Alendronsäure
Allgemeines
Alendronsäure wird vor allem zur Behandlung von Knochenschwund (Osteoporose) eingesetzt. Zielgruppe sind Frauen nach den Wechseljahren (Postmenopause) sowie Männer mit Störungen im Knochenaufbau.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Knochenabbau hemmen
- Knochendichte erhöhen
- Knochenbruchrisiko senken.
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Alendronsäure im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Alendronsäure nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Alendronsäure dürfen alendronsäurehaltige Medikamente nicht eingenommen werden. Eine Anwendung sollte auch bei Krankheiten an der Speiseröhre sowie bei Fehlfunktionen der Niere unterbleiben.
Nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Alendonsäure eingesetzt werden bei Schluckstörungen, Veränderungen der Schleimhaut in der Speiseröhre (Barrett-Ösophagus), Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) und Entzündungen am Zwölffingerdarm geboten. Eine Calciumunterverorgung im Blut (Hypokalzämie), Magenblutungen, Vitamin-D-Mangel, chirurgische Eingriffe an Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre sind vor Therapiebeginn auszuschließen.
Patienten, die nicht mindestens 30 Minuten aufrecht stehen oder sitzen können, dürfen alendronsäurehaltige Medikamente nicht verwenden. Es besteht im Liegen nach Einnahme die Gefahr einer Speiseröhrenreizung.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Anwendung an Schwangeren und Stillenden ist nicht zulässig, weil bisher zu wenig Erfahrungen vorliegen. Im Tierversuch wurden bisher allerdings keine schädigenden Wirkungen auf das Ungeborene festgestellt. Da nicht bekannt ist, ob Alendronsäure in die Muttermilch übergeht, muss abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für Alendronsäure sowie alle anderen Bisphosphonate gibt es bisher noch zu wenig Erfahrung in der Anwendung an Kindern. Daher darf Alendronsäure nicht bei Kindern angewendet werden.
Welche Nebenwirkungen kann Alendronsäure haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Alendronsäure. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Speiseröhrenentzündung (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung); Calciummangel im Blut; Phosphatmangel im Blut.
Häufige Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen; Magenreizung; Schluckstörungen; Brustschmerzen; Sodbrennen; Völlegefühl; Verstopfung; Durchfall; Blähungen; Übelkeit und Erbrechen; Schädigung der Speiseröhrenschleimhaut; Muskelschmerzen; Kopfschmerzen; Knochenschmerzen; Gelenkschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautausschlag; Hautrötung; Hautschwellung; Juckreiz; Augenhautentzündung; Magenentzündung; Zwölffingerdarmentzündung; Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre; Blutungen des Verdauungstraktes; Speiseröhrenverengung; Rachengeschwüre.
Seltene Nebenwirkungen:
Kieferknochenschwund; Fieber.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Erhöhung der Leberwerte; örtliche Schleimhautreizungen in Mundhöhle und Rachen.
Besonderheiten:
Möglicherweise kann Alendronsäure schwere Knochen-, Gelenk-, und/oder Muskelschmerzen mit teilweise starken Einschränkungen der Beweglichkeit auslösen. Die Beschwerden traten nach einem Tag bis zu mehreren Monaten oder gar Jahren nach Therapiebeginn auf und gingen bei den meisten Patienten nach dem Absetzen der Therapie zurück. Das Arzt sollte beim Auftreten solcher Schmerzen verständigt werden und muss dann entscheiden, ob die Behandlung vorübergehend oder dauerhaft abgesetzt werden muss.
In den letzten Jahren sind bei einer Langzeitanwendung von Bisphosphonaten immer wieder Oberschenkelbrüche an ungewöhnlicher Stelle beobachtet worden. Bei irgendwelchen Bedenken und vor allem bei Auftreten von Schmerzen im Oberschenkelbereich sollten die Patienten daher Kontakt zu ihrem Arzt aufnehmen.
Die Einnahme des Wirkstoffes kann ein erhöhtes Risiko für Entzündungen der Regenbogenhaut (Uveitis) oder der Lederhaut (Skleritis) zur Folge haben. Treten gerötete Augen, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit auf, sollte ein Arzt befragt werden.
Welche Wechselwirkungen zeigt Alendronsäure?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Die Aufnahme von Alendronsäure in den Körper kann durch Nahrungsmittel und Getränke verringert werden. Dies kann auch geschehen bei Einnahme von Calcium, Magnesium oder Eisen (Mineralstoffe) sowie bei säurebindenden Mitteln (Antazida) und einigen anderen Arzneimitteln.
Daher muss nach der Einnahme von Alendronsäure in jedem Fall ein zeitlicher Abstand von 30 Minuten eingehalten werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Während der Behandlung mit dem Medikament ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle des Blutbildes erforderlich.
- Das Medikament darf nicht bei frischen Knochenbrüchen angewendet werden.
- Die Einnahme des Medikaments sollte in aufrechter Position erfolgen und man sollte sich danach 30 Minuten lang nicht hinlegen.
- Während der Behandlung muss eine ausreichende Calcium- und Vitamin-D3-Versorgung sichergestellt sein (eventuell durch entsprechende Medikamente).
- Bei Auftreten von Schmerzen im Oberschenkelbereich sollte ein Arzt befragt werden.
- Bei Auftreten von Rötungen, Schmerzen oder Lichtempfindlichkeit der Augen ist sofort ein Arzt zu befragen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Alendronsäure?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Alendronsäure enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Alendronsäure
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Alendronsäure. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Bisphosphonate, Osteoporose-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Alendronsäure gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Alendronsäure
Alendronsäure wird vor allem zur Behandlung von Knochenschwund (Osteoporose) eingesetzt. Zielgruppe sind Frauen nach den Wechseljahren (Postmenopause) sowie Männer mit Störungen im Knochenaufbau.
Bei Patienten, die Alendronsäure einnehmen, sind Blutbild, Leberfunktion, Nierenfunktion, Calcium- und Phosphatspiegel im Blut regelmäßig zu kontrollieren.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Alendronsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Alendronsäure
Alendronsäure gehört zur Gruppe der Bisphosphonate. Wie alle Wirkstoffe dieser Gruppe verstärkt auch die Alendronsäure das Knochenmaterial. Dadurch kann der Knochenabbau gehemmt, die Knochendichte erhöht und das Knochenbruchrisiko gesenkt werden.
Alendronsäure hemmt schon in niedriger Dosierung das Wirken der Osteoklasten. Dadurch wird beispielsweise die Häufigkeit von Wirbelkörperbrüchen um bis zu 50 Prozent gesenkt.
Innerhalb von drei Jahren kann sich die Knochendichte durch die Einnahme von Alendronsäure um drei bis sieben Prozent erhöhen.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.