Nasenkorrektur: Was müssen Sie wissen?
Egal ob aus optischen oder medizinischen Gründen – oder beidem: Bei einer Nasenkorrektur geht es darum, die Strukturen der Nase zu verändern. Ob die Krankenkasse zumindest einen Teil der Kosten dafür deckt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Was gibt es zu beachten?
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Gründe für eine Nasenkorrektur
Die Atemluft erwärmen und filtern, Resonanzräume für die Stimme bieten und nicht zuletzt der Geruchssinn: Die Nase erfüllt einige wichtige Funktionen. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, liegt sie zentral in unserem Gesicht. Menschen, die mit der Optik ihrer Nase unzufrieden sind, macht diese markante Position allerdings nicht gerade glücklich. Manche von ihnen entscheiden sich daher für eine Nasenkorrektur.
In der Fachsprache sind Eingriffe dieser Art auch als Nasenplastik oder Rhinoplastik bekannt. Dank moderner Techniken gibt es dabei wenig Grenzen: Die Nase lässt sich verkleinern, vergrößern oder begradigen, auch die Form der Nasenspitze, des Nasenrückens und der Nasenspitze können chirurgisch beeinflusst werden.
Ästhetische Bedenken und der Wunsch nach mehr Selbstbewusstsein machen in Deutschland die häufigsten Gründe für eine Nasenkorrektur aus. Darüber hinaus gibt es aber auch gesundheitliche Ursachen für eine Nasenkorrektur. In den meisten Fällen liegt die Notwendigkeit hier in einer verkrümmten Nasenscheidewand. Ist sie schief gewachsen oder hat sie beispielsweise im Zuge eines Bruchs ihre Position verändert, kann das die Funktionen der Nase maßgeblich beeinträchtigen. Betroffene beginnen zu schnarchen oder entwickeln Geruchsstörungen.
Im Rahmen einer Nasenkorrektur können sowohl ästhetisch als auch gesundheitlich bedingte Veränderungen vorgenommen werden.
Was kostet eine Nasenkorrektur in Deutschland?
Wie viel eine Nasenkorrektur kostet, bleibt insbesondere bei optischen Beweggründen eine sehr individuelle Frage. Die genauen Kosten hängen unter anderem von den Wünschen der*des Patientin* Patienten und den anatomischen Gegebenheiten ab. Für eine Nasenkorrektur ist in Deutschland in der Regel mit einem Preis ab 3.000 Euro zu rechnen. In Einzelfällen werden 8.000 Euro oder mehr fällig. Wird die Nase lediglich mit Hyaluronsäure unterspritzt, um die Form der Nase zu verändern, beginnen die Preise etwa ab 230 Euro.
Die Krankenkasse beteiligt sich nur an den Kosten, wenn der Eingriff zumindest zum Teil aus funktionellem Anlass erfolgt. Ist die OP ausschließlich medizinisch bedingt, kann die Krankenkasse sogar die gesamten Kosten übernehmen. Bei sowohl funktionellen als auch ästhetischen Gründen wird der finanzielle Aufwand häufig zwischen Krankenkasse und Patient*in aufgeteilt.
Wer die Kosten im jeweiligen Fall zu tragen hat und welche Kosten konkret anfallen, besprechen Interessierte am besten mit ihrer*ihrem Ärztin*Arzt. In einigen Fällen müssen Patient*innen den Eigenanteil nicht auf einmal bereitstellen – viele Praxen und Kliniken bieten Ratenzahlungen an.
Was passiert im Vorfeld?
Wer mit dem Gedanken an eine Nasenkorrektur spielt, lässt sich am besten fachgerecht beraten. Vor dem Eingriff sollte mindestens ein Beratungsgespräch mit der*dem verantwortlichen Ärztin* Arzt stattfinden.
Wichtig ist, dass sich die*der Patient*in wohl und gut aufgehoben fühlt. Die*der Chirurg*in sollte darauf achten, dass sich die Nase bei einer optischen Veränderung harmonisch ins Gesicht einfügt. Sie*er wird daher nicht jedem Wunsch entsprechen. Zur sorgfältigen Planung kann es im Vorfeld auch gehören, eine Computersimulation zu Hilfe zu nehmen, die die spätere Veränderung der Nase veranschaulicht. Das hilft beiden Seiten, das künftige Aussehen greifbarer zu machen. Bei rein funktionellen Eingriffen entfällt dieser Schritt meist.
Achtung: Generell nehmen Chirurg*innen nur eine Nasenkorrektur vor, wenn der Schädel aufgehört hat zu wachsen. Bei Kindern und Jugendlichen kommt daher kein Eingriff infrage.
Nasenkorrektur: Welche Optionen gibt es?
Von kleinen Anpassungen bis hin zu größeren Eingriffen: Eine Nasenkorrektur kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Beim Vorgehen lassen sich hauptsächlich drei Techniken unterscheiden.
Nasenkorrektur ohne OP
Bei einer Nasenkorrektur ohne OP handelt es sich um eine ambulante Behandlung. Dabei wird ein Filler (meist Hyaluronsäure) gespritzt. Das eingebrachte Gel kann die Nasenform nach den Vorstellungen des Patienten*der Patientin verändern, zum Beispiel bei einem Nasenhöcker. Um Schmerzen zu vermeiden, kommt in der Regel eine Betäubungscreme zum Einsatz. Die Nasenkorrektur ohne OP eignet sich also insbesondere für Menschen, die für einen chirurgischen Eingriff (noch) nicht bereit sind. Wichtig zu wissen: Das Ergebnis ist nicht dauerhaft – es hält bis zu einem Jahr an.
Nasenkorrektur mit geschlossenem Zugang
Im Fall der Nasenkorrektur mit geschlossenem Zugang findet zwar eine OP statt, die Strukturen der Nase müssen aber nicht komplett freigelegt werden. Der Arzt*die Ärztin kann die Operationsinstrumente einfach über die Nasenlöcher einführen – das hinterlässt keine von außen sichtbaren Narben. Mediziner*innen sprechen von einem minimal-invasiven Verfahren. Die meisten Nasenkorrekturen können über einen sogenannten geschlossenen Zugang erfolgen. Dieser setzt allerdings eine gewisse Erfahrung der*des Chirurgin*der Chirurgen voraus.
Nasenkorrektur mit offenem Zugang
Eine Nasenkorrektur mit offenem Zugang folgt grundsätzlich den gleichen Schritten. Der Unterschied zum geschlossenen Zugang liegt allerdings darin, dass die*der Chirurg*in bei der Operation die Haut der Nase zurückklappt und so direkten Zugriff zum darunterliegenden Gewebe erhält. Die Prozedur hinterlässt eine feine Narbe, die meist unauffällig abheilt. Befürworter*innen der Methode halten die Nasenkorrektur über einen offenen Zugang für präziser.
Ob eine Nasenkorrektur mit örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose abläuft, entscheidet die*der Ärztin*Arzt im Einzelfall. Bei größeren Veränderungen, insbesondere wenn auch der Knochen angepasst wird, ist eine Vollnarkose sinnvoll. Gegebenenfalls stehen dann zur Überwachung auch einige Tage in der Klinik an.
Nachsorge im Anschluss an die Nasenkorrektur
Die genauen Prozesse bei Nasenkorrekturen werden laufend verfeinert und weiterentwickelt. Das ermöglicht immer bessere Ergebnisse und reduziert das Risiko für Neben- oder Nachwirkungen. Trotzdem sind nach der OP einige, in der Regel vorübergehende, Beschwerden wie zum Beispiel Schwellungen häufig. In der Regel lassen sie sich aber gut behandeln.
Gerade um nach einer Nasenkorrektur die Schwellungen gering zu halten und eine zügige Heilung zu gewährleisten, spielt die richtige Nachsorge eine wichtige Rolle. Vom Arzt oder der Ärztin erhalten Genesende möglicherweise eine Nasenschiene oder einen Nasengips. Beides kann die empfindliche Nase schützen und stabilisieren. Tamponaden stillen nach der Operation auftretende Blutungen.
Darüber hinaus ist es im Nachgang sinnvoll,
- die Nase und umliegende Bereiche vorsichtig zu kühlen,
- einen Tag Bettruhe einzuhalten,
- in der Woche nach dem Eingriff die Aktivität langsam zu steigern, zum Beispiel mit Spaziergängen,
- für mindestens eine Woche nichts zu tun, was den Blutdruck im Kopfbereich ansteigen lässt (beispielsweise bücken, Sport und Haarewaschen mit gebeugtem Kopf vermeiden).
Absolut tabu ist Nase putzen: Für vier bis sechs Wochen sollten Operierte komplett darauf verzichten. Warum ist das so? Die Nase zu schnäuzen, erfordert zum einen Berührungen und zum anderen einen erhöhten Druck im Nasenraum. Beides kann die abheilenden Strukturen verschieben – und dadurch das Ergebnis der Nasenkorrektur gefährden. Sicherer ist stattdessen eine behutsame Nasendusche.
Risiken bei einer Nasenkorrektur
Wie bei jedem Eingriff besteht auch bei einer Nasenkorrektur die Möglichkeit, dass es zu einer Wundinfektion kommt. Schwulstig abheilende Narben könnten darüber hinaus dauerhaft die Nasenatmung beeinträchtigen. Beides ist aber selten.
Typischer sind Schwellungen, Empfindungsstörungen, Blutungen sowie Blutergüsse um die Nase herum. In der Regel treten diese Nachwirkungen des Eingriffs nur vorübergehend auf. Ist die Nase abgeheilt, legen sich auch die Beschwerden.
Mitunter erzielt die Nasenkorrektur jedoch nicht den gewünschten Effekt – beispielsweise, weil sich die Nasenstrukturen im Nachgang noch verändern oder die Nachsorge mangelhaft war.