Zevtera 500 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.12.2014
Hersteller: Basilea Medical Ltd.
Wirkstoff: Ceftobiprol
Darreichnungsform: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Rezeptpflichtig

Wirkung

Zevtera 500 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält den Wirkstoff Ceftobiprol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Zevtera 500 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.

Ceftobiprol wird bei Erwachsenen zur Behandlung von Lungenentzündung eingesetzt. Die Erkrankung kann dabei sowohl im Krankenhaus (aber nicht durch künstliche Beatmung hervorgerufen) oder außerhalb entstanden sein.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ceftobiprol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Ceftobiprol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • im Krankenhaus erworbene Lungenentzündung (aber nicht durch künstliche Beatmung hervorgerufen)
  • außerhalb des Krankenhauses erworbene Lungenentzündung

Dosierung

Die empfohlene Dosis des Medikaments beträgt eine Flasche, die jeweils alle acht Stunden über zwei Stunden hinweg als Infusion in die Vene gegeben wird.

Eine außerhalb des Krankenhauses erworbene Lungenentzündung kann der Arzt, je nach dem Behandlungserfolg, nach Abschluss einer mindestens dreitägigen Infusions-Behandlung mit einem Antibiotikum weiterbehandeln.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Citronensäure-Monohydrat
  • Natriumhydroxid

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Pilzinfektionen (auch in der Scheide, im Mund, auf der Haut), Überempfindlichkeit (einschließlich Nesselsucht, juckende Hautausschläge und Arzneimittelüberempfindlichkeit), Mangel an Natrium im Blut, Geschmacksstörung, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Anstieg der Leber-Enzyme (ASAT, ALAT, LDH und alkalische Phosphatase), Hautausschlag (fleckig, blasig, fleckig-blasig und allgemein), Juckreiz, Reaktionen am Infusionsort,

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dickdarmentzündung durch den Keim Clostridium difficile, Überschuss an unreifen Blutzellen, Mangel an weißen Blutkörperchen, Blutarmut, Überschuss oder Mangel an Blutplättchen, allergischer Schock, Mangel an Kalium im Blut, Schlaflosigkeit, Unruhe (einschließlich Angst, Panikattacken und Alpträumen), Atembeschwerden, Rachenschmerzen, Asthma, Muskelkrämpfe, Nierenversagen, Wassereinlagerungen in Armen und Beinen, Triglyzeride im Blut erhöht, Kreatinin im Blut erhöht, erhöhte Blutzuckerwerte.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Fehlen von Granulozyten, Krampfanfälle, positiver direkter Coombs-Test (auf Blutarmut).

Besonderheiten:
Kommt es durch den Keim Clostridium difficile zu einer Dickdarmentzündung, muss der Arzt einen Abbruch der Behandlung mit Ceftobiprol in Betracht ziehen. Wenden Sie sich bei Durchfall an Ihren Arzt und nehmen Sie keinesfalls Wirkstoffe wie Loperamid ein, die die Darmtätigkeit lähmen.

Bei Tieren wurde bei hohen Dosen von Ceftobiprol eine vorübergehende Schädigung der Niere beobachtet. Obwohl bislang nicht feststeht, ob dies beim Menschen auch der Fall ist, wird der Arzt eine zu kleine Blutmenge vergrößern, um eine normale Harnausscheidung aufrechtzuerhalten.

Wechselwirkungen

In Laborversuchen hemmte Ceftobiprol Enzyme, die dem Abbau von Statinen (gegen Fettstoffwechselstörungen), aber auch dem Blutzuckersenker Glibenclamid und Bosentan (gegen Lungenhochdruck) dienen. Es ist nicht bekannt, ob diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind und ob Ceftobiprol noch andere Wirkstoffe in ihrem Abbau hemmt. Daher wird der Arzt besonders bei der Kombination mit Wirkstoffen, die eine sorgfältige Dosierung erfordern, vorsichtig sein.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen Antibiotika der Cephalosporin-Gruppe oder plötzlich einsetzenden und schweren Überempfindlichkeitsreaktionen gegen jegliche andere Art Penicillinen oder Carbapenemen darf Cephtobiprol nicht verwendet werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeitsreaktionen jeglicher Art gegen andere Betalaktam-Antibiotika (Penicillinen oder Carbapenemen
  • vorbestehenden Störungen der Gehirnfunktion, beziehungsweise mit Krampfanfällen einhergehenden Erkrankungen
  • Patienten mit im Krankenhaus erworbener Lungenentzündung, welche in der Folge künstlich beatmet werden müssen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es liegen keine hinreichenden Studien über den Einsatz von Ceftobiprol bei Schwangeren vor. Tierexperimente lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft und Nachkommen schließen. Da keine Daten für den Menschen vorliegen, sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält die Behandlung für unbedingt notwendig.

In Tierstudien konnte gezeigt werden, dass Ceftobiprol und seine Abbauprodukte in geringen Konzentrationen in die Muttermilch übergehen. Es ist nicht bekannt, ob Ceftobiprol beim Menschen über die Muttermilch ausgeschieden wird. So ist das Risiko von Durchfall und Pilzinfektionen der Schleimhäute bei gestillten Kindern nicht auszuschließen. Auch wird der Arzt die Möglichkeit einer Allergie-Entwicklung in Betracht ziehen. So wird er eine Entscheidung treffen, entweder das Stillen zu beenden, oder die Therapie mit Ceftobiprol abzubrechen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ceftobiprol ist bei Kindern von Geburt an bis zu einem Alter von unter 18 Jahren bisher noch nicht erwiesen. Für diese Altersgruppe wird die Anwendung daher nicht empfohlen.

Warnhinweise

  • Die Behandlung mit dem Medikament kann einen Coombs-Test auf Blutarmut verfälschen.
  • Die Behandlung mit dem Medikament kann beim Jaffé-Test auf den Nierenwert Kreatinin zu einem überhöhten Wert führen.
  • Die Behandlung mit dem Medikament kann den Test auf Glukose im Urin verfälschen.
  • Bei einer Dickdarmentzündung durch den Keim Clostridium difficile muss der Arzt die Behandlung sofort abbrechen.
  • Das Medikament kann mit Calcium-haltigen Lösungen unlösliche Komplexe bilden. Es darf daher nur mit Ringer-Laktat-Lösung gemischt werden.
  • Das Medikament muss bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank gelagert werden.
  • Die Durchstechflasche ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Das Medikament kann ausschließlich nur durch Krankenhaus-Apotheken erworben werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Flasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung)
10 Flasche Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
500 Milligramm Ceftobiprol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Zevtera 500 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Ceftobiprol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.