Arnika

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 26.06.2008

Allgemeines

Auszüge aus Arnikablüten werden äußerlich zur Wundbehandlung und Wundpflege bei stumpfen Verletzungen wie beispielsweise Prellungen, Blutergüssen, Verstauchungen und Sportverletzungen eingesetzt. Dazu zählen auch Muskel- und Sehnenzerrungen sowie Faserrisse.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Oberflächliche Venenerkrankungen behandeln
  • Prellungen und Verstauchungen behandeln
  • Rheumatische Beschwerden mindern
  • Äußerliche Entzündungen lindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Arnika im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Arnika nicht verwendet werden?

Arnika darf nicht bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern wie zum Beispiel Kamille, Schafgarbe und Ringelblume angewandt werden.

Außer in homöopathischen Dosen sollten Arnika-Präparate keine innerliche Verwendung finden, da sie in Konzentrationen, die die homöopathischen übersteigen, giftig wirken. Schwindel, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und Muskelzittern, schlimmstenfalls sogar Atemlähmung und Herzstillstand können die Folge sein.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Über die Gefahren in Zusammenhang mit der Arnika-Verwendung während Schwangerschaft und Stillzeit gibt es keine klinischen Studien. Daher sollte das Präparat prinzipiell nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Kinder gelten keine besonderen Anwendungsbeschränkungen.

Welche Nebenwirkungen kann Arnika haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Arnika. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei längerer Anwendung:
Hautentzündung mit Schwellungen, Bläschenbildung, Ausschlag.

Bei Überdosierung:
Bläschenbildung, Nekrose.

Welche Wechselwirkungen zeigt Arnika?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Der Wirkstoff darf nicht über längere Zeit oder in höherer Dosierung angewendet werden
  • Das Medikament ist nur äußerlich und auf intakter Haut anzuwenden.
  • Innerlich darf der Wrikstoff nur in homöopathischen Dosen eingesetzt werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Arnika?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Arnika enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Arnika

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Arnika. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Venenmittel, zu welcher der Wirkstoff Arnika gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Arnika

Auszüge aus Arnikablüten werden äußerlich zur Wundbehandlung und Wundpflege bei stumpfen Verletzungen wie beispielsweise Prellungen, Blutergüssen, Verstauchungen und Sportverletzungen eingesetzt. Dazu zählen auch Muskel- und Sehnenzerrungen sowie Faserrisse.

Daneben wird Arnika bei Venenerkrankungen wie oberflächlichen Venenentzündungen verwendet.

Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Entzündungen der Haut oder im Mund- und Rachenraum und die Behandlung von Entzündungen nach Insektenstichen.

Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
dient Arnika äußerlich eingesetzt zur Linderung der Symptome.

Innerlich darf Arnika ausschließlich in homöopathischen Dosierungen eingesetzt werden. In höherer Konzentration (zum Beispiel in einem Tee) kann Arnika Atemnot, Herzrasen und Kreislaufzusammenbruch sowie eine Magen-Darm-Entzündung hervorrufen.

Als homöopathische Tropfen oder Injektion dient Arnika gemäß der Anthroposophie der Anregung und Harmonisierung der Stoffwechsel- und Formprozesse bei Gewebs- und Organschädigungen, besonders nach Unfällen und bei Störungen der Blutversorgung. Anwendungsgebiete sind Einschränkungen der willkürlichen Beweglichkeit, Muskelkater, Zerrungen, Quetschungen, aber auch Angina Pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall, Gehirnerschütterung, multiple Sklerose und Spätfolgen schwerer seelischer Erlebnisse.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Arnika sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Arnika

Die Arnika-Pflanze (Arnica montana), auch Berg-Wohlverleih oder Johannisblume genannt, gehört zur Familie der Korbblütengewächse und ist schon seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt. Alle Teile der Pflanze enthalten die Wirkstoffe Arnicin und Helenalin sowie zahlreiche so genannte Flavonoide und ätherische Öle.

Flavonoide und ätherische Öle sind wahrscheinlich für die antiseptische Wirkung von Arnikatinkturen verantwortlich. Die Wirkung auf die oberflächlichen venösen Blutgefäße und die Abheilung von Blutergüssen werden hingegen vor allem dem Helenalin zugeschrieben. Der Wirkungsmechanismus des Helenalin ist im Tierexperiment erforscht worden und liegt in einer Hemmung von Entzündungsprozessen und der Bildung von Ödemen.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.