Zyclara 3,75% Creme
Wirkung
Zyclara 3,75% Creme enthält den Wirkstoff Imiquimod.
Der Wirkstoff dient der Behandlung von Neubildungen der Haut. Dazu gehören äußerliche Feigwarzen (Condylomata acuminata) im Bereich der Geschlechtsteile und der Enddarmöffnung, aber auch eine spezielle Hautkrebsform, das Basaliom, und Wucherungen der oberen Hautschicht (aktinische Keratosen).
Bisher ist nur der Einsatz bei Erwachsenen erlaubt. Basaliome sollten nur dann mit Imiquimod behandelt werden, wenn sie klein und oberflächlich sind. Größere und tiefergehende Schäden müssen operativ entfernt werden. Bei den sogenannten aktinischen Keratosen dürfen nur diejenigen mit Imiquimod behandelt werden, die nicht aufgrund von Immunschwäche (wie beispielsweise bei AIDS) auftreten. Außerdem ist Imiquimod nur dann anzuwenden, wenn Größe oder Anzahl der geschädigten Stellen eine Kältebehandlung (Kryotherapie) unmöglich oder nicht erträglich machen und andere äußerliche Mittel versagt haben.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Imiquimod sind vertiefende Informationen verfügbar:
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- sichtbare oder tastbare Vorstufen von Hautkrebs (aktinische Keratose), die nicht stark schuppen oder wuchern, im Gesicht oder auf der unbehaarten Kopfhaut bei ansonsten gesunden Erwachsenen, wenn andere örtliche Behandlungsmöglichkeiten nicht erlaubt oder weniger geeignet sind
Dosierung
Die Therapie erfolgt in zwei Behandlungszyklen von jeweils zwei Wochen, die durch einen zweiwöchigen behandlungsfreien Zeitraum getrennt sind.
Der Behandlungsbereich ist das gesamte Gesicht, beziehungsweise die unbehaarte Kopfhaut. Jeder Kontakt mit Augen, Lippen und Nasenlöchern ist zu vermeiden. Der Behandlungsbereich darf nicht verbunden oder auf andere Weise luftdicht abgedeckt werden. Tragen Sie die Creme einmal täglich vor dem Zubettgehen auf die Haut im betroffenen Behandlungsbereich als dünnen Film auf den gesamten Behandlungsbereich auf und reiben sie in die
Haut ein, bis sie eingezogen ist. Sie verbleibt etwa acht Stunden lang auf der Haut; in dieser Zeit ist Duschen oder Baden zu vermeiden. Vor dem Auftragen der Creme wie auch nach dem Behandlungszeitraum ist der behandelte Hautbereich mit milder Seife und Wasser zu waschen und dann gründlich abzutrocknen. Pro Anwendung können bis zu zwei Beutel mit je 250 Milligramm Imiquimod-Creme pro Beutel im gesamten Gesicht oder auf der Kopfhaut, aber nicht auf beiden, verbraucht werden.
Vor und nach dem Auftragen der Creme sind die Hände gründlich zu waschen.
Örtliche Hautreaktionen im Behandlungsbereich sind teilweise zu erwarten und aufgrund der Wirkungsweise häufig. Werden sie allerdings zu unangenehm, kann man nach Rücksprache mit dem Arzt die Behandlung für einige Tage unterbrechen. Allerdings darf keiner der zweiwöchigen Behandlungszyklen aufgrund von ausgelassenen Anwendungen oder Behandlungspausen verlängert werden.
Manchmal macht das Medikament bisher unsichtbare Hautschäden sichtbar. Die Behandlung sollte trotz einer solchen scheinbaren Verschlimmerung wie verschrieben fortgesetzt werden. Auch wenn alle Hautschäden dann anscheinend verschwunden sind, sollte die Behandlung über den vollständigen Behandlungszeitraum weitergeführt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Glycerol
- Propyl-4-hydroxybenzoat
- Benzylalkohol
- Cetylalkohol
- gereinigtes Wasser
- Isostearinsäure
- Methyl-4-hydroxybenzoat
- Polysorbat 60
- Sorbitanstearat
- Stearylalkohol
- weißes Vaselin
- Xanthangummi
Nebenwirkungen
Je nachdem, bei welchem Anwendungsgebiet Imiquimod eingesetzt wird, unterscheiden sich die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit:
Äußerliche Feigwarzen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz, Schmerzen.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Kopfschmerzen, Brechreiz, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Harnentleerungsstörungen, Müdigkeit.
am Auftragungsort: Brennen, Reizung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herpes simplex, Hefepilzinfektion (im Schambereich), Scheidenentzündung, Bakterieninfektion, Pilzinfektion, Infektion der oberen Atemwege, Lymphdrüsenschwellung, Essensverweigerung, Schlaflosigkeit, Depression, nervliche Missempfindungen, Benommenheit, Migräne, Schläfrigkeit, Ohrensausen, Hautröte, Halsschmerzen, Schnupfen, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Enddarmbeschwerden, Stuhldrang, Juckreiz, Hautentzündung, Haarbalgentzündung, Hautausschlag mit Rötung, Ekzem, Hautausschlag, Schweißbildungsverstärkung, Rückenschmerzen, Schmerzen im Schambereich (beim Mann), Penisbeschwerden, Geschlechtsverkehrschmerzen, Erektionsstörungen, Scheidenvorfall, Scheidenschmerzen, Scheidenhautabbau, Scheidenbeschwerden, Fieber, Grippe-ähnliche Erkrankung, Schmerzen, Schwäche, Unbehagen, Muskelsteifigkeit.
Hautkrebs (Basalzellkarzinom)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Pusteln, Lymphdrüsenschwellung.
am Auftragungsort: Schmerzen, Brennen, Reizung, Rötung, Bluten, Papeln, nervliche Missempfindungen, Ausschlag.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Reizbarkeit, Brechreiz, Mundtrockenheit, Hautentzündung, Grippe-ähnliche Erkrankung, Antriebslosigkeit.
am Auftragungsort: Absonderungen, Entzündungen, Schwellungen, Schorfbildung, Hautzerstörung, Bläschen.
Wucherungen der oberen Hautschicht (aktinische Keratosen)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
am Auftragungsort: Juckreiz.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion, Pusteln, Essensverweigerung, Kopfschmerzen, Brechreiz, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Müdigkeit,
am Auftragungsort: Schmerzen, Brennen, Reizung, Rötung, Hautreaktion,
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schnupfen, Grippe, Lymphdrüsenschwellung, Depression, Bindehautreizungen, Augenlidschwellungen, Nasenverstopfung, Hals-Rachen-Schmerzen, Durchfall, Verschlimmerung (der aktinischen Keratose), Hautrötung, Gesichtsschwellung, Hautgeschwür, Gliederschmerzen, Fieber, Schwäche, Muskelsteifigkeit, Unbehagen, Entzündung.
am Auftragungsort: Bluten, Papeln, nervliche Missempfindungen, Hautentzündung, Absonderungen, Überempfindlichkeit, Schwellungen, Schorfbildung, Narben, Geschwür, Bläschen, Wärme.
Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen von Imiquimod mit anderen Wirkstoffen durchgeführt. Aufgrund der geringen Aufnahme des Wirkstoffes durch die Haut in den Körper sind Wechselwirkungen mit eingenommenen oder gespritzten Wirkstoffen nur in geringem Maße zu erwarten. Aufgrund der Anregung der körpereigenen Abwehr sollte Iquimod immer dann mit großer Vorsicht angewendet werden, wenn die Patienten eine Therapie erhalten, die die körpereigene Abwehr unterdrücken soll. Das ist beispielsweise nach Organverpflanzungen der Fall.
Gegenanzeigen
Imiquimod darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden.Nur mit besonderer Vorsicht darf der Arzt Imiquimod verschreiben bei
- entzündlichen Hauterscheinungen, weil es zur Verschlimmerung kommen kann
- Patienten mit einer Autoimmunerkrankung, weil auch diese sich verschlimmern kann
- Patienten nach Organverpflanzungen, weil es durch den Wirkstoff vermehrt zu Abstoßungsreaktionen kommen kann
- verletzter Haut oder vorheriger medikamentöser oder chirurgischer Behandlung der Haut; der Einsatz darf erst nach völliger Abheilung erfolgen
- Blutbildungsstörungen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Mit Imiquimod wurden keine klinischen Studien zur Anwendung bei Schwangeren durchgeführt. In Tierversuchen zeigten sich keine direkten oder indirekten schädlichen Wirkungen auf die Schwangerschaft, die Entwicklung der Ungeborenen, die Entbindung oder die Entwicklung der Nachkommen. Dennoch sollte der Arzt Imiquimod nur dann Schwangeren verabreichen, wenn er es für unbedingt nötig hält.
Obwohl weder nach einmaliger noch nach mehrmaliger äußerlicher Anwendung messbare Konzentrationen an Imiquimod im Blut erreicht wurden, darf der Wirkstoff nicht während der Stillzeit angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für die Behandlung von Kindern ist Imiquimod aufgrund fehlender Untersuchungen zu Wirkungen und Nebenwirkungen bei dieser Altersgruppe nicht zugelassen.
Warnhinweise
- Das Medikament sollte nicht auf geschädigte Haut aufgebracht werden, da die somit verstärkte Aufnahme in den Körper zu mehr Nebenwirkungen führen kann.
- Das Medikament darf nicht in die Augen, auf die Lippen oder die Nasenschleimhaut aufgebracht werden.
- Die Therapie mit dem Medikament sollte von einem Arzt begonnen und begleitet werden.
- Die enthaltenen Hilfsstoffe Cetyl- und Stearylalkohol können örtlich begrenzt Hautreizungen hervorrufen.
- Das Medikament enthält sogenannte Parabene als Konservierungsstoffe, die allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können.
- Einmal geöffnete Beutel sollten nicht wieder verwendet werden.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25°C gelagert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Zyclara 3,75% Creme sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Imiquimod (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.