eingesetzt zur Behandlung der Symptome des jahreszeitlich bedingten und des ganzjährigen allergischen Schnupfens (Heuschnupfen).

In Augentropfen dient der Wirkstoff bei Erwachsenen und Kindern ab vier Jahren der Behandlung und Vorbeugung der Symptome der jahreszeitlich bedingten allergischen Bindehautentzündung. Bei Erwachsenen und Kindern ab zwölf Jahren wird er zur Behandlung der Beschwerden der ganzjährigen Bindehautentzündung eingesetzt.

Azelastin kann auch zur unterstützenden Behandlung von Nasennebenhöhlenentzündung verwendet werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Azelastin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Azelastin

Azelastin zeigt die für die Wirkstoffgruppe der H1-Antihistaminika typischen Effekte. Es unterdrückt die Wirkung des Botenstoffes Histamin, der wesentlich an Entzündungen und allergischen Vorgängen beteiligt ist. Darüber hinaus wirkt Azelastin auch auf weitere Stoffe, die der Körper in der frühen und späten Phase von Allergien ausschüttet wie zum Beispiel Leukotriene und Serotonin.

Durch die Blockade aller dieser Entzündungsvermittler sorgt Azelastin für eine Abnahme der Entzündungszeichen wie Schwellung, Rötung und Juckreiz bei der allergisch bedingten Bindehautentzündung und stoppt Schwellung und gesteigerte Sekretabsonderung zum Beispiel der Nasenschleimhäute bei allergischem Schnupfen.

Bei der Nasennebenhöhlenentzündung sorgt Azelastin für eine Abschwellung der Schleimhaut in den Verbindungsgängen zur Nase. So kann das angestaute Sekret aus den Nasennebenhöhlen abfließen und der schmerzhafte Druck schwindet. Außerdem wird die Entzündungsreaktion in den Nasennebenhöhlen unterdrückt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.